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Filmplakat: Ich bin dann mal weg
Jahrelanger Raubbau an der Gesundheit zollen ihren Tribut, als der deutsche Entertainer Hape Kerkeling auf der Bühne zusammenbricht. In der von seinem Arzt verordneten ausgedehnten Zwangspause wird es dem Ruhelosen bald zu langweilig und er beschließt, den Jakobsweg zu gehen. Im Sommer 2001 startet er zu seiner 40-tägigen Wanderung über 798 Kilometer vom französischen Saint-Jean-Pied-de-Port nach Santiago de Compostela. Für ihn als bekennender Couch-Potato ist dies eine Herausforderung, bei der er nicht nur auf etliche skurrile Mitpilger trifft, sondern auch sich selbst.
Obwohl er ja weg ist.
Das Buch
Das von Hape Kerkeling 2006 veröffentliche Buch „Ich bin dann mal weg“ fand einen reißenden Absatz und hielt sich monatelang in den Bestsellerlisten. Es gilt als das erfolgreichste deutsche Sachbuch, noch vor Cerams „Götter, Gräber und Gelehrte“.
Ich bin kein großer Fan von Kerkeling, aber ich habe dieses Buch geliebt und war erstaunt, zu welchem Tiefgang ein Künstler mit einem sonst eher flachen Humor fähig sein kann. Das Buch hat einen wahren Hype für den Jakobsweg ausgelöst, der Anstieg der Pilgerzahlen wird auch als „Kerkeling-Effekt“ bezeichnet. Inzwischen hat sich die Infrastruktur auf diesem uralten Pilgerweg enorm verbessert, was die Beschilderung, Sicherheit der Wege, Verpflegung und Unterkünfte anbelangt.
Heutzutage dürfte also die Jakobspilgerei etwas entspannter sein, als noch zu Hapes Zeiten.
Der Film
Diese sehr schön inszenierte Verfilmung lebt einmal von seinen großartigen Darstellern und dann von den kolossalen Landschaftsaufnahmen.
Der Hauptdarsteller Devid Striesow spielt den Kerkeling nicht nur, er wird zum Kerkeling und man ertappt sich irgendwann mal bei dem Gedanken, dass dieser Kerkeling eigentlich gar nicht so schwammig aussieht, wie man ihn in Erinnerung hat. Etwas unpassend fand ich allerdings dessen ständiges aufgesetztes Lieb-Guck-Grinsen. Spätestens nach 300 Kilometern, mit Blasen an den Fußen und dehydriert wird selbst die größte Frohnatur etwas gestresst sein.
Martina Gedeck als Stella ist natürlich göttlich, allerdings kann ich mich nicht erinnern, ihre im Film vorgetragene Herz-Schmerz-Geschichte auch im Buch gelesen zu haben (Vielleicht kann mir da jemand von euch weiterhelfen?)
Birol Ünel, der ekstatische Koch aus Soul Kitchen, spielt sehr gekonnt den durchgeknallten, auf dem Camino hängen gebliebenen Südamerikaner Americo.
Und selbst Anette Frier als die Managerin Dörte kam mir gar nicht so doof vor, wie sonst.
Last but not least ist hier die großartige Katharina Thalbach zu erwähnen, die in den Rückblenden Hapes Omi spielt.
Die Landschaftsaufnahmen kann ich hier natürlich nur schwer beschreiben, vor allen Dingen gibt es auf dem Jakobsweg wirklich sehr viel Landschaft. Aber vielleicht kann euch der Trailer eine Ahnung von der gelungenen Bildregie vermitteln:
Fazit:
Ich wurde von dieser Verfilmung mehr als gut unterhalten. Man bekommt Lust, sich diese Gegend einmal anzusehen, auch wenn an keiner Stelle für den Jakobsweg Werbung gemacht wurde.
Das beste an diesem Film ist, dass man nicht unbedingt ein Fan von Kerkeling, Wanderfreund oder spirituell Veranlagter sein muss, um ihn zu mögen. Er hat nämlich seinen ganz eigenen Charme.
Normalerweise veröffentliche ich an dieser Stelle immer den Link zur offiziellen Filmseite. Die ist aber von Warner Bros. ein wenig lieblos gestaltet, die entsprechende Seite von moviepilot ist wesentlich informativer.
Foto: Filmplakat „Ich bin dann mal weg“ ©sabienes.de
Text: Ich bin dann mal weg von Hape Kerkeling – Der Film ©sabienes.de
(Visited 6 times, 5 visits today)Der Artikel Ich bin dann mal weg von Hape Kerkeling – Der Film erschien zum ersten mal auf Sabienes TraumWelten.