Neben vielen anderen finanziellen Belastungen hat Österreichs neue Regierung auch eine Erhöhung der Tabaksteuer vorgesehen. So wird sich der Preis pro Packung in den nächsten drei Jahren um jeweils 10 Cent erhöhen, was die ohnehin schon bestehenden Wucherpreise noch weiter in die Höhe treibt. Eine solche Preiserhöhung hätte mir noch vor einigen Monaten die Zornesröte ins Gesicht steigen lassen, doch inzwischen nehme ich solche Meldungen gelassen hin. Warum? Ich bin ein Dampfer.
E-Zigarette - Meine bisherigen Erfahrungen
In meinem Artikel E Zigarette - Gesünder leben und dabei auch noch sparen erzählte ich vom Verlauf meiner "Karriere" als Raucher und auch von den Gründen, warum ich vor rund fünf Monaten auf die E-Zigarette umgestiegen bin.
Seitdem hat sich an meiner Begeisterung für die E-Zigarette nichts geändert. Nach wie vor bin ich von der Richtigkeit meines Umstiegs voll und ganz überzeugt, und mein gesteigertes Wohlbefinden bestätigt mich darin. Beschwerden aus vergangenen Tagen, wie ständige Übelkeit oder tägliche Kopfschmerzen sind vorbei. Dafür hat sich eine deutlich bessere Fitness, ein intensiveres Geschmacksempfinden beim Essen und Trinken und ein wesentlich tieferer und erholsamerer Schlaf eingestellt.
Abgesehen vom gesundheitlichen Aspekt, hat das Dampfen auch einen sehr schönen finanziellen Effekt. Aufgrund der deutlich niedrigeren Kosten spare ich jedes Monat rund 120 €. Ursprünglich begann ich mit einem iGo3 - Doppelstarterset, in dem zwei Akkus, zwei Verdampfer, das Ladegerät und ein USB-Ladekabel enthalten waren. Als Besonderheit erhielt ich damals 3 Liquids gratis dazu. Das gesamte Set kostete 88 €.
Die beiden Akkus nutze ich heute noch, jedoch verwende ich inzwischen den sogenannten H3 Verdampfer, der zwar in der Anschaffung etwas teurer sind, aber den Vorteil hat, daß man in weiterer Folge nur noch den Verdampferkopf tauschen muss, was langfristig wieder eine deutliche Ersparnis bringt.
Ein wesentlicher Kostenfaktor sind die Liquids, also jene aromatisierten Flüssigkeiten, mit denen man die E-Zigarette befüllt. Hier ist die Preisspanne sehr groß, wobei ich festgestellt habe, daß ein höhere Preis nicht automatisch auch ein bessere Qualität bedeutet.
© www.zazo.de
*Der Händler meines Vertrauens in Sachen Liquids, ist eindeutig Zazo. Neben einem breiten Sortiment und hervorragender Qualität, sind die Preise absolut unschlagbar.
So kostet ein 20 ml Fläschchen entweder ohne Nikotin oder mit 9mg bzw. 18mg Nikotin 4,99 €.
Womit Zazo nach meinen Recherchen der aktuell günstigste Anbieter ist. Besonders toll ist das 5 + 1 Paket, bei dem man 6 Liquids bekommt, jedoch nur 5 um einen Gesamtpreis von 24.95 € exklusive Versand bezahlt. Apropos Versand - Auch dieser verläuft reibungslos und prompt. Üblicherweise erhalte ich die bestellte Ware innerhalb von zwei Werktagen*
* Hierbei handelt es sich um keine bezahlte Werbung, sondern um meine private Meinung als Konsument des genannten Produkts
Ist das Dampfen gesundheitsschädlich?
Ein Liquid besteht aus den Stoffen Propylenglykol und aus Glycerin, die beide Lebensmittelzusätze sind, und die sich zum Beispiel im Backpulver, Süssungsmittel und Kaugummi finden, aber auch in verschiedenen Hygieneartikel wie Deos oder Cremen enthalten sind. Dazu kommt noch ein bisschen Wasser und natürliche oder synthetisch hergestellte Aromen, wie man sie in fast jedem Erdbeerjoghurt findet.Wahlweise gibt es Liquids mit und ohne Nikotin.
An dieser Stelle möchte ich auch noch auf zahlreiche Studien zu den Inhaltsstoffen und deren Wirkung hinweisen.
Im Gegensatz zu einer E-Zigarette beinhaltet eine herkömmliche Zigarette nachweislich mehrere hundert Stoffe, die gesundheitsschädlich und krebserregend sind. Ich bin zwar kein Wissenschafter, aber mein Verstand sagt mir, daß die E-Zigarette auf jeden Fall die gesündere Variante ist. Offensichtlich bin ich nicht der Einzige, der diese Meinung vertritt, da europaweit sich immer mehr Ärzte für die E-Zigarette aussprechen.
Ist das Dampfen gesetzlich erlaubt?
Die Fürsprache europäischer Ärzte zu Gunsten der E-Zigarette hat auch einen rechtlichen und politischen Hintergrund. Derzeit gibt es keine einheitliche Regelung, jedoch tendiert man dazu, die E-Zigarette und die Liquids als Arzneimittel einstufen, was eine deutliche Preiserhöhung bedeuten würde. Dies hätte zur Folge, dass das Dampfen als die gesündere Alternative zum Rauchen finanziell völlig uninteressant wird und viele jetzige Nutzer der E-Zigarette wieder zu herkömmlichen Tabakprodukten zurückkehren. Eine Entwicklung die gesundheitspolitisch natürlich völlig schwachsinnig wäre.
In Österreich fand man für dieses Problem bereits 2007 eine typisch österreichische Lösung. Elektrische Zigaretten und nikotinfreie Liquids wurden als Arzneimittel eingestuft und dürfen in Apotheken und ausgewählten Tabakgeschäften zum Verkauf angeboten werden. Gleichzeitig dürfen aber ohne Einschränkung nikotinhältige Liquids im Internet bestellt und aus einem anderen Land eingeführt und benutzt werden. Also ganz nach dem Motto " Wir sind zwar nicht glücklich damit, aber ganz verbieten wollen wir es Euch auch nicht"
In Deutschland ist die Situation nicht viel besser. Barbara Steffens, Gesundheitsministerin von Nordrhein-Westfalen führt einen erbitterten Kampf gegen die E-Zigarette, der sie inzwischen bis zum Bundesverfassungsgericht geführt hat. In NRW und Brandenburg ist das Liquid dann ein Arzneimittel, wenn es Nikotin enthält. Interessanterweise gilt das für Tabakprodukte nicht.
Und in Bayern und Schleswig Holstein kommt es darauf an, was auf der Verpackung steht. Ist es ein Genussmittel, dann ist es erlaubt. Ist es ein Produkt zur Raucherentwöhnung, ist es verboten.
Ich denke es ist für Jedermann offensichtlich, dass es in dieser ganzen Diskussion nicht um den Schutz des Konsumenten geht, wie gern seitens der Politiker in der Öffentlichkeit behauptet wird. Sondern vielmehr um einen immer stärker werdenden Trend, der sehr bald deutlich sinkende Steuereinnahmen für den Staat und massive Gewinneinbrüche für die Tabakindustrie bedeuten könnte. Andererseits haben die politisch Verantwortlichen die gesundheitliche Unbedenklichkeit der E-Zigarette begriffen und auch als gesunde Alternative zu Tabakprodukten erkannt, was sich nahtlos und stimmig in die seit Jahren andauernde Anti-Raucher Bewegung einfügt. Womit man sich als Politiker, der verschiedenen Interessen und Futtertröge zu schützen hat, in einem echten Dilemma befindet.
Fazit
Ich bin von der E-Zigarette absolut überzeugt und begeistert, da sie zu einer wesentlichen Steigerung meiner Lebensqualität beigetragen hat. Obwohl aussagekräftige Langzeitstudien noch fehlen, glaube ich nicht an eine gesundheitsschädigende Wirkung der Liquids. Viel eher sehe ich im Dampfen die wesentlich gesündere Alternative zum Tabakkonsum.
Wenn sich der Trend zur E-Zigarette weiter in diesem Maß fortsetzt, wird sich die EU sehr bald intensiver mit diesem Thema auseinander setzen und früher oder später eine einheitliche Regelung finden. Dabei glaube ich, dass weder E-Zigarette noch nikotinhältige Liquids als Arzneimittel eingestuft werden. Sondern man wird einheitlichen Produktions- und Qualitätsrichtlinien einführen, und zukünftig höhere Steuern einheben.
Bis es soweit ist, werden aber sicher noch einige Jahre in´s Land ziehen und bis dahin lass ich es mir schmecken ;-)
