Ich steh zu mir – Blogparade

Die liebe Dani vom Blog Glucke und So ruft zur Blogparade auf zum Thema Schoko und Vanille-#IchstehzuMir. Auslöser für diese Idee war, dass sie gefragt wurde, ob sie einen Diät-Shake testen möchte. Diese Kooperationsanfrage hätte vermutlich auch mich zum Nachdenken gebracht, auch wenn ich solche Diätshakes bzw. Diäten an sich völlig sinnlos finde.

Ergebnis ihrer Gedanken ist eine wunderbare Blogparade geworden, in der sie uns fragt:

  1. Was gefällt euch an euch? Egal ob äußerlich oder innerlich.
  2. Was gefällt euch gar nicht an euch und wie wollt ihr es ändern?
  3. Wollt ihr es überhaupt ändern? Erzählt mir davon.
  4. Was haltet ihr von der Problematik, dass es ein „Idealbild" in der Gesellschaft gibt, die Schönheit völlig einseitig propagiert?
  5. Wie wollt ihr euren Kindern Schönheit erklären?
  6. Wie wichtig ist euch überhaupt Schönheit?

An sich gefalle ich mir bzw. ich nehme mich so wie ich bin und sage mir, dass ich so ok bin, wie ich bin. Das war aber nicht immer so.

Früher hatte ich an mir sehr viel zu meckern: mit den dicken Beinen kann ich keine kurze Hose oder einen Rock tragen, meine Haare fallen immer im Mittelscheitel, sodass ich mir nie fransig die Haare über die Stirn kämmen kann, warum muss ich Brillenträgerin sein, Brust zu klein, Bauch zu dick, usw. Das schönste Kompliment, das ich je bekommen habe - aus heutiger Sicht betrachtet, denn früher hat mich das sehr getroffen und ich habe darüber geweint: "Kein A.... und kein Tittchen genau wie Schneewittchen", sagte ausgerechnet jemand, den ich besonders toll fand.

Heute - 15 Jahre und 2 Geburten später - freue ich mich darüber und würde mich auch heute noch freuen, wenn jemand sowas sagt. Aber genau so würde ich mich freuen, wenn jemand sagt: "Runder Popo - Tittchen immer noch nix, fast wie Obelix." Auch wenn das nicht besonders nett gemeint ist, so heißt es doch, dass jemand mich wahrnimmt und mich näher angeschaut hat, nicht nur ein flüchtiger Blick. Und darin sehe ich die Chance, dass derjenige auch mein Inneres entdeckt und näher hinschaut.

Natürlichkeit ist meine Stärke

Ich benutze keine Schminke und färbe mir maximal in Naturtönen die Haare, also mal ein schokobraun ist ok - mehr nicht. Ich bin so wie ich bin, wie ich war, wie ich werde - wie Gott uns Menschen gemacht hat. Wem ich nicht gefalle, der soll halt wegschauen oder zunächst mal in den eigenen Spiegel gucken.

Mein Körper hat Tolles geleistet

Zwei wunderbare Kinder sind in meinem Körper gewachsen, in den ersten Monaten ausschließlich durch meinen Körper ernährt worden und diese stolze Leistung ist jedes Gramm zu viel, jede ausgeleierte Speckfalte, jeden Unterschied der Brüste wert. Na gut, auf die Geburtsverletzungen hätte ich verzichten können, aber die sieht ja keiner. Und ich spüre sie auch nicht, daher ist auch das ok für mich.

Mein Inneres bleibt gleich - egal wie die Hülle aussieht

Ich mag an mir selbst besonders mein Lächeln, denn dadurch schaut man hinter die Kulissen - direkt in mein Herz. Und ich würde behaupten, dass ich innerlich überwiegend ein guter Mensch bin.

Zu ändern gibt es immer was - aber nicht unter'm Messer

Schönheitschirurgen sprießen aus dem Boden wie Pilze. Und an mir werden sie keinen Cent verdienen. Denn für kein Geld dieser Welt - egal wie viel ich hätte - würde ich mich verändern lassen, um mich schöner, ansehnlicher, dünner, straffer zu machen. NEIN! Ich bin wie ich bin und ich möchte es nicht verändern, denn ich bin der Mensch, den Gott genau so haben wollte wie ich jetzt bin. Natürlich, gepflegt und ordentlich gekleidet - das reicht. Auch das Altern muss man nicht aufhalten, denn jede einzelne Falte (egal ob vom Lachen, vom Weinen, vom Stress) steht für eine erlebte Situation, die mich zu dem Menschen gemacht hat, der ich heute bin. Ich finde diese Chirurgen allerdings nicht völlig überflüssig, denn gerade nach Unfällen oder auch Krankheiten können diese Fachärzte wieder dafür sorgen, dass ein Mensch sich wohl fühlt in seiner Haut, wenn er sich durch nicht zu beeinflussende Umstände nicht mehr wohl fühlt.

Der Puls der Gesellschaft

Ich finde die Entwicklung und die Propaganda für immer mehr Schönheit und Schlankheit bedenklich und Besorgnis erregend. Wenn ein Mensch nur noch aus Haut und Knochen besteht, den Bauch gestrafft, die Brust um ein paar Nummern vergrößert, aber bloß auch schön straff, die Haut gebräunt von der Sonnenbank, Körperbehaarung dauerhaft entfernt, eine wunderschöne Haarpracht bei Frauen, am besten noch durch Haarteile voluminöser gestaltet und mit der entsprechenden Kleidung und High Heels gepimpt, dann ist man die Schönste, Schlankste, Beste und Tollste - alle Männer drehen sich nach ihr um.

Wo sind die normalen Frauen und Männer? Die Aktion "Ohne Models" fand ich super. Wofür braucht man überhaupt Models und warum sollten nicht einfach ganz normale Frauen und Männer die Mode präsentieren? Dann sieht man wenigstens, dass man für diese Hose gar nicht zu fett ist oder das Shirt auch in einer Nummer größer noch schön aussieht.

In diesem Zusammenhang finde ich das Buch Und außerdem sind Borsten schön (Borsten-Triologie)steh Blogparade ein, das genau dieses Thema für Kinder verständlich macht: Du bist gut so wie Du bist.

Schönheit hat für mich nichts mit Aussehen zu tun, sondern mit Ausstrahlung und Authentizität. Jemand, der ein aufgesetztes Lächeln hat, das nicht von Herzen kommt, fällt mir auf und kommt nicht bei mir an. Echte Menschen - echte Gefühle - strahlendes Lächeln (strahlend von Herzen, nicht wegen des Farbtons der Zähne) sind für mich schön. Jeder Mensch hat eine Schokoladenseite und die gilt es herauszufinden - und dabei die Nicht-Schokoladenseite nicht zu verachten, denn erst durch sie wird daraus der ganze Mensch. Sich nicht verstellen und verstecken, so sein wie wir sind - das macht für mich wahre Schönheit aus. Dani nennt es Schoko-Vanille... ich weiß nicht, ob die Nicht-Schokoladenseite bei ihr die Vanilleseite genannt wird. Ich jedenfalls mag Vanille(eis) und (-pudding) viel lieber als Schokolade.

Was bedeutet Euch Schönheit? Tragt Euch noch schnell ein bei Danis Blogparade #ichstehzumir. Bis zum 3. September habt Ihr noch die Gelegenheit. Ich bin gespannt, wie Ihr das seht. Eure Renate

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