Die Kellnerin …
“…kommt quer durch den Raum auf ihn zu, um ihm die leere Tasse abzunehmen. Dass man nicht gehen kann, wenn man will, bloß weil man auf eines andern Kutsche angewiesen ist. Wie auch die Minuten schleichen. Was geht vor? …”
Witzig ist, dass es fast passt. Wir bilden eine Fahrgemeinschaft. Umweltbewusst, wie wir sind. Oder gemeinsam fahrend, um uns auszutauschen – weil wir beide es so mögen.
Doch noch ist es nicht soweit.
Heute haben WIR schlecht gespielt, heute haben WIR verloren. Wartend habe mich in eine Ecke der Lounge verkrümelt und mit Bedacht einen Tisch gewählt, dessen Sitze – auch die der Nebentische – unbesetzt. Ich will allein sein. Mit dem iPad in der Hand, krame ich in iBooks nach meinen Markierungen.
“i-nen Tee, bitte!”
Ich bin Kein Ort. Nirgends. Um …
“…schweigsam zu sein, abweisend, den anderen die Stimmung zu stören.”
JA – wir haben wirklich verloren! Zwei-Fünf sogar! – ~ @ ~ ich will aber danach nicht gefragt werden. Heute nicht und morgen wahrscheinlich auch nicht. Nie und nim…
HUCH! – Plötzlich kommen zwei recht ansehnliche Frauen an meinen Tisch und setzen sich dazu. OBWOHL RINGSUM ÜBERALL FREI IST. Sie suchen Kontakt, merke ich sofort. Sind auf Männerschau.
Irgendwie sind die beiden Frauen aus der anderen Welt an Karten für diese gekommen. Hier in der VIP-Lounge suchen sie – so könnte man vermuten – ihr bis dato bescheidenes Leben für immer und ewig zu verändern. Mit einen von den Reichen, die hier überall rumlungern.
Mit mir vielleicht? – 
– LOL!
Die Kategorie “Versorgungsinstinkt” kommt erneut in die Wiedervorlage und ich beobachte an mir eine eigene Wandlung. Körperlich. Denn ich werde immer jünger, bis ich gerufen werde. “Schade”, lüge ich beim Abschied, “ich wäre gern noch geblieben”.
An der Tür, beim Rausgehen, drehe ich mich noch einmal um. NUR UM ABZUHAKEN.
~
Lenchen wird die erste sein, die erfährt, wie begehrt ich neuerdings bin.
