In der Kürze liegt die Würze: "Shades of Grey - Gefährliche Liebe"

Titel: Shades of Grey - Gefährliche Liebe
Autorin: E.L. JamesVerlag: GoldmannErscheinungsjahr: 2012Genre: RomanSeiten: 604Preis: 12,99€
'"Mir passiert schon nicht", beruhige ich ihn und streiche über seine Bartstoppeln, die erstaunlich weich sind. "Dein Bart wächst schnell", bemerke ich voller Verwunderung über diesen schönen, abgefuckten Mann, der da vor mir steht.'



Um was geht's?
Im zweiten Teil der Trilogie rund um Ana und Mr. Grey verlässt sie ihn erst um dann direkt wieder zu ihm zurück zu kehren. Die zwei lernen sich nun besser kennen und Ana entdeckt die 1000 Facetten dieses unfassbar abgefuckten Mannes!
Fünf Eindrücke zum Buch
  1. Ich glaube in jedem Kapitel wird mindestens einmal "gefickt". Was ja nicht weiter schlimm wäre, wenn irgendwelche Emotionen dabei rüberkommen würden. Aber irgendwie passierte einfach nichts, als stumpfes drauflosknutschen, ausziehen, rein/raus - fertig. Und einem sensationellen Orgasmus nach 5 Minuten. Gut für sie, aber für mich als Leser viel heiße Luft um nichts.
  2. Der großartige Mr. Grey wird im Buch zum Megaschlaffi, die Dominanz ist zwar noch in Zügen vorhanden, aber sein Redeanteil beschränkt sich auf die Frage, ob Ana ihn verlässt. Selbst ich musste irgendwann mit den Augen rollen und dachte mir "ACH KOMM SCHON!"
  3. Die innere Göttin wird noch oft zu Rate gezogen und mutiert oft zur Nutte. Schön und gut, aber es geht um verschiedene Facetten - es wäre super, wenn sich dieser Facetten Reichtum auch im Wortschatz der Autorin widerspiegeln würde. Ich hatte zum Beispiel das Gefühl, dass er sich echt oft in ihr "ergossen" hat, generell ist alles "abgefucked" und die Sexszenen erinnerten mich oft stark an copy and paste.
  4. Der Ansatz der durchgedrehten Exfreundin und dem schmierigen Boss fand ich super. Ich habe mich wirklich auf die Rache der Ex und die schrecklichen Annäherungsversuche des Boss gefreut. Wenn diese Erzählstränge ein bisschen ausgearbeiteter gewesen wären, hätte die Geschichte wirklich mehr Potenzial gehabt.
  5. Trotz aller Kritik muss ich "Shades of Grey" zugestehen, dass es eine gute Lektüre ist, wenn man echt einfach mal einen Tag abschalten will und man die Geschichte gut am Stück durchlesen kann. Anhand der Resonanz kann man ja erkennen, dass das Buch viele Fans hat und einen Markt bedient, der vorher nicht da war. Jetzt kann man sich erotische Literatur auch einfach mal im Supermarkt kaufen ohne das man blöd angeschaut wird. 

Fazit
Warum liest du das Buch wenn du von vorne rein weißt, dass es dir nicht zu 100% zusagt? Ganz ehrlich, warum schauen wir Sendung wie Germanys Next Topmodel oder das Supertalent. Zum Amusement und so ungefähr ist es mit diesem Buch.
Und irgendwie wollte ich natürlich auch wissen, wie es weitergeht. Selten wurde ich emotional so überhaupt nicht berührt, aber für einige witzige Lesestunde hat es doch gereicht. Obwohl ich bezweifle, dass das die Intention der Autorin ist

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