Hurra, Lissabon! Bilder + Tipps

Portuglas Hauptstadt scheint der Bringer der Saison zu sein: Der österreichische rapper Gerard hat der Stadt einen Song gewidmet, Pascal Mercier ließ seinen Nachtzug dorthin fahren (gut, zugegeben, der fährt nicht erst seit dieser Saison) und mindestens drei Freunde und eine Tante besuchen dieses Jahr die Perle am Atlantik. Und meine Tante nimmt sogar ihren Hund mit. Wenn also der Hund meiner Tante in Lissabon an Häuserecken pinkeln darf, dann will ich das auch. Also nicht das mit dem Pinkeln. Ach, ihr wisst schon.
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Um uns so wenig Ärger wie möglich zu machen, sind der Wortfechter und ich einfach ins Reisebüro spaziert und haben der Dame genau gesagt, was wir uns vorstellen: "Einmal dahin, wo es warm ist." Ihre Mimik entgleiste erstaunlich wenig. Nach mehreren hilflosen Blicken unserseits auf eine ausklappbare Weltkarte konnten wir uns immerhin schon mal auf das Mittelmeeer einigen. Und darauf, dass wir in ein Land wollten, in dem keiner von uns bisher war. Da fielen Italien, Spanien und Frankreich schon mal raus. Um die Reihe vollständig zu machen, schlug sie uns schließlich Portugal vor. Sie versicherte uns, dass Portugal unsere präzise Vorstellung von unserem Wunschurlaubsziel ("da wo es warm ist") erfüllen würde. Letzten Endes wurde es das sehr hübsche Amazonia Hotel in Estoril, einem kleinen Badeort an der Atlantikküste und nur 30 Minuten Zugfahrt von Lissabon entfernt. Wir haben vorab nur Frühstück gebucht und für uns war das genau richtig. Mittags haben wir am Strand einfach einen Salat gegessen, bei der Affenhitze die wir hatten, reichte das völlig. Wenn das Rumlümmeln am Strand zu anstrengend wurde (also abends) haben wir uns auf den Weg nach Cascais gemacht. Über eine 2 km lange Strandpromenade ist Estoril mit dem bezaubernden Fischerdorf verbunden. Das was Estoril an Stadtleben fehlt, findet man in Cascais doppelt und dreifach: Restaurants (alles: vom Inder über unzählige Fischlokale bis hin zu Mäcces, wer es nicht lassen kann), hübsche Läden und ganz viel maritimes Flair.
In Cascais unbedingt in das Restaurant Camoes (Largo Luis de Camoes 2A, das ist DER Platz in Cascais. Man kann ihn nicht verfehlen) gehen und auf der Speißekarte nach Spezialitäten des Hauses suchen und sich einen der gigantischen Fischtöpfe bestellen. Sind immer für 2 Personen (reichen aber locker für 3) und werden in großen Edelstahlsuppenterrinen serviert. Wir hatten gemischte Meeresfrüchte und von Scampi über Mies- und Venusmuscheln bis hin zur Krabbe war alles drin. Wer nach einer tollen Fischadresse in Lissabon sucht, dem lege ich das hervorragende Restaurante Alfaia ans Herz. Ich habe dort die Venusmuscheln nach Bulhão-Pato-Art bestellt. Die Muscheln werden in Weißwein, Knoblauch und Koriander gedünstet und ich hätte mich reinlegen können. Sagenhaft gut, auch wenn die Portionen etwas kleiner ausfallen als in anderen Restaurants. Teuer finde ich 8 € für einen Haufen Muscheln trotzdem nicht.
Übrigens: Wer mit der ganzen Familie oder vielen Freunden ins Alfaia geht, kann den einzigen runden Tisch im Restaurant reservieren. Reservieren sollte man übrigens immer. Egal, ob Lissabon oder Cascais: Um 21:00 Uhr ( also zur normalen Essenszeit der Portugiesen) ist alles rappelvoll. Man bekommt nirgends einen Tisch. Das ist wie New York, nur noch schlimmer. Isschwör. Und früher, also so gegen 18:00 Uhr essen zu gehen macht keinen Spaß. Portugal ist schließlich ein Land, in dem das Leben erst ab 20:30 Uhr aus den Asphaltritzen kriecht. Man sitzt dann mutterseelenalleine in leeren Straßen fühlt sich wie halb Zombie und halb Kleinkind mit strengen Bettgehzeiten. Also: Einfach dran denken und reservieren und alles wird gut.
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Kommen wir nun zu den Einkaufsadressen. Und ich muss gleich vorweg nehmen: Shoppingtechnisch ist in Lissabon nix los. Ja, ich höre euch kreischen, aber das stimmt wirklich. Natürlich gibt es ZARA, Mango und die High End Verdächtigen wie Boss, Gucci etc. Aber kleine individuelle Boutiquen und junge Designer vermisst Lissabon schmerzlich. Wer auf Sneakers und Skatermode steht, hat Glück, denn darauf fahren die Portugiesen auch ab. Sowohl in Lissabon als auch in Cascais gibt es einige davon. Besonders cool fand ich den Sneakers-Laden Sneakers delight (R. do Norte 30 im Altstadtviertel Bairro Alto) in Lissabon. Gekauft hab ich zwar nix, aber zum anschauen, anprobieren undsich wundern lohnt sich ein Besuch auf jeden Fall.
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Lissabon ist also keine Shopping-Stadt, sondern eine Verzehr-City. Hier gibt es überall Bars und tolles Essen und man sollte nichts anderes tun. Wer nicht nur essen sondern auch ein bisschen Meeluft genießen möchte, der fährt zum Baden an den Atlantik - ach was, eben nach Estoril oder Cascais. Ich würde wärmstens Cascais empfehlen, es hat viel mehr Flair. Und von genau diesem Flair habe ich ein paar Bilder für euch im Anschluss.
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Einen kulinarischen Tipp gibt es noch zum Abschluss: Wer in Cascais Lust auf Eis hat, muss unbedingt in die Eisdiele Santinis gehen. Ich habe selten ein so umwerfendes Himbeereis gegessen - ohne lästige Kerne nämlich!! Zwar steht man hier auch gerne 15 Minuten an, aber das Eis ist es wert. Verpsrochen.
Resumee unseres Urlaubs ist also: "Kömma wieder ma machen." Urlaub sowieso. Und Lissabon im Speziellen.
"Wohin, wos war ist": An welcher Mittelmeerküste warst du noch nie, obwohl du es seit Jahren vorhast?Hurra, Lissabon! Bilder + Tipps

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