Das Museum für zeitgenössische Kunst in Barcelona (MACBA) präsentiert eine Neuauflage des Werkes „Im Labyrinth“ von Àngels Ribé und unterstreicht damit die am wenigsten bekannte Arbeit der katalanischen konzeptuellen Bildnerin. Die von Teresa Grandas kuratierte Ausstellung kann noch bis zum 23. Oktober besucht werden.
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Àngels Ribé ist in Spanien als eine Künstlerin bekannt, die Teil der katalanischen Gruppierung war, welche in den 70er Jahren mit ihren konzeptuellen Entwürfen die Ästhetik revolutionierten. Zu jener Zeit lebte Ribé bereits in Paris und begann, sich mit den Konzepten von Form und Umfang zu beschäftigen, die für ihr künftiges Schaffen von grundlegender Bedeutung sein sollten. Dies waren ebenfalls die Jahre, in denen der öffentliche Raum nach und nach von Künstlern eingenommen wurde, um gegen die Unbeweglichkeit und den Konservatismus der Museen zu protestieren. Ribé nutzte den öffentlichen Raum, indem sie ihre Skulptur „Im Labyrinth“ in einem Park aufbaute und Kinder dazu einlud, auf ihr herumzuturnen.
Das Werk hat eine wegweisende Bedeutung, ebenso wie ein Labyrinth, und regt an, weiterhin öffentliche Plätze einzunehmen, sie mit Materie oder sogar mit dem eigenen Körper als Objekt zu füllen. Ihre stete Suche nach von der Natur hervorgebrachten Materialien, wie u.a. Wasser, Licht, und Harz, zur Darstellung ihrer Werke, ordnet die Künstlerin in die europäische Land Art ein.
Die Land Art ist eine Strömung der zeitgenössischen Kunst, welche die Natur oder einen Teil von ihr als Hintergrund, sowie Medium des Werkes selbst benutzt. Der Begriff wurde ebenfalls verwendet, um jene Künstler zu charakterisieren, die auf ästhetische Art und Weise in die Natur eingriffen. Die ersten Land Art Kunstwerke wurden in den 70er Jahren in Wüstengebieten der Vereinigten Staaten geschaffen. Das Besondere an dieser künstlerischen Strömung ist, dass die räumliche Modellierung sowie die Verwendung von natürlichen Materialien den Eindruck einer Skulptur erwecken, obwohl sie es nicht sind, denn die Objekte werden aus materieller Sicht nicht verändert. Dieser Aspekt sorgt unter den Kritikern und Kunsthistorikern beim Katalogisieren der Werke durchaus für Kontroversen.
In den 70er Jahren verwendete die konzeptuelle Kunst den Körper als künstlerisches Medium, und den öffentlichen Raum oder die Natur als Referenzhintergrund für das Werk und dessen Inhalt. Viele dieser Charakteristiken wurden auf die Land Art übertragen und heutzutage wird die Body Nature Work als Performance erwähnt, die im Eingreifen in natürliche Räume besteht.
Das Werk “Im Labyrith” besteht, wie sein Name schon sagt, aus einem zehn Meter langen Labyrinth mit Teilen aus gelbem halbtransparenten Plastik, die eine unscharfe Landschaft auf der anderen Seite erahnen lassen. Innerhalb des Labyrinths kann der Ausstellungsbesucher das Werk von Àngels Ribé bestaunen. Das Ganze bildet ein interessantes konzeptuelles Spiel, mit dem uns das Museum durch die in Spanien am wenigsten bekannte Arbeit von Ribé bis in das Hier und Heute führt. Die große Überraschung liegt dabei im Entwurf des MACBA und der Künstlerin, der uns daran erinnern soll, dass die Kunst immer eine Herausforderung an die menschliche Kreativität ist.
Für mehr Information: http://www.macba.cat/controller.php?p_action=show_page&pagina_id=34&inst_id=29708&lang=ESP&PHPSESSID=nigkglmm9lrdjdoj5gd7gnv8g3