Es ist schon brutal, was manche Leute mit ihren Füßen anstellen. Gerade Frauen neigen dazu, sie in ungeeignete, viel zu enge Schuhe zu pressen, nur weil diese von einem momentan angesagten Designer stammen. Junge Leute stopfen ihre Füße in hermetisch abgeschlossene Sportschuhe und warten auf die Entstehung des ersten Fußpilzes oder einer anderen intelligenten Bioform.
Aber was man bei dieser Schaufensterpuppe sehen kann, erinnert weniger an einen Manolo Blahnik (der Lieblingsschuster der überkandidelten Schnepfen aus Sex and the City), als an die zusammengezurrten Füßen von Frauen aus dem chinesischen Kaiserreich.
Ich meine, dass dieser Zustand für einen Sportartikelhändler, der neben T-Shirts und Blusen auch Sport- und Wanderschuhe vertreibt, kein allzu gutes Aushängeschild ist.
Wobei sich meine Füße nach mancher Wanderung ungefähr so angefühlt haben, wie die Füße dieser Schaufensterpuppe aussehen.
Ich bin ja eine sehr untypische Frau und kann mir Schöneres vorstellen, als einen ganzen Schrank voller Schuhe zu besitzen. Eigentlich bin ich der Meinung, dass man mit einem Paar Flipflops und einem Paar Stiefel (vielleicht noch Sneakers für das Frühjahr) ganz gut zurechtkommen kann. Aber in den letzten Jahren habe ich mich angestrengt und dadurch ist es mir auch gelungen, meine Auswahl an Schuhen erheblich zu erweitern.
Diese kaputten Füße sind ein weiterer Beitrag meiner Sammlung Pedes im Traumalbum.
Foto: Kaputte Füße einer Schaufensterpuppe ©Sabienes
Text: Im Schaufenster ©Sabienes