Am letzten Sonntag haben wir mit dem ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrradclub) eine geführte Fahrradtour gemacht (bei dem unter anderem auch dieses Foto mit der Knickschärfe entstanden ist).
Und dieses Radeln im Pulk mit über 50 anderen Leuten, dieses Stopp – and – Go; dieses Ausweichen, wenn vor einem jemand fährt, der nicht die Spur halten kann; das Aufpassen beim Anhalten, wenn hinter einem jemand fährt; die Ungeduld, wenn man vor sich einen Trödler hat, den man nicht überholen kann hat mir wieder gezeigt:
Ich bin ein Einzelkind!
Ich bin ein Einzelkind mit einerseits mangelnder Sozialkompetenz und andererseits, da ihm ein gewisses geschwisterinternes Gebalge einfach fremd ist, Durchsetzungsvermögen.
Dabei habe ich Schwierigkeiten, mich in einer größeren Gruppe zu integrieren, zumal eine größere Gruppe bei mir bereits ab 5 Personen beginnt.
Könnte ich mit diesem Manko sogar noch leben (ändern lässt es sich ja auch nicht mehr), kommt noch erschwerend hinzu, dass ich erst mit 12 Jahren gelernt habe, Fahrrad zu fahren.
Da geht es mir, wie manch einem in meiner Generation, der das Schwimmen erst im Erwachenenalter, oft während der Bundeswehrzeit erlernen konnte. Solche Menschen werden selten zu sicheren Schwimmern, bzw. sie bewegen sich in einigermaßen tiefen Wasser gerade mal so, dass sie nicht sofort dem Tod durch Ertrinken anheim fallen.
Schwimmen kann ich gut.
Aber ich kann nicht so gut auf- und absteigen. Beim Fahrrad.
Und so wird manch einer, der mir bei dieser Prozedur zuschaut, eher an einen Albatross denken, als eine Person, die bereits den Reschenpass hochgeradelt ist und auch ansonsten einige Pedalkilometer hinter sich gebracht hat.
Mein Mann sagt, ich solle das üben.
Das Auf – und Absteigen.
Und das Fahren im Pulk könne ich üben, indem ich hinter ihm her fahre.
Aber ich traue ihm da nicht so ganz über den Weg.
Denn mein Mann ist ebenfalls ein Einzelkind.
Sagt zumindest seine Schwester!
Foto: Fahrräder in der Fahrradstadt Münster
