Ibsens "Peer Gynt" in Hamburg am Thalia, 2010 - Zitat einer positiven Besprechung

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"... unangestrengt universell in der Schwebe, ... scheinbar mühelos über Zeiten und Moden erhaben" - so kennzeichnet Stefan Beuse das Spiel des Ensembles, das sich Henrik Ibsens "Peer Gynt" unter der Regie von Jan Bosse vorgenommen hat.

Der Perlentaucher hat sie hervorgefischt, diese positive Besprechung, die ich hier zitieren möchte, um auf sie hinzuweisen - und zum Besuch anzuregen.

"Eine herausragende Leistung dieser Inszenierung ist", so Beuse, die vollkommen organisch, überhaupt nicht verwirrend oder verkopft wirkende Auflösung von Raum und Zeit, das ständige Umschlagen zwischen Innen und Außen, ein Vexierbild, das Begriffe wie Traum, Metapher, Parabel, Realität innerhalb eines stabilen erzählerischen Kosmos mühelos ineinander verwischen lässt. Jedem Detail, jeder Idee merkt man an, dass sie das Ergebnis einer durchdachten Entscheidung ist ..."

Und:

"Der Abend dauert drei Stunden; er ist keine Sekunde zu lang, man folgt der Handlung (!) mit offenem Mund und angehaltenem Atem, was vor allem bei diesem Stoff eine Leistung ist: Es läge nah, aus Peer Gynt einen irgendwie metaphysisch verquasten Matsch zu machen, einen Bilder- und Metaphernrausch, in dem irgendwie alles mit allem zusammenhängt und deswegen im Streufeuer-Sinn irgendwann Bedeutung mitschwingen muss. Solcherlei Gepose und Geraune versagt sich die Inszenierung total; sie setzt Klarheit und Präzision dagegen, und wenn sich am Ende Peer mit der Frage beschäftigen muss, was er in die Waagschale zu werfen hat, was er vorweisen, beisteuern konnte, für was er (ein-)steht, dann sehen wir die ganze Zeit als übergroßes Bild die Lösung, seine mögliche Rettung hinter ihm, als Projektion: Solveig, die Reine, die ihn allem zum Trotz bedingungslos und aufrichtig liebt und das Bild von ihm, Peer Gynt, als Ideal in sich versiegelt trägt. Groß, stumm und geduldig wartend, so steht sie hinter ihm, nicht nur als Person, sondern als Prinzip, das gleichzeitig Mutter und Geliebte, Schöpfer und grenzenlos liebender Gott ist." 

Lesen Sie den ganzen Text hier.

Und die Netzseite des Thalia-Theaters dürfen Sie natürlich auch anschauen: thalia-theater.de  Dort finden Sie rechts am Rand Zuschauerkommentare.

Dort habe ich auch das Bild gefunden - Foto Krafft Angerer (Pressefoto, nicht frei verfügbar). 

Die Premiere war bereits am 16.9. 2009; aktuelle Aufführungsdaten waren nicht zu finden.

 


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