Ich brauche einen Arzt – eine Odyssee

Da sitze bzw. liege ich den ganzen Tag auf dem Sofa rum und habe im Hinterkopf, was ich denn so eigentlich alles im Haushalt oder am PC machen könnte. Aber nein – mein Körper hat beschlossen, dass es besser ist, sich mal so wenig wie möglich zu bewegen. Dummes Ding aber auch.

Seit vielen Jahren (also seit ich 12 bin) erfreut mich mein Körper an den unterschiedlichsten Stellen mit Abszessen (wenn man einmal diese Bakterie in sich hat, wird man die auch nicht wieder los wurde mir neulich mal erklärt). Meist klären wir beide das unter uns und ein Weg zum Doktor ist nicht notwendig (würde da sonst ja auch gar nicht mehr aus der Praxis kommen).  Vor fast genau 2 Jahren erwischte es mich ja in der Achselhöhle und nun unter der Brust. Ist ja auch die ideale Stelle für einen Abszess: schön warm und ab und an feucht. Mistding.

Als es abzusehen war, dass dieser nun nicht von alleine wieder verschwinden würde, habe ich versucht, einen Chirurgen für die Öffnung zu begeistern. “Versucht”, da dies sich als schwieriger entpuppte, als zuvor gedacht.

Freitag früh

Anruf beim Arzt… Der – für mich fußläufig erreichbare – Doktor (bei dem ich damals auch war) hatte Urlaub und sollte ab Montag wieder da sein. Super! “Über das Wochenende hältst Du noch durch!”dachte ich mir so.

Montag früh

dann die Bandansage, dass ein technisches Problem vorliegt, woraufhin die Praxis vormittags geschlossen blieb. Ok, auch das kein Problem! Ich also zur Nachmittagssprechstunde hin. Sehr laaaaangsam, denn mittlerweile tat es doch schon sehr weh. Dort angekommen lachte mich ein Hinweiszettel an, dass das technische Problem sich noch weiter ausgebreitet hat und die Praxis erst am Mittwoch wieder geöffnet wird. Ups – das war dann mal nicht so schön.

Doch was tun? Im Treppenhaus fing ich an zu googlen und fand wirklich in der Nähe noch einen Chirurgen. Der Anruf dort brachte mich jedoch auch nicht weiter: Praxis Montag nachmittag geschlossen! Okay… Dann also bis Dienstag früh warten. Ich wollte halt gerne einen Doktor, von dem aus ich einfach nur in ein paar Minuten heim laufen konnte. Wußte ich doch noch, dass es mir danach sicher nicht gut gehen würde und ne Stunde mit den öffentlichen Verkehrsmitteln eine Strapaze wird, die durchzustehen nicht so einfach wäre.

Dienstag früh

Anruf bei dem anderen Chirurgen. “Dieser ist leider diese Woche noch im Urlaub.” Also alles wieder zurück auf Null. Bzw. auf Schmerzen und einen Abszess, den ich irgendwie nicht los wurde. Meine Allgemeinärztin riet mir dann dazu, doch noch bis Mittwoch zu warten und doch zu dem ersten Chirurgen zu gehen. Okay… also noch eine Nacht…

Mittwoch früh

ich also wieder – eine halbe Stunde vor Öffnen der Praxis dahin. Mittlerweile wollte ich das Ding nur noch los werden. Da die Chirurgen in unserer Nähe ja vorher nicht erreichbar waren, war der Warteraum schon entsprechend gut gefüllt. Aber Stehen ging ja und so wartete ich mit jeder Menge anderer Patienten auf das was da kommen würde.

Als ich endlich dran war und mein Problem geschildert hatte, schaute mich die Schwester groß an und sagte: “Aber der Herr Doktor ist im Urlaub und der Vertretungsarzt macht so etwas nicht!” Ich hab die sicher wie ein Auto angestarrt… Für diese Info habe ich eine halbe Woche gewartet? Also nun doch: rein in die Öffis und zum Krankenhaus gefahren.

Wundverband

Dort kam ich dann schließlich

Mittwoch vormittag

an und nach einiger Wartezeit wurde mir mitgeteilt, dass solche Dinge an der Brust immer unter Vollnarkose entfernt werden! Das bedeutete: die Ärztin machte es auch nicht, sondern schickte mich zur Rettungsstelle. Tolle Show.

Da saß ich nun wieder und wartete.

Beim Aufnahmeritual verpaßte man mir gleich einen Zugang und zapfte mir im Gegenzug einige Ampullen Blut ab. Auch hier erhielt ich wieder die Information: “Da werden sie wohl hier bleiben.” Dementsprechend erhielt meine Familie dann auch Infos von mir: die Tochter packte zuhause eine Tasche und der Mann raste von Arbeit los, um bei mir sein zu können.

Dann endlich die Untersuchung…

Eine kernige junge Ärztin schaute sich die Angelegenheit an und bot mir zwei Alternativen an: entweder gleich ambulante Entfernung (von etwas, was ja IMMER unter Vollnarkose statt findet, wie der Aussage der anderen war), oder stationäre Aufnahme. Allerdings würde das dann nichts vor Freitag werden, da OP-Termine schon voll. Was also tun?

“Hol raus und lass mich wieder gehen!” Und das tat sie dann auch… und ich war hinterher sehr froh, dass mein Mann mich abholen konnte, denn von den Schmerzen wurde mir dann doch “etwas” schummerig.

Zwei Wochen später

Alles super verheilt. Habe ja auch nach Anweisung immer brav die Zähne zusammen gebissen und die Wunde unter der Dusche gespült. Also alles super und schick und ich konnte endlich wieder arbeiten gehen und auch im Haushalt mit anpacken. Nur BHs tragen ist nicht so toll, da die sehr drücken. Aber auch das würde irgendwann wieder gehen.

Vier Wochen später

Jetzt sind vier Wochen rum und von einem Tag auf den anderen hat sich eine Schwellung gebildet und die Wunde sich geöffnet. Entsprechend tut´s auch weh.

Nun war ich am Freitag bei einer Ärztin hier um die Ecke (endlich ist mal Jemand erreichbar) und diese meinte, es wäre Wundsekret, dass sich eingekapselt und entzündet hat. Aus diesem Grund können sie auch nicht so ohne Weiteres einen Schnitt machen oder den Alten nochmal richtig öffnen. Eine örtliche Betäubung bringt in diesem Fall nichts. Und schnippeln ohne Betäubung gibts nicht. Würde ich auch nicht wirklich wollen.

Nun hat mein Körper die Chance bekommen, sich übers Wochenende selbst zu entscheiden: wegheilen oder Montag doch noch unter Vollnarkose Entfernung. Nach gestern Abend bin ich mir aber ziemlich sicher, dass ich Montag unters Messer muss (Einzelheiten erspare ich Euch lieber). Alles doof :(

Vor allem dieses nichts machen können nervt gewaltig. Es ist mega langweilig, nur rum zu liegen. Aber alles andere tut halt weh – selbst einfaches laufen ohne alles. Mist…


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