Von irgendwoher braucht die „Weisse Insel" Ibiza ja ihren Namen. Von den neuzeitlichen, weissen Beach Clubs kann er kaum herrühren. Wir haben stilecht im weissen Designhotel Ca Na Xica darüber sinniert.
Empfang in Weiss
Im ibizenkischen Baustil erwartet das weisse Hauptgebäude den party-unwilligen Gast in der Nähe von San Miguel im Norden der kleinen Insel Ibiza. Blau eingefasste Fenster erhöhen den Kontrast zum blendenden Weiss. Wenn man sie denn hinter dem jahrhundertealten Olivenbaum überhaupt sieht...
Das kleine Designhotel Ca Na Xica bildet einen angenehmen Gegensatzzum quirligen Clubbing der weissen Beach Clubs (Die 6 besten davon stellen wir demnächst in einem eigenen kleinen Rating vor).
Auf diesem ehemaligen Gutshof mit acht Hektar umgebender Natur geniesst Mann die ruhige, ländliche Seite von Ibiza. Denn offensichtlich hat die Insel mehr zu bieten als „nur" Party...
Designersuiten, Olivenbäume und mehr
Das im traditionellen Stil neu erbaute Haupthaus und seine links um den langgestreckten Pool verstreuten Designersuiten, die jahrhundertealten Olivenbäume, Feigen-, Orangen- und Zitronenbäume strahlen majestätische Ruhe aus.
Fleischige Kakteen vor rötlicher Erde und der Duft von Lavendel verbreiten südliche Stimmung, das kleine Spa mit Bar und künstlichem Strand rechts vom Pool sorgen für die restliche Entschleunigung.
Mit dem obligaten „ White Ibiza Sound" in den Ohren, einer leichten Brise in den Haaren, einem Alhambra Bier mit Caramelabgang in den Händen und etwas zu viel Musse zwischen den Ohren wundern wir uns ob der eigentümlichen, lokalen Ortsbezeichnungen wie „ Eivissa „. Diesem Wegweiser folgt der geneigte Mietautofahrer nämlich, wenn er nach Ibiza Stadt will. Auch wohnen wir in der Nähe von „Sant Miquel" und nicht „San Miguel".
Wie üblich liegt die Erklärung in der Geschichte, ist das Spanisch hier doch punisch geprägt, einem phönizisch-karthagischen Dialekt. Phönizier hatten Ibosim (Ibiza) etwa im Jahre 654 v.Chr. gegründet und brachten damit auch ihre Kultur auf die „ weisse Insel „. Inklusive weiss gekalkter Häuser, um sie besser vor der grossen Sonneneinstrahlung zu schützen.
Aha!
Aber zurück in die Gegenwart und unsere Sonnenliege im Paradies Ca Na Xica: Mit viel Liebe für's Detail bauten die Besitzer Alex Piella und Carla Espinosa aus Barcelona das bestehende, kleine Landhaus 2015 zusammen mit Ibiza Architekt Marc Tur Torres aus. Die modernen, kubusförmigen Anbauten sind schlicht gehalten mit nordisch anmutender Möblierung. Ein privater Innenhof lässt sich gegen das Schlafzimmer und Bad hin öffnen und ermöglicht praktisch das Duschen unter freiem Himmel!
Der Tag ist lanciert!
Gerüchteweise wird übrigens kolportiert, der punische Name Ca Na Xica (Haus der Kleinen) stamme daher, dass Carla schwanger war, als das Hotel ausgebaut wurde. Laut Alex stamme der Name daher, dass der Landhof schon vorher „Casa de Francisca" hiess und man ihn aus Aberglaube nicht umbenennen wollte. Schiffe benennt man ja auch nicht um, bringt bekanntlich Unglück! Compriende?
Das Restaurant Ca Na Xica
Das Frühstücksbuffet gibts am andern Ende des Grundstücks in einem etwas grösseren, weissen Quader mit viel Umschwung. Die Auswahl ist vielseitig: Neben dem üblichen Jamon Iberico und seinem Manchego Käse haben es uns besonders das Brot angetan. Als verwöhnte Brotschweizer eine besondere Überraschung! Hochknusprig, noch leicht warm und intensiv riechend kommt es in vielen Variationen daher, potentiell schon vorkonfektioniert mit Schinken als kleiner Bocadillo.
Lecker!
Unseren beliebten „ Egg Benedict Test " besteht die Küchencrew mit Bravour: So muss das aussehen! Und schmecken!
Abends werden hier ab einer kleinen Karte lokale Köstlichkeiten gereicht. Die Stimmung ist romantisch, das Personal sehr aufmerksam, die Gerichte munden sehr!
Und als allabendliche Aufmerksamkeit finden sich im Zimmer wechselnde Betthupferl neben dem Kissen.
Besser entspannen geht nicht!
Das engagierte Team um Alex Piella und Carla Espinosa hat nur ein leidenschaftliches Ziel: Den Urlaub im Ca Na Xica zu einem unvergesslichen Erlebnis werden zu lassen und die authentische und wahre Seele Ibizas zu zeigen...
... wir meinen, sehr gut gelungen!
(Obwohl Alex und Carla vor dem Hotelprojekt keine touristische Ausbildung hatten und sich alle relevanten Disziplinen per Learning by Doing selbst aneigneten!)