„Sie sind ein Meister der Verdrängung!“ konstatierte meine Ärztin (die, die sich vor allem um meine Psyche kümmert, weil die nämlich auch Fürsorge braucht, nicht nur mein Körper, wie ich irgendwann auch einsehen musste). Sie schaute mich dabei ziemlich entgeistert, vielleicht sogar etwas frustriert an. Dabei hatte ich nur ganz locker erzählt, dass ich 2001 ein Dreivierteljahr im Rollstuhl saß und nur durch eine hochriskante Wirbelsäulen-OP wieder aus diesem heraus und auf´s Rad konnte. Das mehr als 90%ige Risiko – Querschnitt bei L5 – bin ich damals bewusst eingegangen; ich hatte mich lang damit auseinandergesetzt, wie mein Leben dauerhaft im Rollstuhl verlaufen würde, welche Probleme auf mich warten würden. Doch ich hatte alles wohl nur rein sachlich „durchdacht“, Gefühle blieben, glaube ich meiner Ärztin, außen vor. Wie immer? Hm… Vermutlich.
Ich, der Verdrängungskünstler?!
Autor des Artikels : Latrinum
Zum Original-ArtikelPolemisches, Zynisches, Nachdenkliches, Lustiges und manchmal sogar Intelligentes zu allem, was so angespült wird.