Schon im August hat mir Anneliese vehement mitgeteilt, dass er im Advent NUR Plätzchen mit Marmelade möchte. 5 Monate vor Weihnachten war also schon klar, was ich zu backen hatte. Ein Glück, dass die Husarenkrapfen von Ingeborgs Mutter auch zu meinen Lieblingsplätzchen gehören. Die hatte ich Jahr für Jahr schon am ersten Tag aus Ingeborgs Plätzchendose genascht – dass ihr das nie aufgefallen ist, ein Glück für mich! Auch nachdem Ingeborg jetzt 400 Kilometer weit von mir weg gezogen ist, sind die Husarenkrapfen nicht in Sicherheit, sondern wurden bei einem einzigen Besuch in Münster von mir verputzt. Bis jetzt hat Ingeborg es wieder nicht gemerkt – einmal mehr Glück für mich. (Zu schade nur, dass ich jetzt nicht mehr ihre ganzen Adventsüßigkeiten mopsen kann, dass ihr DAS noch nie aufgefallen ist, kann ich zwar nicht glauben, aber ja, ich hatte 4 Jahre lang das Glück, jeden Advent im Schokoladenschock verbringen zu dürfen).
Ingeborgs Flüchten nach Münster bedeutet jetzt, dass ich mir meine Plätzchen selbst backen muss und noch dazu vielleicht mal ein Advent ohne Zuckerüberdosis verbringe.
Annelieschen war mit den Marmeladenplätzchen ganz zufrieden, bis er entdeckt hat, dass ich auch Macarons backen kann – jetzt werden die Spitzbuben natürlich links liegen gelassen. Auch gut – so bleibt mehr für mich.
Das Rezept für die Husarenkrapfen geht so:
(von Ingeborgs Mutter; was die sonst noch alles Tolles kann, seht ihr hier)
200 g Butter
100 g Zucker
2 Eigelbe
1 Prise Salz
300 g Mehl
80 g geriebene Haselnüsse
Puderzucker und Marmelade nach Belieben
Weil ich faul bin, verrühre ich zunächst die zimmerwarme Butter, das Eigelb und Zucker mit dem Handrührgerät. Dann gebe ich Mehl, Salz und Haselnüsse dazu. Es entsteht ein krümeliger Teig, der per Hand noch nachgeknetet werden muss. Wenn er schön homogen ist, für ca. 2 Stunden ab in den Kühlschrank.
Den Teig in 3-4 Portionen unterteilen und jeweils zu einer langen Rolle formen. Etwa 1 cm breite Stücke abschneiden, leicht runden und mit einem Kochlöffel eine Vertiefung für die Marmelade eindrücken. Auf 200 Grad ca. 15-20 Minuten backen. Wenn die Plätzchen abgekühlt sind, mit Marmelade füllen. Ich hab hierfür Brombeer- und Kirschmarmelade gemischt. Das Einfüllen geht deutlich leichter, wenn man die Marmelade auf kleiner Flamme kurz erhitzt. Ganz am Ende mit Puderzucker bestäuben und die Plätzchen am besten über Nacht trocknen lassen, dann wird die Marmelade wieder schön fest!
Das Rezept für die Spitzbuben ist ein Familienrezept von Anita:
400 g Mehl
120 g Zucker
1 Prise Salz
1 Eigelb
250 g Butter
Schale von 1 Biozitrone
1 Schuss Rum (ich habe hier den leckeren Johannisbeerlikör meiner Freundin Esther benutzt)
Mit dem Teig genauso verfahren, wie mit dem Husarenkrapfenteig.
Je kühler der Teig, umso leichter lässt er sich ausrollen. Am besten Portionsweise auf einer bemehlten Arbeitsfläche ausrollen, aber eine Backunterlage funktioniert genauso gut. Ich hab ganz alte Ausstechformen meiner Oma benutzt, bestimmt über 50 Jahre alt. Das charakteristische Loch im Spitzbuben fehlt bei den meisten meiner Plätzchen, da ich weder einen Apfelausstecher noch irgendein Arbeitsgerät besitze, was sich dafür geeignet hätte. Dem Geschmack tuts keinen Abbruch.
Die Plätzchen also ausstechen und ca. 10 Minuten auf 180 Grad backen. Sehr gut abkühlen lassen. Nun jeweils die Unterseite mit Marmelade bestreichen und ein Oberteil draufsetzen. Sind alle Plätzchen fertig, werden sie mit Puderzucker bestäubt. Auch hier gilt, dass sie über Nacht trocknen sollten.
Meine Marmelade war diesmal eine Mischung aus Brombeer- und Grapefruitgelee.
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