Food-Blogs sind mega in und auch in Stuttgart gibt es einige leidenschaftliche Köche, die ihre wachsende Fangemeinde mit leckeren Fotos und passenden Rezepten im Internet versorgen. Zwar sind es meistens Frauen, die sich – gern auch gemeinsam – in der Küche austoben, hier sei der schöne Blog Holunderweg 18 erwähnt. Doch immer öfter schreiben auch Männer über ihre Vorlieben und Erfahrungen in Sachen tranchieren, blanchieren und pochieren. Einer von ihnen ist Thomas Connertz und der Inhalt seines Blogs hält, was der Name verspricht: auf “dreiminutenei.de” finden ambitionierte Anfänger und sterneverdächtige Hobbyköche Tipps und Tricks für die einfache, leichte und bodenständige Küche mit Pfiff!
“Ich steh’ dann mal am Herd” ließ Thomas Connertz neulich verlauten: so heißt sein erstes Kochbuch, das vor Kurzem im Thorbecke Verlag erschienen ist. Für die gedruckte Form seiner Rezepte ließ sich Connertz extra neue Kreationen einfallen. Überhaupt ist das Buch erfrischend anders als andere Rezeptsammlungen: ohne viel Schnickschnack nennt der Koch die Dinge beim Namen, so wie ihn seine Leser kennen und schätzen.
Die Rezepte sind auf fünf appetitliche Kapitel verteilt und viele Gerichte schmecken als Solisten genau so gut wie in Kombi miteinander oder mit den gewohnten Lieblingsbeilagen. Im ersten Kapitel “Das schmeckt wie früher” nimmt Thomas Connertz seine Leser mit auf eine Landpartie in der guten alten Zeit, die mit frischen Schwarzwurzeln, Pastinaken und Rote Beete auf zahlreichen Wochenmärkten eine Rennaissance erlebt.
Auch hippe Blogger mögen gutes Essen, deshalb darfs an Connertz Herd gern traditionell zugehen: zwar sind viele Gerichte erfreulich schnell zubereitet – die Speisen im ersten Kapitel dürfen lange auf dem Herd stehen, um ihr volles Aromenpotential zu entfalten. Ob Wirsingrouladen mit Kirschsoße, Dingeskirchener Eintopf oder Birnen, Bohnen und Speck: hier ist Geduld gefragt, diese Gerichte eignen sich eher nicht für die Mittagspause.
Im nächsten Kapitel widmet sich Thomas Connertz der “Alltagsküche mit Pfiff” und serviert neben Bratkartoffeln mit Honig weitere Klassiker, die er im Handumdrehen mit raffinierten Extras ausstattet. So werden Linsen zum knackigen Genuss, das Omelette zur italophilen Überraschung und Rotes Gemüse zur wahrscheinlich rotesten Suppe der Welt.
Wenns ein besonderes Menü sein soll, bereitet Thomas Connertz im dritten Kapitel Feines für den großen Auftritt vor, das vierte Kapitel “Schmeckt wie Urlaub” und die Desserts im Kapitel “Was Süßes geht immer” sehen derart verführerisch aus, dass man sie einfach nachkochen muss. Wie wärs mit karamellisiertem Milchreis, zart-knuspriger Apfeltarte oder Creme von weisser Schokolade mit Heidelbeeren?
Gewürzt sind die Rezepte mit eigenen Tipps, Hinweise auf weiterführende Videos im Netz, QR-Codes zu dreiminutenei.de sowie ureigenen Anekdoten zu den einzelnen Gerichten. Wie der Blog dreiminutenei.de entstanden ist? Für Thomas Connertz war es eine ideale Möglichkeit, seine Rezepte so aufzuschreiben, dass er von überall mal kurz was nachschauen kann!
Dieses Kochbuch verführt garantiert auch Kochanfänger mit niedriger Frustrationsgrenze…ich glaub, ich steh’ dann mal am Herd…
Thomas Connertz “Ich steh’ dann mal am Herd”, 112 Seiten, gebunden, 19 Euro 99, Thorbecke Verlag