Hitzeschlacht an der Ewigen Wand

Ein vielseitiges Klettergebiet mit griffigem Fels inmitten einer alpinen Traumkulisse. Eine „Reise durchs gelobte Land“ in der Ewigen Wand.

Von Genuss bis Abenteuer

Egal ob Frühling, Sommer, Herbst oder Winter – Klettern an den sonnenverwöhnten Felswänden der Ewigen Wand in Bad Goisern ist fast das ganze Jahr über möglich. Mit nur einer Stunde Autofahrt von Salzburg und 20 Minuten Zustieg ist das Gebeit auch schnell erreicht.

Alpine Kletterer erwarten zahlreiche Mehrseilängenrouten vom fünften bis in den siebten Schwierigkeitsgrad. Aber auch Sportkletterer kommen bei über 50 Sportkletterrouten ab dem siebten Schwierigkeitsgrad auf ihre Kosten. Zwischen den vielen Sportkletterrouten kann die erste Seillänge einer Mehrseillängenroute schon mal zum Abenteuer werden. Schnell verläuft das Seil kreuz und quer durch die Wand und wenn man nicht aufpasst, hängt man plötzlich in einer deutlich schwierigeren Sportkletteroute.

Einmal in der Wand, wird man neben griffigem Fels, mit einem eindrucksvollen Panorama belohnt. In der Ferne schimmert das Wasser des Hallstädter Sees in allen Blautönen. Eingebettet liegt er in einer alpinen Traumkulisse, welche die sanften Grasbergen des Salzkammergutes und der Dachstein in die Landschaft malen.

Hitzeschlacht an der Ewigen Wand

Reise durchs gelobte Land

Dieses sagenumwobene Land befindet sich nirgends anders als in der Ewigen Wand. Und ein bisschen fühlt es sich dann auch beim Klettern danach an. Die Route besteht aus sechs Seillängen und ist mit V- (UIAA) bewertet. Aufgrund ihrer schönen Lage und der nicht allzu großen Schwierigkeit ist sie eine der beliebtesten Alpinrouten in der Ewigen Wand. Weiter Infos und eine Topo findet ihr hier.

Stau am Eingang

Als wir den Einstieg erreichen müssen wir feststellen: Hier ist ganz schön was los! Zwei Seilschaften, die bereits am Einstieg warten und eine dritte die gerade einsteigt. Warten ist angesagt. Zeit, eine kleine Stärkung zu sich zu nehmen, etwas zu trinken und die Blase zu erleichtern. Kurz spielen wir mit dem Gedanken, in die benachbarte Route „Atemlos“ (VI-) einzusteigen. Da uns die Sportaktivitäten der letzten Tage ziemlich geschlaucht haben und Vroni auch noch von Bauchschmerzen geplagt wird, warten wir aber lieber.

Hitzeschlacht an der Ewigen Wand

Die Tour startet mit einer Platte, auf der sich kleine Steingeschwulste gebildet haben. Diese eignen sich hervorragend als Tritte und an Henkeln mangelt es auch nicht. Schnell ist der schützende Schatten des Waldes verlassen und die Sonne wärmt von oben. Bald wird das Gelände wieder stufiger, vereinzelt ist es mit Grasbüschen und Sträuchern durchzogen. Über eine letzte griffige Platte gelangt man zum ersten Standplatz.

Von der Sonne gebraten

Mittlerweile schwitzen wir in der Mittagssonne und sehnen uns nach Schatten oder danach, in den Hallstädter See zu springen, der von hier oben verführerisch glitzert. Der sonnenverwöhnte Fels ist hier fast schon zu warm – der Grip an den Finger leidet darunter.

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Die Kletterroute quert vom ersten Standplatz über leicht brüchigen Fels nach links. Hier sollte man ein wenig Acht geben, welchen Tritten und Griffen man traut. Nicht jeder vermeintlich gut aussehende Griff hält, was er verspricht. Dann verläuft die Route über einen kleinen Überhang (IV+) gerade nach oben. Dieser ist leicht über die linke Seite zu überklettern. Hier wird der Fels auch wieder fester und riesigen Henkel machen es dem Kletterer leicht. Noch ein paar Meter über leichtes, schroffes Gelände hoch und schon folgt der nächste Standplatz.

Wo geht’s bitte lang?

Die nächste Seillänge führt zunächst weiter über griffiges, einfaches Klettergelände. Und dann kommt die alles entscheidende Frage, wo es denn nun weiter geht? Rechts wirkt der Fels zwar kletterbar, er macht aber nicht den Eindruck, als wären hier in letzter viele Kletterer vorbei gekommen. Ein kurzer Blick in die Topo klärt: es geht links um die Ecke. Da schaut es auch um einiges besser aus. Bolts soweit das Auge reicht. Die Route schlängelt sich zwischen zwei kleinen Pfeilern hindurch und dahinter wartet auch schon der nächste Standplatz.

Hitzeschlacht an der Ewigen Wand Hitzeschlacht an der Ewigen Wand

Der elendige Quergang

Die nächste Seillänge startet mit einem langen Quergang nach rechts. Zwar ist dieser technisch nicht schwer, aber mit Sturzangst haben wir am Anfang der Saison doch noch ein wenig zu kämpfen. Im Nachhinein war der Quergang mit die coolste Passage der Tour. Man muss hier auf eine saubere Tritttechnik achten, dafür sind ausgezeichnete Griffe  vorhanden und der Abgrund unter dem Hintern sorgt für einen zusätzlichen Adrenalin-Kick.

Nach dem Quergang retten wir uns in leichter Kletterei unter ein Dach, das herrlichen Schatten bietet. Am liebsten würden wir darunter sitzen bleiben. Kurz danach folgt der nächste Standplatz.

Hitzeschlacht an der Ewigen Wand Hitzeschlacht an der Ewigen Wand

Genussklettern

Immer wieder lassen wir unsere Blicke über die alpine Traumlandschaft schweifen. Der Hallstädter See glitzert so verführerisch und wir sehnen uns gerade nur noch nach einer Abkühlung. Aber noch liegen zwei Seillängen vor uns. Die nächste Seillänge ist uns die sympathischste der ganzen Tour, auch wenn oben nochmals ein kurzer Quergang (V-) wartet. Die Schlüsselstelle der Tour. Der Fels ist schön griffig, die Routenführung glasklar und der nächste Stand blitzschnell erreicht.

Hitzeschlacht an der Ewigen Wand Hitzeschlacht an der Ewigen Wand Hitzeschlacht an der Ewigen Wand

Auf ein Letztes

Die letzten paar Meter fliegen nur so dahin, an Henkel mangelt es hier nicht und schon ist die letzte Seillänge auch gemeistert.

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Der rettende Schatten!

Oben angelangt spenden die Bäume endlich den langersehnten Schatten. Wir machen noch ein paar Bilder und feiern eine weitere gemeinsam gemeisterte Mehrseillängentour!

Tipp: Wer den Abstieg über den Radsteig wählt und früh genug auf die Forststraße zurück zum Gasthof Predigtstuhl absteigt, darf sich über einen Brunnen mit Quellwasser freuen. Dieser hat und an dem Tag wahrscheinlich das Leben gerettet.

Hitzeschlacht an der Ewigen Wand


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