Der Parasit ist bohnenförmig, mikroskopisch klein und trägt den Namen Costia neeatrix Henneguy. Es ist ein Einzeller mit zwei Geißeln, die ihm rasche, taumelnde Bewegungen durchs Wasser ermöglichen. Er ist ausgesprochen klein, erreicht nur eine Länge von etwa 0,010 bis 0,012 mm, und ist deswegen selbst unter vielen schwächeren Vergrößerungsgläsern nicht auffindbar, geschweige denn identifizierbar.
Der Befalls eines Fisches durch Costia neeatrix äußert sich zuerst in einer seltsamen Mattigkeit der Fische, verbunden mit Scheuerbewegungen am Boden und an den Pflanzen des Aquariums. Dann tritt eine Trübung der Haut ein, die allmählich immer stärker wird, auf die Kiemen übergreift und zu krankhaften Schwellungen führt. Man muss Abstrichpräparate machen, um die Erreger zu finden, und am besten die Kiemen sezieren – nach dem Ableben des Fisches.
Costia neeatrix vermehrt sich wie die meisten Einzeller durch einfache Zellteilung. Die Parasiten sind dabei zweigeißelig, bilden aber nach ihrer nächsten Teilung häufig noch einmal zwei Geißeln aus, weswegen man annahm, sie hätten im Normalfall immer vier Geißeln, zwei kurze und zwei lange. Tatsächlich erfüllen die zwei kurzen Geißeln noch den Zweck, sich in der Haut des Wirtes zu verankern. Schafft ein durch Mitose neugebildeter Parasit es nicht, sich in einem Fisch festzusetzen, so wird er nach kurzer Zeit absterben.
Weiterhin ist klar, dass Costia neeatrix als Schwächeparasit gilt, er befällt also nur solche Organismen erfolgreich, die bereits durch eine andere Krankheit geschwächt wurden – oder durch ungünstige Umweltbedingungen. Zu enge Behälter, zu niedrige Temperaturen oder eine zu niedrige Sauerstoffsättigung des Wassers kann beispielsweise eine solche Schwäche hervorrufen.
Am besten lassen sich diese Parasiten durch Kochsalzbäder bekämpfen, doch muss eine Umsetzung der Fische in gute Wasserverhältnisse danach gewährleistet sein.
Ein anderer Parasit, den man zu den einzelligen Geißelträgern zählen kann, ist Octomitus intestinalis truttae Duj. Schmidt. Er befindet und vermehrt sich mit Vorliebe in bestimmten Verdauungsorganen von Fischen, darunter in deren Gallenblasen und Darmtrakten, wo durch sein Vorkommen schwere Entzündungen verursacht werden. Zwar ist es nicht ungewöhnlich, dass wie beim Menschen auch der Darm ein Organ mit einer eigenen Fauna an Bakterien und Parasiten ist, aber Octomitus ist deutlich aggressiver, greift auf die Gallenblase über, zerstört sie und tötet so den Fisch. Da Parasiten im Darm also nicht Ungewöhnliches sind, muss angenommen werden, dass auch Octomitus ein Schwächeparasit ist.
Problematisch ist bei Octomitus seine verschwindend geringe Größe, die es schwer macht, ihn unter dem Mikroskop zu identifizieren. Der Parasit ist nur etwa 2 bis 6µ breit und zwischen 7 und 12 µ lang, hat also eine ovale Form, verfügt über drei Paar kürzere Geißeln an einem und ein Paar längere am anderen Ende. Sie bewegen sich sehr lebhaft, weswegen sie kaum zu zählen sind, aber es ist klar, dass sie zur Fortbewegung und Steuerung im Wasser dienen.
Wer möchte, dass Octomitus aus dem eigenen Aquarium ausgerottet wird, hat es schwer, denn schließlich finden die Parasiten ihre Zuflucht nur im Innersten der Fische selbst, in deren Organen. Will also hier jemand an sie rankommen, muss den Fischen schon etwas an Medikamenten ins Futter beigemengt werden. Besser ist es da, erst gar nicht den Verdauungsapparat der Fische zu schwächen, indem man sie einfach sachgemäß füttert. Nur schwache Fische können für Octomitus anfällig werden.