Immer mehr arme Kinder reich

Immer mehr arme Kinder reichEhe die große deutsche Volksdichterin Tamara Danz starb, ahnte sie Schreckliches. "Der Wohnblock spuckt sie in den kalten Wind wo sie zu Hause sind", ahnte die Interpretin der "Wilden Mathilde", "ab und zu nur sieht einer frierend hin wo sie zu Hause sind." Dort ist, "wo die Fenster locken mit so gelbem Licht" - doch sie wissen natürlich, "diese Zimmer wärmen nicht".
Der Kenner weiß, es geht um die "verlorenen Kinder in den Straßen von Berlin", um, alle Poesie beiseite gelassen, soziale Kälte, Hunger, Armut, Krankheit, Tod, keine Playstation haben, kein iPhone und nicht genügend Essen, um es wegwerfen zu können. Tamara Danz vermutete es, inzwischen ist es Fakt: Mit der großen Armut, gerade bei Kindern, ging es erst richtig los, als die Mauer fort war. Jedes sechste Kind lebte in Armut, darauf wiesen Statistiken unwiderlegbar hin. Kommissionen tagten, Experten warnten, Politiker versprachen zu handeln.
Und nun der Schock: Die Kinderarmut in Deutschland ist seit Jahren offenbar weit niedriger als von vielen Medien behauptet. Statt bei 16,3 Prozent, wie 2009 über anderthalb Wochen aufgeregt berichtet, lag sie nach neuen Erkenntnissen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung damals nur bei zehn Prozent. Eigentlich sei die Kinderarmut auch nie höher als der OECD-Schnitt von 12,3 Prozent gewesen hieß es.
Was jedem Anwohner eines deutschen Schulhofes immer klar war, erschüttert das Selbstverständnis gleich mehrerer Gewerbe, die von der Kinderarmut leben, in den Grundfesten. Wo sind sie hin, die armen Kinder? Und was soll werden, wenn jetzt nur noch 8,3 Prozent arm sind und damit nur noch jedem 12. geholfen werden muss? Eine Katastrophe, schließlich hatte das „Phänomen der Kinderarmut“ (dpa) in Deutschland gemeinsam mit der "rechten Gefahr" und allerlei Warnungen vor Blutbädern und Schweinegrippen die Aufgabe übernommen, die früher Atomkriegsangst und die Furcht vor dem Einfall der Russen erfüllten.
Mit Erfolg. "Vor 42 Jahren war nur jedes 75. Kind unter sieben Jahren zeitweise oder dauerhaft auf Sozialhilfe angewiesen", rechnet der "Spiegel" stolz vor, "2006 war es jedes sechste Kind." Dieselbe Steigerungsrate vorausgesetzt, wären bereits in 30 Jahren mehr deutsche Kinder arm gewesen, als es überhaupt gibt. Doch der Traum ist aus. Die Zahlen waren alle falsch, wie PPQ bereits 2008 nach einer Überschlagsrechnung feststellte, die ergeben hatte, dass der Trend, wenn es ihn gäbe, dazu führen würde, dass Deutschland in den nächsten 25 Jahren die Vollverarmung erreichen werde. Werden dem Danachrichtenmagazin nun auch noch alle anderen Henry-Nannen-Preise aberkannt?
Alles nur ein Irrtum, der Druckfehlerteufel! Weil die zur Erfassung des beständig wachsenden Elends im Lande regelmäßig befragten "tausende Haushalte" wegen des von der Regierung geforderten Datenschutzes immer öfter Auskünfte über ihre missliche Lage verweigern oder aus hungerbedingter Schwäche nicht mehr antworten können, seien Einkommensangaben oft unvollständig gewesen. Dadurch sei der Anteil der Armen gestiegen, ohne dass Passanten und Schulhofanwohner die Betroffenen jemals auf der Straße entdecken konnten. Durch eine Änderung der Zählweise sei der "Fehler" jetzt behoben worden, teilte das DIW mit. Tamara Danz´verlorene Kinder sind wieder da. Demnächst in einer Studie mit dem Titel "Immer mehr deutsche Kinder zu dick".
Hängt ihn höher!
Geld macht arm
Wirbel um Wohlstandsarmut


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