Ich hab vor kurzem schon auf Facebook rumgefragt, wie lange die längste Zeit war, die ihr von euren Kindern getrennt verbracht habt.
Manche waren bisher nur wenige Stunden von ihren Kids getrennt, andere einige Tage und manche sogar Wochen. Manchmal lag es daran, dass das Kind Urlaub mit anderen Familienangehörigen machte, manchmal war der Grund aber auch ein (unfreiwilliger) Krankenhausaufenthalt oder die Arbeit. Und immer wieder dabei: Akute Vermissung und sogar ein schlechtes Gewissen.
Ich kann das gerade sehr gut nachvollziehen. Denn auch ich bin kurz davor, meine Jungs ganze vier Tage daheim bei Papa zu lassen. Während ich irgendwas zwischen Arbeiten und Urlaub machen werde – mit meinen Kollegen. Mallorca is calling.
Und auf der einen Seite ist da diese „Yeah“-Gefühl dabei. Endlich mal wieder ich sein, nicht Mama-Sein müssen. Sonne genießen. Jung fühlen. Kein Kind will irgendwas von mir. Hooray. Tja, und irgendwie freue ich mich auch diebisch, dass daheim vielleicht dann auffällt, was Mama alles so nebenbei wuppt.
Und nach der Hooray-Stimmung ziehe ich mich selbst wieder runter: Ich werde allein sein. Keiner wird mit mir kuscheln. Und gute Nacht Küsse bekomme ich auch nicht. So ganz alleine schlafen, das hatte ich bisher nur immer Mal für eine Nacht – sogar bevor ich Mama wurde. In Gedanken spüre ich schon jetzt extreme Vermissungszustände.
Dazu hat der feine Herr noch einen Schnuppertag in der Schule und am Wochenende ein großes Fußballtunier, eine Mini-Bundesliga sozusagen. Und ich werde nicht dabei sein, um ihn anzufeuern, seine leuchtenden Augen zu sehen, mich mit ihm freuen, seinen Erzählungen zuhören oder ihn bei Enttäuschung zu trösten.
Ich fühle mich gerade mega schisserig. Wie eine Wohnungskatze, die vom Schmetterlingjagen träumt, und sich dann nicht traut, vor die Tür zu gehen. Die an der offenen Tür rumlungert, schnuffelt und immer wieder nur eine Pfote nach draußen zu setzen wagt. Aaaah. Aber wie immer im Leben braucht man manchmal einen Ruck und alle können über sich hinaus wachsen.
Ja, ich glaube die Jungs werden die vier Tage gut alleine verkraften. Mein Mann macht das immer super. Und sie haben ja sich. Nur – werde ich das hinbekommen? Und was wird mich erwarten – so neben den Wäschebergen – wenn ich wieder heim komme?