“Ich bin ein Niemand”

Sepehr Nazari ist homo­se­xu­ell und kommt aus dem Iran. Dort wer­den Schwule hin­ge­rich­tet, wenn man sie ent­deckt. Nazari suchte Zuflucht in Deutschland, stellte einen Asylantrag und lernte, dass er hier nicht will­kom­men ist.

Es dürfte ihn eigent­lich gar nicht geben, die­sen schma­len, jun­gen Mann, der Männer liebt. Weil im Iran, dem Land aus dem Sepehr Nazari stammt, Männer wie er nicht exis­tie­ren. Zumindest meint das Mahmud Ahmadinedschad, der ira­ni­sche Präsident. Als der 2007 bei einem Besuch an der New Yorker Columbia Universität nach Homosexualität im Iran gefragt wurde, zuckte er mit den Achseln. Er wisse nicht, wovon die Rede sei. Schwule gebe es viel­leicht in Amerika, aber doch nicht im Iran.

Das Land, von dem Sepehr Nazari berich­tet, scheint ein ande­res zu sein. Er hatte im Iran viele Männer. Er erzählt von gehei­men Szenetreffs und Schwulencafés, nennt fünf queere Onlinezeitungen. Für eine davon hat er selbst geschrie­ben. Auf einer inter­na­tio­na­len Onlinekontaktbörse für Homosexuelle waren allein in sei­ner Heimatstadt Teheran Tausende Schwule online. Das seien mehr als in Berlin, sagt er.

Schwulsein ist im Iran lebens­ge­fähr­lich. Der Artikel 110 der „Hadd-Strafen wegen Homosexualität“ lau­tet: „Die Hadd-Strafe für Homosexualität in der Form des Verkehrs ist die Todesstrafe. Die Tötungsart steht im Ermessen des Richters.“ Doch schon „wer einen ande­ren aus Wollust küsst, wird mit einer Tazir-Strafe von bis zu 60 Peitschenhieben bestraft.“ Seit 1979 sol­len Angaben von ira­ni­schen Menschenrechtlern zufolge vier­tau­send Homosexuelle hin­ge­rich­tet wor­den sein.

http://www.berliner-zeitung.de/gesellschaft/homosexualitaet–ich-bin-ein-niemand-,10808022,11376420.html


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