Hypochonder. Ich.

Hypochondrie ist zum einen eine psychische Störung (somatoforme Störung), bei der die Betroffenen unter ausgeprägten Ängsten leiden, eine ernsthafte Erkrankung zu haben, ohne dass sich dafür ein angemessener, objektiver Befund finden lässt. Zum anderen ist Hypochondrie ein Symptom, das im Rahmen zahlreicher psychischer Störungen auftreten kann.

Quelle: Wikipedia

Ich? Hypochonder?

Wenn man den Ärzten glaubt, dann schon. Ich habe gerade einen Untersuchungsmarathon hinter mir.

Der Grund dafür ist, dass ich das Gefühl habe, nicht genug Luft zu bekommen, was ich vor allem immer dann bemerke, wenn ich mich ins Bett lege. Und das hauptsächlich, wenn ich auf der linken Seite liege. Manchmal ist es aber auch ganz schlimm, wenn ich meiner Tochter nachts die Flasche gebe.

Vielleicht bemerke ich es gerade dann so extrem, weil es ruhig ist und ich mich zu Abwechslung mal nur auf mich konzentriere. Im Alltagstrubel fällt es mir nur selten auf, dass ich mal besonders intensiv nach Luft schnappen muss. Aber in der Stille der Nacht wird es mir immer wieder bewusst.

Woher mag das kommen? Herz? Lunge? Einen Grund muss es ja dafür geben. Oder rede ich mir das nur ein? Ein Weile glaubte ich das. Oder ich wollte es glauben. Dennoch machte es mir Angst. Was ist, wenn es doch etwas Schlimmes ist und es vielleicht noch schlimmer wird, wenn ich es nicht untersuchen lasse? Ich bin Mutter – ich darf nicht ernsthaft krank werden. Niemals. Ich muss doch für meine Kinder da sein!

Dieser Gedanke setzte sich fest. Und dann starb mein bester Freund – nur ein Jahr älter als ich. Das machte mir noch mehr Angst und endlich raffte ich mich auf und ging zum Arzt.

Ich erklärte ihm mein Anliegen. Ich sagte ihm, dass ich in der Schwangerschaft extrem mit Kurzatmigkeit zu kämpfen hatte, es nach der Geburt jedoch schlagartig weg war. Aber nach ein paar Wochen tauchte das Problem – in abgeschwächter Form – wieder auf. Es wurde ein EKG gemacht, dann ein Lungenfunktionstest. Auch eine Blutuntersuchung wurde durchgeführt, bei der getestet wurde, ob eine Herzschwäche vorliegt. Diese Untersuchung habe ich sogar selbst bezahlt. Sicher ist sicher.

Aber: Alle Ergebnisse sind einwandfrei.

Zu guter Letzt wurde mein Blutdruck noch 24 Stunden überwacht. Das war ganz schön nervtötend.

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Alle 15 Minuten ging das Gerät an. Auch nachts. Eigentlich sogar öfter, denn tagsüber war ich so mit der Kleinen beschäftigt und ständig in Bewegung, dass das Gerät nicht richtig messen konnte und nach ein paar Minuten einen neuen Versuch startete.

Auch sonst war das sehr unpraktisch. Meine Tochter fand das Kabel nämlich ganz toll und bei jeder Gelegenheit schnappte sie es sich, um es genau zu untersuchen.

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Die Nacht war natürlich auch kein Spaß und ans Schlafen war nicht wirklich zu denken. Ich war daher mehr als froh, als ich das Gerät am nächsten Morgen wieder los wurde.

Wieder eine Woche warten bis zum Besprechungstermin. Und das Ergebnis?

Es ist alles im grünen Bereich. Fast zumindest. Der Blutdruck ist leicht erhöht, aber nicht in bedenklichem Maße. Also, keine Tabletten oder so. Stattdessen bekam ich “Die 10 Regeln des Blutdrucks” ausgehändigt. Für mich speziell soll das bedeuten, mich salzarm zu ernähren, ausreichend schlafen (Haha!), Sport treiben (Hahaha!) und Übergewicht abbauen. Woran ich bereits arbeite.

Alles schön und gut. Aber das löst mein Problem nicht. Ich lege mich ins Bett und bekomme immer noch schlecht Luft. Bilde ich mir das wirklich nur ein? Scheinbar ja. Ich Hypochonder, ich. Da steh ich nun wieder, genauso schlau wie vorher.

Ist ja schön, dass offenbar alles gut ist, aber von nix kommt doch nix, oder?

So lief mir nach der Physiotherapie die Osteopathin der Kinder vor die Füße und ich erklärte ihr mein Problem. Es könnte durchaus auch an einem eingeklemmten Wirbel oder dergleichen liegen. Sollte sich bei ihr ein Zeitfenster auftun, wird sie sich bei mir melden und mich durchchecken. Ich fürchte, das wird nie der Fall sein, denn sie ist einfach immer total ausgebucht. Aber vielleicht klappt es ja doch. Ich warte. Mir bleibt ja eh nichts anderes übrig.

Aber Ruhe lässt es mir nicht.

Durch Zufall sprach ich heute mit einer Bekannten über meine Fibromyalgie-Erkrankung, weil ihr Mann unter ähnlichen Symptomen leidet und als ich ihr versprach, ihr dazu mal ein paar Infos zukommen zu lassen, stieß ich dabei auf den Hinweis, dass unter anderem auch Atembeschwerden zum umfassenden Krankheitsbild gehören können. Aber soll die Fibromyalgie tatsächlich die “Lösung”, bzw. die Antwort auf sämtliche Beschwerden sein?

Vielleicht sollte ich versuchen, mir einzubilden, es wäre so, dann brauche ich mir um die Ursache keine Gedanken mehr machen.

Aber das wäre zu einfach, nicht wahr?



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