(www.priori.ch / 04. Dez 2013) Frage: Sehr geehrte Damen und Herren, bei meiner Internetrecherche bin ich auf Ihre Homepage gestoßen und hoffe, dass Sie der richtige Ansprechpartner sind.
Mein Freund und ich würden gerne im kommenden Oktober 2014 unsere Hochzeitsreise nach Madagaskar machen. Wir würden jedoch lieber eine Individualreise machen und keine feste Tour buchen. Vorstellen könnten wir uns St. Marie – Nationalpark – dann in den Norden und nach Nose Be – wieder zurück- und das ca. 3 Wochen. Jetzt ließt man überall wie unsicher und gefährlich reisen in Madagaskar wäre und in den letzten Monaten insbesondere auf Touristen viele Raubüberfälle geschehen sind. Ist von einer eigenständigen Reise wirklich abzuraten oder kann man diese Problemlos machen wenn man sich an die Regeln hält? Momentan bin ich doch sehr verunsichert.
Über einen Antwort und eine Einschätzung von Ihnen würde ich mich sehr freuen. Herzlichen Dank und viele Grüße. Marie F., München
Antwort: Liebe Marie F.
Herzlichen Dank für Ihre Anfrage und für Ihr Interesse an Madagaskar. Madagaskar ist als Reiseland sehr interessant und hat immer mal wieder ein Element Abenteuer beigemischt.
Madagaskar auf eigene Faust zu bereisen ist natürlich machbar. Ich würde dies allerdings nicht während meiner Hochzeitsreise machen. Denn selbst organisierte Reisen brauchen Zeit und Geduld und sehr viel Flexibilität. Bitte beachten Sie, dass Madagaskar sehr gross ist und die Verkehrswege ganz unterschiedliche Qualität haben. Oft ist es gar nicht möglich, von einer Zone zur anderen zu gelangen. Daher ist Madagaskar nicht eigentlich nur eine grosse Insel, sondern eine Anhäufung von kleinen Inselregionen. Während einer Reise durch Madagaskar ist das Vorankommen von A nach B das viel grössere Problem als die Frage nach Unterkunft und Essen.
Ihre angedachte Route (St. Marie – Nationalpark – dann in den Norden und nach Nosy Be – wieder zurück- und das ca. 3 Wochen) würde ich nochmals überdenken. Ste. Marie ist bestimmt sehr empfehlenswert. Doch welchen Nationalpark meinen Sie (es gibt sehr viele davon..)? Es ist nur beschwerlich und innerhalb von zwei, drei Wochen kaum machbar, von Ste. Marie entlang der Ostküste nach Norden zu reisen – ausser man nutzt Flüge und auch die gehen nicht täglich. Zu guter Letzt rate ich Ihnen ganz plump und ehrlich gesagt von Nosy Be ab. Es gibt weit schönere Orte in Madagaskar und auf der Welt als Nosy Be, um seine Flitterwochen zu verbringen.
Sicherheit: In der Hauptstadt sollte man auch tagsüber nicht mit Wertsachen umhergehen und einen Aufenthalt nachts auf den Strassen vermeiden. Im Land draussen gibt es zuallermeist absolut kein Sicherheitsproblem, doch in den letzten Jahren hat sich die Kriminalität leider auch in gewisse rurale Zonen ausgebreitet. Leider berichten die Medien dann genau über diese Fälle und so mag der Eindruck entstehen, ganz Madagaskar sei kriminell. So ist es keineswegs.
Ich selber bin der Gründer und Chef der PRIORI in Madagaskar und des Madagaskarhauses in Basel und kam 1988 für die Schweizer Entwicklungshilfe nach Madagaskar und gründete dann 1994 die PRIORI in Antananarivo. In all den vielen Jahren gab es immer mal wieder schwierige Zeiten in Madagaskar und die letzten Jahre gehören bestimmt nicht zu den Highlights der Landesgeschichte. Die Stichwahlen am 20. Dezember 2013 mögen hoffentlich ermöglichen, dass das Land sich wieder in eine hoffnungsvolle Zone bewegt.
Wir betreuen immer wieder Hochzeitsreisen und haben jeweils ein gutes Echo. Wir machen Ihnen gern einen Vorschlag für eine Hochzeitreise, die eine gesunde Mischung aus organisierten Teilen dort, wo es sinnvoll ist und Flexibilität dort, wo Flexibilität angebraucht ist.
Herzliche Grüsse aus dem Madagaskarhaus in Basel, wo Sie natürlich jederzeit zu einem Gespräch über Ihre Reise willkommen sind.
Franz Stadelmann
Madagaskarhaus PRIORI Reisen GmbH
Holeestrasse 3
4054 Basel Schweiz
Tel: 0041 61 332 19 27
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