Ein besonderer Ort mit einer besonderen Geschichte
Die 17-jährige Éloise Bouillé muss 1789 ihr geliebtes Frankreich verlassen, um mit ihrem Vater zu ihrem Onkel auf die Kraibikinsel und französische Kolonie Saint-Dominigue zu reisen. Ihr Vater will dort von seinem Bruder lernen eine Zuckerrohrplantage zu führen und dann in Illinois auf dem Festland der neuen Welt selbst eine zu gründen. Doch schon kurz nachdem Éloise und ihr Vater in der Hauptstadt Saint-Dominigues Le Cap angekommen sind, beginnen die merkwürdigen Ereignisse. Die Sklaven starren die Münze an ihrer Kette, die sie von ihrer verstorbenen Mutter erhalten hat, immer furchtvoll an, si erblickt auf der Fahrt auf die Plantage einen Totenschädel im Dschungel, ihr Vater wird krank und Éloise selbst wird von merkwürdigen Träumen heimgesucht. Außerdem verliebt sie sich auch noch in einen hübschen Mulatten, was völlig unter dem Stand einer Marquise ist…
Kathleen Weise hat es mit ihrem neuesten Historischen Roman für Jugendliche wieder geschafft mich total in den Bann der Geschichte zu ziehen. Wo ihr letztes Buch noch im beschaulichen Frankreich angesiedelt war, entführt uns die Autorin jetzt in die tropischen Gefilde der Karibik, ich kann mir keinen exotischeren und wundervollen Schauplatz als diesen vorstellen! Aber sie schlägt auch wieder kritische Töne an und beschreibt die Situation der Sklaven, die auf den Kaffee- und Zuckerrohrplantagen im heutigen Haiti unter den schlimmsten Bedingungen schuften wie die Tieren schonungslos und offen. Das finde ich sehr gut, denn Jugendliche können so etwas vertragen und müssen auch ihren Horizont in die Vergangenheit hin erweitern. Auch die Einstellung und Sichtweisen des gesellschaftlichen Standes, dem Éloise angehört, beschreibt die Autorin sehr gut. Die Vorurteile, die das Mädchen hat, müssen erst mit der Zeit durch harte Arbeit und Erfahrung abgebaut werden, aber es zeigt, dies ist nicht unmöglich! Natürlich geht es in der Geschichte auch um Voodoo, hier lernt man etwas über den Brauch und die Religion der Kreolen.
Der Schreibstil ist gewohnt flüssig und einem Jugendbuch angemessen. Kurze Sätze wechseln sich mit etwas längeren, beschreibenden ab, so dass eine gute Mischung entsteht und man als Leser niemals gelangweilt wird. Die Ereignisse beginnen an einem Tag in Le Cap, an dem Éloise und Marquis Bouillé sich auf die beschwerliche Fahrt zur Zuckerrohrplantage ihres Onkels machen. Schon ab da war ich von der Geschichte gefesselt und die Spannung stieg von Seite zu Seite, bis sie gegen Ende hin in einem großen Höhepunkt endet. Die Geschichte wird von einem personalen Erzähler in der dritten Person geschildert und man verfolgt Éloise durch die Geschichte.
Die Protagonisten, allen voran Éloise, waren sehr gut ausgearbeitet und hatten für mich die nötige Tiefe, um die Geschichte glaubhaft wirken zu lassen. Gerade bei Éloise kann man im Verlauf der Handlung eine Entwicklung erkennen, wie sie sich beginnt von den festgefahrenen Vorurteilen, die man ihr in Frankreich beigebracht hat, zu lösen und sich ihre eigenen Gedanken zu machen und sich ihre eigene Meinung zu bilden. Éloises Zofe Nadine ist mir auch sehr schnell ans Herz gewachsen. Ich mochte die junge Sklavin auf Anhieb und fand sie sehr passend als Éloises Begleiterin. Auch der junge Kreole Gabriel konnte sich schnell für sich einnehmen und machte die ganze Sache interessant!
Die Umschlaggestaltung hat mich sofort bezaubert! Diese intensiven Farben, von denen auch im Buch oft sie Rede ist, finden sich in rot und pink auf dem Cover wieder. Auch Elemente des Voodoo sind mit dem Totenschädel im oberen Bereich abgedeckt. Es passt hervorragen zur Geschichte weshalb ich es gleich doppelt gut finde!
„Im Land des Voodoo-Mondes“ von Kathleen Weise erhält von mir, ebenso wie „Blutrote Lilien“, eine dicke Leseempfehlung, gerade wenn man eigentlich nicht unbedingt dicke historische Schinken bevorzugt. Auch und gerade die junge Leserschaft wird dieses Buch lieben und ein bisschen Liebe gibt es auch darin! Begleitet die junge Éloise in ein tropisches Paradies, in dem schlimme Zustände herrschen und lasst euch von der Geschichte verzaubern!
Im Land des Voodoo-Mondes
von Kathleen Weise Gebundene Ausgabe: 288 Seiten Verlag: Planet Girl; Auflage: 1. (19. September 2011) Sprache: Deutsch ISBN-10: 3522502639 ISBN-13: 978-3522502634 Vom Hersteller empfohlenes Alter: 13 - 16 Jahre
Rezension vom 17.12.2011 Mein herzlicher Dank gilt dem für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
Die 17-jährige Éloise Bouillé muss 1789 ihr geliebtes Frankreich verlassen, um mit ihrem Vater zu ihrem Onkel auf die Kraibikinsel und französische Kolonie Saint-Dominigue zu reisen. Ihr Vater will dort von seinem Bruder lernen eine Zuckerrohrplantage zu führen und dann in Illinois auf dem Festland der neuen Welt selbst eine zu gründen. Doch schon kurz nachdem Éloise und ihr Vater in der Hauptstadt Saint-Dominigues Le Cap angekommen sind, beginnen die merkwürdigen Ereignisse. Die Sklaven starren die Münze an ihrer Kette, die sie von ihrer verstorbenen Mutter erhalten hat, immer furchtvoll an, si erblickt auf der Fahrt auf die Plantage einen Totenschädel im Dschungel, ihr Vater wird krank und Éloise selbst wird von merkwürdigen Träumen heimgesucht. Außerdem verliebt sie sich auch noch in einen hübschen Mulatten, was völlig unter dem Stand einer Marquise ist…
Kathleen Weise hat es mit ihrem neuesten Historischen Roman für Jugendliche wieder geschafft mich total in den Bann der Geschichte zu ziehen. Wo ihr letztes Buch noch im beschaulichen Frankreich angesiedelt war, entführt uns die Autorin jetzt in die tropischen Gefilde der Karibik, ich kann mir keinen exotischeren und wundervollen Schauplatz als diesen vorstellen! Aber sie schlägt auch wieder kritische Töne an und beschreibt die Situation der Sklaven, die auf den Kaffee- und Zuckerrohrplantagen im heutigen Haiti unter den schlimmsten Bedingungen schuften wie die Tieren schonungslos und offen. Das finde ich sehr gut, denn Jugendliche können so etwas vertragen und müssen auch ihren Horizont in die Vergangenheit hin erweitern. Auch die Einstellung und Sichtweisen des gesellschaftlichen Standes, dem Éloise angehört, beschreibt die Autorin sehr gut. Die Vorurteile, die das Mädchen hat, müssen erst mit der Zeit durch harte Arbeit und Erfahrung abgebaut werden, aber es zeigt, dies ist nicht unmöglich! Natürlich geht es in der Geschichte auch um Voodoo, hier lernt man etwas über den Brauch und die Religion der Kreolen.
Der Schreibstil ist gewohnt flüssig und einem Jugendbuch angemessen. Kurze Sätze wechseln sich mit etwas längeren, beschreibenden ab, so dass eine gute Mischung entsteht und man als Leser niemals gelangweilt wird. Die Ereignisse beginnen an einem Tag in Le Cap, an dem Éloise und Marquis Bouillé sich auf die beschwerliche Fahrt zur Zuckerrohrplantage ihres Onkels machen. Schon ab da war ich von der Geschichte gefesselt und die Spannung stieg von Seite zu Seite, bis sie gegen Ende hin in einem großen Höhepunkt endet. Die Geschichte wird von einem personalen Erzähler in der dritten Person geschildert und man verfolgt Éloise durch die Geschichte.
Die Protagonisten, allen voran Éloise, waren sehr gut ausgearbeitet und hatten für mich die nötige Tiefe, um die Geschichte glaubhaft wirken zu lassen. Gerade bei Éloise kann man im Verlauf der Handlung eine Entwicklung erkennen, wie sie sich beginnt von den festgefahrenen Vorurteilen, die man ihr in Frankreich beigebracht hat, zu lösen und sich ihre eigenen Gedanken zu machen und sich ihre eigene Meinung zu bilden. Éloises Zofe Nadine ist mir auch sehr schnell ans Herz gewachsen. Ich mochte die junge Sklavin auf Anhieb und fand sie sehr passend als Éloises Begleiterin. Auch der junge Kreole Gabriel konnte sich schnell für sich einnehmen und machte die ganze Sache interessant!
Die Umschlaggestaltung hat mich sofort bezaubert! Diese intensiven Farben, von denen auch im Buch oft sie Rede ist, finden sich in rot und pink auf dem Cover wieder. Auch Elemente des Voodoo sind mit dem Totenschädel im oberen Bereich abgedeckt. Es passt hervorragen zur Geschichte weshalb ich es gleich doppelt gut finde!
„Im Land des Voodoo-Mondes“ von Kathleen Weise erhält von mir, ebenso wie „Blutrote Lilien“, eine dicke Leseempfehlung, gerade wenn man eigentlich nicht unbedingt dicke historische Schinken bevorzugt. Auch und gerade die junge Leserschaft wird dieses Buch lieben und ein bisschen Liebe gibt es auch darin! Begleitet die junge Éloise in ein tropisches Paradies, in dem schlimme Zustände herrschen und lasst euch von der Geschichte verzaubern!
Im Land des Voodoo-Mondes
von Kathleen Weise Gebundene Ausgabe: 288 Seiten Verlag: Planet Girl; Auflage: 1. (19. September 2011) Sprache: Deutsch ISBN-10: 3522502639 ISBN-13: 978-3522502634 Vom Hersteller empfohlenes Alter: 13 - 16 Jahre
Rezension vom 17.12.2011 Mein herzlicher Dank gilt dem für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!