HD – Hüftdysplasie oder Hüftgelenksdysplasie ist bei einigen Hunderassen, besonders natürlich beim Schäferhund, eine Art Damoklesschwert. Manch einer drückt dies in Worten aus wie z.B.:
„Ja, der Schäferhund wäre ein toller Hund, wenn nur die HD nicht wäre“.
Kurz in Worte gefasst (das ist hier ja schließlich kein medizinischer Blog) ist die HD eine Erkrankung des Bewegungsapparats, bei der die Hüfte betroffen ist. Im Zentrum des Geschehens steht der sogenannte Femurkopf (Kopf des Oberschenkelknochens), der in der Hüftgelenkspfanne liegt. Es kommt zu einer Fehlbildung des Kopfes, die eine Art Arthrose darstellt, also eine übermäßige Verschleißerscheinung.
Die HD ist genetisch bedingt!?
Ja, klar, weiß doch jeder … Oder?? Genetisch bedingt … was bedeutet das, wenn man sagt, es besteht eine genetische Disposition? Übersetzt bedeutet das nichts anderes, als dass man eine genetisch bedingte „Anfälligkeit“ hat.
Merke: eine genetische Disposition bedeutet nicht zwangsläufig, dass es zu der Erkrankung kommen muss. Es bedeutet lediglich, dass die Möglichkeit im Vergleich zu anderen ohne diese Disposition erhöht ist.
Was sind denn überhaupt die Gründe für eine HD?
Es gibt vor allem drei Faktoren, die eine Erkrankung an HD begünstigen können:
- Die genetische Disposition
- Fehlerhafte Ernährung
- Adipositas (Fettleibigkeit)
Ein Hund, der eine genetische Disposition für HD hat, kann eventuell nie oder nur minimal erkranken, wenn die beiden anderen Faktoren gründlich beachtet werden. Anders herum kann ein Hund, der dauerhaft falsch ernährt wird und zu dick ist, sehr wohl auch an einer HD erkranken, ohne eine genetische Disposition zu haben.
Daraus resultiert die absolute Notwendigkeit, vor allem Hunde, wie z.B. Schäferhunde, die eine erhöhte genetische Disposition haben sollen, so HD-feindlich wie eben möglich zu ernähren.
Komisch nur, dass sich das noch immer nicht so richtig rumgesprochen hat, findest du nicht?
Ernährung contra HD, geht das?
Ja, das geht sehr wohl. Man muss sich dazu einfach mal überlegen, welche Bedingungen geschaffen werden müssen, um es einer HD so schwer wie möglich zu machen. Man muss dafür sorgen dass:
- Das Knochenwachstum bestmöglich unterstützt wird
- Der Organismus seine Funktionen gut erfüllen kann
- Die Muskulatur unterstützt wird
- Bindegewebe und Knorpel gut entwickelt sind und gestärkt werden
Der knuffige, vor Gesundheit strotzende, moppelige Welpe …
… ist eine Fehlinterpretation. Moppelige Welpen sind nicht das, was anzustreben ist. Genauso wenig wie ein schnelles Wachstum. Es gibt da einen Begriff, der nennt sich „großhungern“. Der trifft den Kern, ohne dass man ihn wörtlich nehmen darf, denn natürlich sollen Welpen nicht hungern. Wichtig ist aber, dass sie langsam wachsen und immer schlank sind. Denn nur so haben die Knochen ausreichend Möglichkeit, sich stabil zu entwickeln.
Merke: Hunde, die von klein auf mit Fertigfutter ernährt werden, sind häufig diese typischen moppeligen Welpen, während Hunde, die von klein auf gebarft werden, oft lange etwas „mickrig“ wirken.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist natürlich die Calciumversorgung. Aber bevor du jetzt los rennst und einen Berg Calcium-Nahrungsergänzungen für deinen Welpen besorgst, überleg dir folgendes:
Die Folgen einer Calciumüberversorgung können genauso schlimm sein wie die einer Unterversorgung. Und auch dem Zusammenspiel der Nährstoffe untereinander kommt eine große Bedeutung zu. So kann z.B. Vitamin D die Calciumaufnahme erhöhen und so zu einem gestörten Calciumhaushalt führen.
Fazit daraus kann nur eins sein: Es kommt darauf an, die Ernährung so ausgewogen und natürlich zu gestalten, dass alle Nährstoffe in ihrer natürlichen Art zum Zuge kommen und sich so gegenseitig optimal unterstützen können. Dazu braucht es keine Ergänzungen und auch keine Rechentabellen. Nur etwas Kenntnisse der „hundgeeigneten“ Lebensmittel.
Denk auch hier einfach mal an die Wolfswelpen. Diese ernähren sich ganz sicher nicht nach Rechentabellen sondern von dem, was die Natur hergibt. Und hast du schon mal von Wölfen gehört, die an HD erkrankt sind?
Merke: ernähre deinen Hund frisch, ausgewogen und artgerecht, das ist die beste vorbeugende Maßnahme, die es nicht nur für HD, sondern für alle Krankheiten gibt.
Ausreichende, jedoch gesund dosierte Bewegung ist natürlich ein weiterer wichtiger Punkt. Das bedeutet einfach, dass die Muskulatur sich gut entwickeln können muss, ohne die Knochen vor allem in der ersten Zeit, wenn sie noch nicht richtig stabil sind, über die Maßen zu belasten.
Auch das Bindegewebe und der Knorpel sind in ihrer Entwicklung abhängig von einer guten Nährstoffversorgung. Dies kann man durchaus unterstützen, indem man der Ernährung Kurweise Muschelextrakt zufügt.
Findest du, das hört sich jetzt alles zu einfach an? Es IST aber so einfach (oder auch nicht, wenn man Frischfütterung mit Dose oder Futtersack öffnen vergleicht ) …
Im nächsten Artikel am Dienstag beschäftigen wir uns dann mit den Möglichkeiten, über die Ernährung eine bestehende HD zu unterstützen …
Bis dahin wünschen wir dir und deinem Hund eine schöne Zeit, macht es gut …
Herzliche Pfotengrüße
Lucy und Anke