Hündische Evolution

Noch einmal, also wenn “das alles” irgendwann einmal “vorbei” sein sollte, zukünftig WERDE ICH MIR KEINEN – NIE MEHR! – HUND ANSCHAFFEN, denke ich heute früh spontan, da ich mich, wie an jedem anderen Tag auch, diesmal aber stark verkatert, zum Gassigehen genötigt sehe.

IMG_0343Hunde sind Parasiten, stelle ich fest und gehe dabei – derweil sich Asterix einen Platz fürs Häufchen sucht – in Gedanken die Kriterien durch. Parasitismus besteht aus “παρά” (sprich “para” = neben) und “σίτειν” (sprich “sitein” = sich mästen), was nichts anderes bedeutet als “Schmarotzertum”. Asterix (rechts im Bild) ist der Parasit – Lenchen und ich dessen Wirtsleute. Die Haussklaven. Die Futterindennapftuer.

Der auch als Wirt bezeichnete Organismus wird dabei vom Parasiten geschädigt, bleibt aber in der Regel am Leben. (Wikipedia)

Gut zu wissen.

Asti pieselt und mir fällt mir der Titel eines noch zu schreibenden Buches ein. Ein Ergänzungsband zu der “Menschwerdung des Affen” unter dem Titel “Von der Hundwerdung des Wolfes”. Irgendwann haben die Viecher nämlich gelernt mit dem Schwanz zu wedeln und füllen somit das Missing Link der menschlichen Sozialbeziehungen.

Mensch braucht Zuwendung, Mensch braucht Oxytocin (oder ein gleichwertiges Neuropeptid aus der Gruppe der Proteohormone). Man müsste die Zeit haben, einmal die Interaktion Hund-Mensch in einer groß angelegten Feldstudie zu vergleichen mit der normalen Mutter-Kleinkind-Interaktion. Das Baby lacht = Hund wedelt mit dem Schwanz und … – schon habe ich mich wieder einmal verzettelt. Aber ein hübsches Thema für die nächste Sitzung mit der Neurologin meines Vaters gefunden.

Zurück auf Los. Der Mensch kann das Schwanzwedeln gut gebrauchen, weil er Anerkennung braucht. Des Alltags Lob. Die Interaktion. Als ich das eines Tages erkannt hatte, fing ich an, meine Frau regelmäßig stärker zu loben. Dergestalt dass solche Sprüche wie “Das schmeckt aber gut!”, “Gut haste das gemacht!”, “Guter Geschmack!” von ihr eines Tages aktiv erwidert wurden:

“Wie klug Du bist!”

Bis unser beider Beziehung peu à peu immer besser ward. Entgegen sonstigen Verhaltensmustern, wonach eine alte Ehe – wie zu beobachten ist – “normalerweise” irgendwann zwischen Kochtöpfen und Bettpfosten dahinzuvegetieren beginnt. Inzwischen loben wir uns so oft, dass wir innerfamiliäre Gutmenschen. Wir sind beide nett.

Vom Hund lernen – heißt leben lernen.

“Parasit” streiche ich nun als Hypothese. “Symbiose” ist die bessere Kategorie. Komisch nur, dass man sich tatsächlich ändert, statt des Hundes Wedeln einfach nur anzunehmen.

Immer noch verkatert begebe ich mich nun zurück ins Bett. Der Hund kriegte wieder einmal, was er täglich braucht.

Game over.


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