Mittlerweile ist die neue Chipsatz-Generation von Intel (Skylake) verfügbar und erschwinglich - daher wird es Zeit für einen neuen Bauvorschlag für ein NAS zum selber bauen! Im High-End Bauvorschlag auf Skylake Basis habe ich bereits vorab einen Bauvorschlag für diese Generation erstellt. Dieser Bauvorschlag ist jedoch nicht besonders günstig. Daher habe ich als Nachfolger der bisherigen günstigen und leistungsfähigen Bauvorschläge einen Vorschlag auf Skylake Basis zusammengestellt.
Dieser Bauvorschlag baut wie seine Vorgänger auf folgenden Prinzipien auf:
- Hochwertiges Mainboard
- Kompaktes Gehäuse
- ECC-Speicher
- NAS-taugliche Festplatten
- Geeignet für den 24/7-Dauerbetrieb
Als Mainboard kommt ein Skylake Server Mainboard mit dem C236-Chipsatz zum Einsatz: Das Asrock E3C236DU. Es wurde im MicroATX-Format gebaut und bringt - optimal für ein NAS - 8 SATA3 / 6 GBit/sec-Ports mit. Darüber hinaus bietet es für maximal Konnektivität zwei onboard Gigabit-LAN-Anschlüsse (Intel Chipsatz), die auch Wake-On-LAN unterstützen. Das NAS kann damit auch aus der Ferne gestartet werden, wenn es mal aus sein sollte. Wie bei einem modernen Board üblich sind auch 2 USB 3.0-Anschlüsse mit an Bo(a)rd.
Wer sich mit den Details des Boards noch näher vertraut machen möchte findet bei Asrock alle nötigen technischen Informationen:
Interessanterweise bietet Asrock für dieses Board (noch) keine Speicherkompatibilitätsliste. Die Website und das Handbuch beschreiben lediglich, dass das Board DDR4 Speicher mit 2133/1866 Mhz und ECC unterstützt und dass nur 2 oder 4 Module verwendet werden dürfen. 1 oder 3 Module sind nicht zulässig. Auch wenn der Speicher, den ich in der Zusammenstellung vorschlage, diese Anforderungen erfüllt, besteht ein Restrisiko, dass es nicht funktioniert. Für diesen Fall ist es immer gut, bei einem Händler zu bestellen, bei dem man solche Bauteile problemlos zurücksenden kann.
Als CPU schlage ich hier den Intel Core i3-6100 vor. Das ist der kleinste Core-Prozessor der Skylake-Generation und reicht für ein NAS mit guter Leistung. Wer mehr Leistung braucht greift zum Xeon - benötigt man weniger Leistung reicht auch ein Skylake-Pentium. Die folgende Übersicht zeigt weitere zu diesem Mainboard kompatible CPUs:
Als Gehäuse schlage ich das Fractal Design Node 804 MicroATX-Gehäuse vor. Es ist ein geräumiger und schicker Cube, der Platz für bis zu 8 3,5″-Laufwerke bietet und durch sein Kammernsystem gut durchlüftet werden kann. Mehr Details zu diesem Gehäuse habe ich auf der Seite NAS Gehäuse zusammengestellt.
Festplatten
Die von Asrock vorgeschlagenen Festplatten für dieses Board stammen alle aus der Enterprise-Klasse und sind vor allem für professionelle Server geeignet. Für ein privates NAS ist diese Klasse jedoch überdimensioniert. Da es mit der Kompatibilität an dieser Stelle keine Probleme gibt, schlage ich Platten aus der NAS Klasse vor. Dieses mal sind es Platten von HGST aus der Deskstar NAS Serie. Diese Platten schneiden momentan bei Backblaze am besten ab; siehe: Welche NAS Festplatte ist die Beste?. Alternativ können natürlich auch Platten aus der Western Digital Red Serie eingesetzt werden.
Weitere NAS Festplatten
Das Netzteil soll vor allem sparsam und leise seinen Dienst verrichten. Daher ist es wichtig, dass es nicht überdimensioniert ist und einen hohen Wirkungsgrad hat. Eines der besten, die ich gefunden habe, ist das Seasonic G-360. Es ist 80 Plus Gold zertifiziert und hat damit eine hohe Energieeffizienz. Weiterhin gibt der Hersteller eine Lebenserwartung von 100.000 Stunden an, was in einem 24/7-Betrieb etwas über 11 Jahre entspricht. Mit seinen 4 SATA-Anschlüssen ist es ein guter Partner für das System, wenn nicht mehr als 4 Platten im System sind.
Soll das System mit mehr als 4 Platten betrieben werden, muss ein stärkeres Netzteil verwendet werden. Das Dark beQuiet Dark Power Pro 11 bietet 8 SATA-Anschlüsse und mit 550 Watt genügend Reserven für ein System dieser Größenordnung. Darüber hinaus ist es sogar 80plus Platinum zertifiziert und somit wirklich sehr energieeffizient.
Betriebssystem
Als Betriebssystem schlage ich für das Selbstbau-System eine NAS-Distribution oder ein Server-Betriebssystem vor. Falls eine NAS Distribution verwendet wird, kann diese teilweise auf einem USB-Stick installiert werden - daher befindet sich in der Installation auch ein USB-Stick mit SLC-NAND-Zellen, der technisch wie eine SSD aufgebaut ist und mit vielen tausend Schreibzugriffe umgehen kann (nicht wie die Standard-Consumer-Sticks).
Asrock empfiehlt für das Board folgende Betriebssysteme:
- Microsoft Windows Server 2008 R2 SP1, 2012, 2012 R2 (alle 64bit)
- Red Hat Enterprise Linux ab 6.6
- Cent OS ab 6.6
- Suse Enterprise Linux Server ab 11 SP3
- Fedora Core ab 22
- Ubuntu ab 14.04 / 14.10 (mit AHCI)
FreeBSD steht noch nicht auf der Kompatibilitätsliste, daher wäre ich mit dem Einsatz von FreeNAS vorsichtig. Ziemlich sicher laufen sollten die NAS-Distributionen OpenMediaVault und Rockstor.