In einem Jahr (oder so) durch die ganze Bibel

In den vergangenen Wochen habe ich mehreren Personen von meinem ersten Bibelmarathon erzählt (s. hier). Ich bin von der Sache derart begeistert, dass mein pfingstlerischer Pfarrfreund seine Gebete für mich endlich erfüllt sieht (…natürlich nicht wirklich ernst gemeint). Bei diesen Gesprächen kam mehrmals die im Titel genannte Idee zur Sprache: In einem Jahr durch die ganze Bibel lesen.

Ein Freund beispielsweise hat mit Genesis 1 in Elberfelder begonnen. Er ist motiviert und engagiert dabei, und ich konnte ihm nur gratulieren. Aber ich äusserte Bedenken, weil irgendwann eine Durststrecke kommt, wenn man über Wochen hinweg ähnliche Texte liest, deren geistlicher Gehalt sich nicht leicht erschliessen lässt. Zudem wäre Elberfelder nicht meine erste Wahl für ein solches Unterfangen — aber da kann man natürlich anderer Meinung sein.

Was nun aber die Reihenfolge betrifft, wäre eine der folgenden Ideen vielleicht erfolgsversprechender:

• In diesem Leseplan (nach M. Coley) erhält jeder Wochentag ein Thema: SO > Briefe,  MO > Gesetz, DI > Geschichte, MI > Psalmen, DO > Dichtung, FR > Prophetie, SA > Evangelien.
  Ich kann mir gut vorstellen, dass dieser Plan realistisch ist und man ein Jahr lang mit Freude dran bleibt.
• Eine supersimple Idee schnappte ich vor Jahren in einem frommen Kalender auf (habe sie aber nie selber praktiziert): Man liest täglich seine 3-5 Kapitel, wobei man gleichzeitig bei Genesis, Hiob und Matthäus beginnt. Entweder liest man dann jeden Tag an den drei Orten je 1-2 Kapitel, oder am ersten Tag einige Kapiel ab Genesis 1, zweiter Tag einige Kapitel ab Hiob 1 usw.
  Schlicht und einfach.

Kürzlich spielte mir ein Freund noch diesen Plan zu, genannt Projekt 18, weil man die Bibel in 18 Monaten liest. Das Besondere: Die Bücher werden in der Reihenfolge des Talmuds gelesen. – Ich erwähne diesen Plan aber nur der Vollständigkeit halber, denn er überzeugt mich aus dem o.g. Grund eigentlich nicht (zu lange an ähnlichen Texten).

Wichtiger als ein Plan aber ist auf jeden Fall, dass man sich immer wieder auch mit substantiellen Portionen biblischen Textes auseinandersetzt. Dafür haben auch schon gescheitere Leute als ich plädiert, z.B. N.T. Wright hier (engl. Video).

Und wenn man mal in Verzug gerät, dann könnte ein Bibelmarathon ja aushelfen .