(Nur) Wer es einmal selbst erlebt hat, kann es nachvollziehen. Man hat eines schönen Tages einen Job als Kellner, aber noch keine Ahnung, als plötzlich ein Bus vorfährt und eine Horde RentnerInnen aussteigt. Die alle bestellen, dabei wild durcheinander redend:
“Bitte Kaffee mit viel Milch und viel Zucker!” – “Ich trinke meinen Kaffee schwarz!” – “Oder lieber mit Milch und Süßstoff, aber viel Milch!” – “Kaffee nur mit Zucker!” – …
Dazu die Kuchen. Mit ohne Sahne oder doch lieber nicht.
Wem es dann gelingt, sich die finale Order zu merken und wer es dann auch noch schafft, das Wirklichbestellte zu liefern, sieht sich trotzdem enttäuscht. Weil die, die es bestellten, es bereits vergaßen. Und jetzt zu streiten beginnen. Nie im Leben würde man Kaffee mit Süßstoff – … – Dazu auch noch Bienenstich, neee!
“Und wo – bitteschön – bleibt die bestellte Sahne?!”
Es ist die Hölle, dachte ich einst.
Weshalb ich schmunzelte, als ich im Buch an jene Stelle kam, an welcher John Niven der Hölle Qualen beschreibt.
Hitler wird nämlich höllisch bestraft, indem er dort unten als Kellner Rabbi zu bedienen hat.
“…also drrrei gefilte Fisch, ein Pastrrrami-Sandwich, zwei Ochsenbrrrüste, ein gepökelter Lachs und zweimal Suppe mit Matzenklößchen, rrrichtig, ja?”
“Nein, zwei Pasterami-Sandwiches, eine Ochsenbrust” … “und als Beilage Zwiebelrollen” – “Wissen Sie was, ich nehme auch so eine Suppe.”
“Das wärrren dann also … drrrei Suppen …”
“Nein. Die Suppe statt des Fisches.”
“Aha. Also nurrr einmal gefilte Fisch?”
“Nein, zwei, du Schwachkopf!” – “Und einmal Salzhering!”
Gott, der gerade zufällig zu Verhandlungen in der Hölle weilt, sagt zu seinem Sohn:
“Eines muss man dem fetten Bastard ja lassen: Er hat Sinn für Humor.”
* * *
Ansonsten fühle ich mich im ersten Teil des Buches an Mister Bean erinnert. Der ist – stelle ich erneut fest – unübertroffen:
Einsortiert unter:Bücher, Репортаж Tagged: Bedienung, Gott bewahre, Kellner, Rentner, Rowan Atkinson
