Die spanische EL PAÍS brachte am 24. April eine schier unglaubliche Geschichte. Die Pandemie Covid-19 brachte den supranationalen Reiseverkehr zu Wasser, zu Lande und in der Luft praktisch zum Erliegen. Immer mehr Nordafrikaner, die sich aus welchem individuellen Grund auch immer gerade in Europa aufhielten, versuchten nun aus Angst vor dem Virus, aber auch um den Ramadán feiern zu können nach Hause, nach Nordafrika zu (ent-)kommen.
Der erste bekannt gewordene Fall waren ca. 100 Marokkaner, die sich für 5.400 €uro pro Kopf einen der Plätze in zwei Schlauchbooten erkauften, die dann illegal das Mittelmeer überquerten und dabei sowohl spanisches als auch marrokkanisches Recht brachen. Die Preise zur Überfahrt von Nordafrika nach Europa, genauer von Marokko nach Spanien dümpelten mangels Nachfrage zwischen 400 und 1.000 €uro herum!
Diese Tatsachen wurden zuerst von der marokkanischen Presse publiziert und flossen aber auch in ein internes Papier der EU-Kommission ein, zu dem EL PAÍS Zugang gehabt habe!
Die Menschenhändler-Mafia, welche die Bootsflüchtlinge bediene, agiere extrem flexibel auf sich ändernde Umstände, zollte man unfreiwillige Anerkennung. Es gibt auch selbständige Grenzgänger die zur Arbeit im jeweiligen Nachbarland waren, als plötzlich die Grenzen geschlossen wurden. Sie alle versuchen nun „irgendwie, in’s jeweils richtige Land“ zu kommen.
Das marokkanische Parlament beschäftigte sich bereits mit dem Fall dieser illegalen Rückkehrer, die offen als gesundheitliche Bedrohung angesehen werden.
Auch nach Algerien findet eine illegale Rückreisebewegung über’s Mittelmeer statt und dies nicht nur aus Spanien. Wer erwischt wird kommt (zumindest) in Quarantäne, wo und wie auch immer diese vollzogen werden mag?
Noch immer kommen illegale Flüchtlinge von Afrika nach Europa, hier speziell nach Spanien. Es waren von Mitte März bis Mitte April 829 Personen. Zum gleichen Vorjahreszeitraum ein Rückgang von 24%.
______
https://elpais.com/espana/2020-04-23/mas-de-5000-euros-por-escapar-de-espana-en-patera.html