Hund dreht durch, wenn er andere Hunde sieht

Manche Situationen können für jede Hundehalterin immer wieder herausfordernd werden. Zum Beispiel, wenn Ihr Hund plötzlich durchdreht oder die Begegnung mit anderen Hunden an der Leine.

Einige Hunde beginnen sofort wie verrückt an der Leine zu ziehen. Sie bellen und zeigen sogar die Zähne. Kennen Sie das von Ihrem Hund?

Dreht Ihr Hund durch, wenn er andere Hunde sieht? Dann sollten Sie schleunigst etwas unternehmen.

Warum zieht mein Hund bei anderen Hunden?

Ihr Hund ist verträglich, freundlich und zugänglich. Er hört auf Ihre Kommandos. Und er spielt mit Artgenossen.

Sobald er dann an der Leine ist, benimmt er sich wie ausgewechselt. Sollte ein anderer Hund nur in seine Nähe kommen, beginnt er völlig durchzudrehen.

  • Er zieht wie wild an der Leine.
  • Er dreht sich, bellt und zeigt aggressives Verhalten.
  • Ihr Hund ist stark erregt. Und er reagiert nicht mehr.

Schließlich haben Sie alle Hände voll zu tun, um Ihren Hund festzuhalten. Und um ihn am anderen Hund vorbeizuziehen.

Auf Kommandos reagiert Ihr Liebling nicht, obwohl er sonst brav ist. Leckerchen sind in diesem Moment ebenso völlig uninteressant. Mit einem Wort, Ihr Hund ist unkontrollierbar.

Das ist für Ihren Hund und Sie nicht angenehm. Gerade wenn Sie einen großen und schweren Hund haben. Dann kann diese Situation böse enden.

Zeigt Ihr Haustier solche Verhaltensweisen? Dann sollten Sie herausfinden, warum er dies tut.

Warum reagiert mein Hund aggressiv auf andere Hunde?

Die übertriebene Reaktion Ihres Hunds kann verschiedene Gründe haben:

  • Unsicherheit oder Angst
  • Sexuelle Motivation
  • Territoriales Verhalten
  • Verteidigung von Ressourcen

Zu jedem dieser Ursachen erklären wir zunächst die Auslöser. Und wir verraten Ihnen die besten Tipps für die nächsten Hundebegegnungen.

Unsicherheit oder Angst Ihres Hunds

Aggression bei Unsicherheit oder Angst kommt häufig bei Hunden vor, die aus dem Tierheim kommen. Oder ihre frühere Halterin haben sie schlecht behandelt.

Es kann aber ebenso vorkommen, wenn Sie Ihren Hund nicht rechtzeitig an seine Umwelt gewöhnen. Dadurch sozialisiert er sich schlecht.

Ihr Hund kann bereits schlechte Erfahrungen mit Artgenossen gemacht haben. Trifft ein unsicherer Hund auf einen Artgenossen, geht er vielleicht sofort auf Angriff.

Er hat Angst, dass die Situation nicht gut für ihn ausgehen könnte. Deshalb zieht er einen Angriff einer Verteidigung vor.

Probleme durch sexuelle Motivation

Dieses Verhalten kommt bei unkastrierten Rüden vor. Aber genauso bei Hündinnen. Sie dulden schlichtweg keine Rivalen in ihrer Nähe.

Würden die Tiere ohne Leine aufeinandertreffen, würden sie durch Markieren ihre Dominanz zeigen. Oder durch imponierendes Verhalten. Die Leine hindert Ihren Hund jedoch daran, seine natürlichen Verhaltensweisen auszuleben.

Territoriales Verhalten beim Spazierengehen

Einige Hunderassen sind bekannt dafür, besonders territorial zu reagieren. Sie sehen nicht nur ihren Wohnraum als Revier an. Sondern ebenso das Treppenhaus, die Garage und sogar den täglichen Weg beim Morgenspaziergang.

All das zählt zu ihrem privaten Territorium. Jeden Hund müssen sie kontrollieren. Das funktioniert mit Leine jedoch nicht. Ihr Hund ist frustriert. Und er reagiert entsprechend.

Verteidigung von Ressourcen

Unter Ressourcen versteht man Futter oder Spielzeug Ihres Hunds. In diesem Fall sind jedoch Sie es als Hundehalterin. Nämlich dann, wenn Sie eine inkonsequente Halterin sind. Und vielleicht unsicher noch dazu.

In diesem Fall denkt Ihr Hund, er müsse Sie beschützen. Ihr Hund stellt sich demonstrativ vor Sie als Menschen.

Diese Hunde haben meist einen Menschen, der alles für sie tut. Als Halterin verwöhnen Sie Ihren Hund. Er kann Sie dagegen regelrecht manipulieren.

Allerdings geben jetzt nicht mehr Sie die Leckerchen als Belohnung. Sondern Ihr Hund kommt und sagt, dass er jetzt gerne eine Belohnung hätte.

Im Park darf Ihr Hund völlig unkontrolliert laufen. Und auf andere Tiere zulaufen. Beim Spaziergang darf er das nun vielleicht nicht. Das sorgt für Unmut bei Ihrem Tier.

Tipps und Tricks der Hundetrainer

Genauso gut ist es möglich, dass mehrere der oben genannten Punkte zutreffen. Deshalb ist es so wichtig, der Ursache auf den Grund zu gehen.

Das unerwünschte Verhalten könnte sich schnell festigen, wenn Sie nicht sofort an einer Verhaltensänderung arbeiten. Dann benimmt sich Ihr Vierbeiner schon alleine aus Gewohnheit Artgenossen gegenüber aggressiv.

Je nach dem Grund für das Verhalten müssen Sie mit Ihrem Hund trainieren. Wichtig ist ein lockeres Gehen an der Leine. Ihr Hund sollte Ihnen entspannt folgen. Oder neben Ihnen hergehen.

Üben Sie das Gehen an der Leine

Üben Sie die Leinenführigkeit unbedingt ohne Ablenkungen. Geht Ihr Hund wirklich ruhig an der Leine? Dann können Sie die Übungen langsam aufbauen.

Üben Sie mit Ihrem Tier Augenkontakt zu halten. Ihr Hund sollte sich an Ihnen orientieren. Und Kontakt zu ihnen halten.

Dazu eignet sich das Kommando „schau". Ihr Hund sollte daraufhin Augenkontakt zu Ihnen aufnehmen. Dieses Kommando kann bei Begegnungen sehr hilfreich sein.

Vielleicht haben Sie Bekannte mit Hunden, die Ihnen helfen. Zuerst sollte ein Hund in großem Abstand möglichst ruhig vorbeigehen. Diese Distanz verringern Sie dann immer mehr. Reagiert Ihr Hund aggressiv, vergrößern Sie die Distanz sofort wieder.

Wie kann ich mit meinem Hund entspannt an anderen vorbei gehen?

Ziel ist es, dass Ihr Hund ruhig und gelassen an einem anderen ruhigen Hund vorbeigeht. Wichtig bei all diesen Übungen ist immer wieder die rechtzeitige Belohnung von erwünschtem Verhalten.

Das klingt sehr einfach, ist es jedoch nicht. Es ist ein sehr langwieriger Prozess. Denn Ihr Hund muss sein Verhalten völlig ändern. Das erfordert Geduld und Nerven von Ihrer Seite.

Ganz wichtig für das Training ist, dass Ihr vierbeiniger Freund s ein Fehlverhalten nicht weiter ausführen kann. Wenn Sie auf einen anderen Hund treffen, weichen Sie möglichst rechtzeitig weitläufig aus. Gehen Sie vorausschauend spazieren. So vermeiden Sie unerwünschte Hundebegegnungen.

Gelassenheit und Ruhe bei Hundebegegnungen

Manchmal können Sie nicht vermeiden, an anderen Hunden vorbeizugehen. Nehmen Sie Ihren Hund unbedingt auf die andere Seite. Sie sollten als Puffer zwischen Ihrem und dem fremden Hund sein.

Vielleicht können Sie Ihren Hund mit einem besonders geliebten Spielzeug ablenken. Er darf diese Ablenkung jedoch nicht als Belohnung sehen.

Augenkontakt zu anderen Hunden unterbrechen

Jetzt kommt das Kommando „schau" ins Spiel. Hat Ihr Hund Augenkontakt zu Ihnen? Dann kann er sein hündisches Gegenüber nicht mit seinen Augen fixieren.

Damit ist bereits viel gewonnen. Denn Ihr Hund wird sich auf Sie konzentrieren. Und er wird mit der Zeit gelassen an anderen Hunden vorbeigehen.

Reagiert Ihr Hund auf Kommandos, können Sie ihn rechtzeitig vor der Begegnung sitzen lassen. Achten Sie darauf, dass Ihr Vierbeiner in Blickrichtung zu Ihnen sitzt. Den Blickkontakt zum Konkurrenten haben Sie damit unterbrochen.

Anschließend lassen Sie Ihren Hund solange sitzen, bis der andere Hund vorbeigegangen ist. Danach sollten Sie ihn unbedingt belohnen.

Geben Sie Ihrem Hund Sicherheit

Werden Sie nicht nervös, wenn Sie einen fremden Hund sehen. Je ruhiger Sie bleiben, desto besser können Sie Ihr Tier kontrollieren. Schimpfen Sie keinesfalls mit Ihrem Hund. Oder werden Sie gar laut. Reden Sie nicht auf ihn ein.

Je weniger Sie sagen, desto besser ist es. Ihr Hund spürt Ihre Unsicherheit und Ihre Erregung. Beides ist in dieser Situation nicht hilfreich.

Erziehen Sie bereits Ihren Welpen

Idealerweise arbeiten Sie schon mit Ihrem Welpen daran, andere Hunde während eines Spazierganges zu ignorieren. Angeleinte Hunde sollten sich nicht begrüßen dürfen.

Ebenso ist es ein No-Go, wenn ein nicht angeleinter Hund zu einem angeleinten Hund läuft. Vermeiden Sie derartige Situationen. Auch wenn es manchmal mühsam ist.

Zusätzlich können Sie überlegen mit Ihrem Vierbeiner eine Hundeschule zu besuchen. So können Sie die Hundeerziehung bei Profis lernen und Hundebegegnungen ganz gezielt trainieren.

Denken Sie stets daran, dass viele Hundebesitzer ähnlichen Frust bei der Erziehung erleben. Das müssen Sie nicht alleine durchstehen. Meist hilft schon eine etwas andere Sicht auf das Problem die Lösung besser zu verstehen und ins Training einzubauen.

Mit viel Ausdauer und Geduld wird Ihr Hund irgendwann ruhig und gelassen an Artgenossen vorbeigehen.

Direkt zum Abschnitt zurück springen


wallpaper-1019588
Der Frühling kommt bunt!
wallpaper-1019588
Solarpaket 1 diese Woche im Bundestag: Wichtige Änderungen für Balkonkraftwerke
wallpaper-1019588
Omega ≠ Idol: Boys-Love-Werk kommt bei Panini heraus
wallpaper-1019588
Spice and Wolf: Deutscher Simuldub bei Crunchyroll gestartet