Der Elektronikkonzern Pioneer beteilig sich nach Audi, BMW Daimler und Intel an dem Kartendienst HERE, der früher zu Nokia gehörte. Gleichzeitig beteilig sich Here an Pioneer. Beide Unternehmen haben sich das Ziel gesetzt, hochauflösende Karten, Infotainment Systeme und Systeme für autonomes Fahren zu entwickeln.
Pioneer und HERE wollen Infotainment Systeme der nächsten Generation entwickeln
Pioneer wird auch das Tochterunternehmen Increment P Corporation mit einbeziehen, das sich bisher bei Pioneer intern um die Entwicklung von Karten gekümmert hat. Gemeinsam sollen, aufbauend auf den bestehende Kartenmaterialien von Here und Pioneer, hochauflösende Karte entwickelt werden, die für autonome Autos benötigt werden. Hochauflösende Karten werden neue Möglichkeiten für vollautomatisiertes Fahren ermöglichen und auch von Vorteil für andere Industrien sein, die auf genaue Ortsangaben angewiesen sind. Vor allem die Bereiche Logistik und Transport dürfen im Mittelpunkt stehen. Das japanische Unternehmen wird Here auch die Kartendaten für Japan zur Verfügung stellen, dort konnte Here bisher den Dienst nicht anbieten.
Hochauflösende Kartendaten für autonome Autos
Die Partnerschaft will nicht nur die Kartendaten verbessern, der Fokus soll auch auf der Entwicklung von Infotainment Systemen liegen. Die Systeme sollen die Interaktion zwischen dem Fahrer und den Fahrzeugen verbessern. Für das Zeitalter des autonomen Fahrens sollen Anwendungen entwickelt werden, die Fahrgäste mit den fahrerlosen Autos kommunizieren. Aus den Veränderungen im Mobilitätsverhalten ergeben sich auch andere Anforderungen an die verbauten Systeme in den Fahrzeugen. So erforschen auch der Automobilhersteller Toyota und das Startup Wunder, wie die Fahrzeuge auf Ride-Sharing und Shuttle Dienste angepasst werden müssen. Das britische Unternehmen CityMapper hat die eingesetzten Busse ebenfalls mit weiteren Infotainment Systemen ausgestattet, um ein besseres Kundenerlebnis zu bieten.
Überkreuz-Beteiligung zwischen Here und Pioneer
Insgesamt erwirbt HERE um die 3% an Pioneer und zahlt dafür 17.3 Mio. Euro. Pioneer beigelegt sich mit weniger als 1% an HERE, wie viel dafür gezahlt wird, wurde nicht kommuniziert. Der Kartendienst HERE wurde von den Automobilherstellern BMW, Daimler und Audi von Nokia für einen Milliardenbetrag übernommen. In erster Linie ging es den Herstellern darum zu vermeiden, dass die Kartendate, die für die Navigationssysteme genutzt werden, in die Hände eines Technologiekonzerns wie Google oder Uber fallen und sie die Kontrolle darüber verlieren. Gleichzeitig nutzen die Hersteller die Möglichkeit, die Kartendaten weiter auszubauen, um eine Grundlage für autonome Autos zu schaffen. Mittlerweile sind auch Konzerne wie Intel und Tencent bei HERE mit eingestiegen. HERE hat seinen Sitz weiterhin in Berlin.
Bild: HERE (alle Rechte vorbehalten)