Ich habe Dich geschaffen!


Ich habe Dich geschaffen!

Quelle: Helmut Mühlbacher

Ihr Lieben,
heute Abend möchte ich Euch eine Fabel aus dem Arabischen zu lesen geben, nacherzählt von Peter Graf v. Eysselsberg:

„Ich habe Dich geschaffen!“
„Unterwegs in einem Wald sah ein Mann einen Fuchs, der seine Beine verloren hatte.

Er wunderte sich darüber, wie das Tier wohl überleben konnte.
Dann sah er einen gesunden kräftigen Tiger mit einem gerissenen Wild.
Der Tiger hatte sich satt gefressen und überließ dem Fuchs den Rest.

Am nächsten Tag ernährte Gott den Fuchs wiederum mithilfe des gleichen Tigers.
Der Mann war sehr erstaunt über Gottes große Güte und sprach zu sich selbst:
„Ich werde mich in eine Ecke legen und ausruhen und Gott, dem Herrn voll vertrauen und er wird mich mit allem Nötigen versorgen.“

Viele Tage brachte er so zu, aber nichts geschah, und der arme Kerl war bald dem Tode nahe, als er plötzlich eine Stimme hörte, die zu ihm sprach: „Du da, auf dem falschen Weg, öffne endlich Deine Augen vor der Wahrheit! Folge dem Beispiel des Tigers und nimm Dir nicht länger den behinderten Fuchs zum Vorbild.“

Auf der Straße traf der Mann ein kleine frierendes Mädchen, zittern in einem dünnen Kleid, das nicht wärmte, und ohne Hoffnung, etwas Warmes zu essen zu bekommen.
Der Mann wurde zornig und sprach zu Gott: „Wie kannst Du das zulassen? Warum tust Du nichts dagegen?“

Eine Zeitlang schwieg Gott und antwortete ihm nicht.
Aber in der Nacht antwortete er ihm ganz plötzlich:
„Ich habe etwas dagegen getan. Ich habe Dich geschaffen.“


Ihr Lieben,

wenn ich in früheren Jahren Zeitung las, Fernsehen schaute und mitbekam, wie viele Kinder sexuell missbraucht, wie viele Frauen vergewaltigt und wie viele Menschen am Hunger und Durst starben, dann zermarterte ich mir mein Gehirn mit der Frage:
Wie kann Gott das alles nur zulassen?

Eines Tages wurde mir klar, dass die Zeit, über eine Antwort auf diese Frage nachzudenken, völlig vertane Zeit ist, denn in diesem Leben bekommen wir keine endgültig befriedigende Antwort auf unsere Frage.

Ich erkannte, dass es viel wertvoller, viel befriedigender, viel erfüllender ist, nicht zu fragen: „Wie kann Gott das zulassen?“, sondern zu begreifen, dass das Wertvollste, was wir tun können, ist, zu fragen: „Was kann ich gegen die Zustände in dieser Welt tun? Denn und das ist meine tiefe Gewissheit – dazu hat uns Gott geschaffen, dass wir uns und anderen Menschen Freude bereiten sollen.

Die meisten Menschen unterliegen dem Irrtum, sie seien nur zu ihrem eigenen Spaßvergnügen auf der Welt, dabei ist es unsere Bestimmung, mitzuhelfen, dass diese Welt von Liebe durchflutet wird.

Wenn wir unser Leben damit vergeuden, zu fragen: Wie kann Gott das zulassen?,
dann fehlt uns diese Zeit, um Menschen glücklich zu machen, um Menschen zu helfen, um Menschen zu ermutigen.

Deshalb sollten wir immer daran denken:
In der Zeit, in der wir mit Gott hadern: Wie kannst Du die Not und das Elend, den Schmerz und den Missbrauch in der Welt zulassen?, in der Zeit können wir uns nicht anderen Menschen zuwenden, können wir nicht andere Menschen lieben, nicht anderen Menschen Freude und ein Lächeln  schenken, nicht in anderen Menschen Zuversicht und Hoffnung wecken."

Ich wünsche Euch ein wunderschönes Wochenende und den sportbegeisterten unter
Euch eine fröhliche Olympiade

Ich habe Dich geschaffen!

www.dsb.de

 Euer heiterer Werner aus Bremen

Ich habe Dich geschaffen!

Quelle: Karin Heringshausen



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