Hinauf in den Himmel

Tag 104. Pausentag in Burgos 16. August 2013.

Ausschlafen statt früh aufstehen. Genüßlich im Café del Teatro frühstücken:Café con Leche, frischer Orangensaft und ein gezuckertes Croissant!
Durch den Stadtpark zum Platz vor der Kathedrale Santa Maria. Der Eintritt für Pilger kostet den halben Preis. Die Kirche in weißem Stein wirkt von außen unglaublich groß, geradezu unüberschaubar. Innen ist sie ein Paradies der Eindrücke: goldene Altäre, Seitenkapellen, die in sich wie eignene Kirchen wirken, kunstvoll geschmiedete Gitter. Das prächtige Kuppelgewölbe gilt als schönste Kuppel der spanischen Renaissance. Sie lässt das Licht ein, da sie oben mit Fensterglas offen ist – das eine fünfzackig, das andere achteckig oder sechseckig.
Mitten in der Kathedrale das Grab des spanischen Nationalheiligen El Cid. Es gibt gleich zwei Kreuzgänge, die über einander angeordnet sind. Sie gelten als schönster Kreuzgang der spanischen Hochgotik.
Die Sankt-Anna-Kapelle, die mit einem vergoldeten Altar geschmückt ist, der unzählige Szenen aus dem Leben der heiligen Anna zeigt. Sie wurde – wie die Kathedrale auch – durch Hans von Köln (Juan de Colonia) 1483-86 erbaut und gilt als eines der herausragendsten Werke der europäischen Gotik. Sein Sohn Simón und sein Enkel Francisco haben große Teile des Gesamtkunstwerks geschaffen.
Eine Herausforderung für die Sinne. Eindrücke ohne Ende.

Nach zweieinhalb Stunden bin ich komplett geschafft. Ich setze mich im Park beim Fluss in einem schattigen Restaurant zum Essen und Trinken.
Dann mache ich mich auf den Weg ins Hotel und bereite eine Postsendung vor: papierene Unterlagen, Postkarten und einiges mehr, von dem ich mich gerne befreien möchte. 430 Gramm kommen zusammen. Auf dem Postamt klappt alles bestens. Nur Briefmarken für Postkarten kann ich nicht kaufen. Es gibt grade keine geeigneten Werte.
Um 17 Uhr treffe ich mich am Plaza San Fernando vor der Kathedrale mit einigen Mitpilgern: So sind Lena, Barbara und Caroline aus dem Raum Aachen und Jürgen aus Bremen heute in Burgos eingetroffen. Bei der Bronzefigur eines müden Pilgers machen wir ein gemeinsames Foto. Der fruchtige Joghurt-Drink hat uns allen gut getan.
Nach ein paar Einkäufen kümmern wir uns um ein Tapas-Lokal und ordern einige feine Häppchen und eine Flasche Wein aus der Rioja.
Leider müssen die anderen bereits um 22 Uhr in ihrer Pilgerherberge sein. Auf dem Weg zu meiner kleinen Habitacion besuche ich eine irische Kneipe und trinke ein kräftig-stärkendes Guiness.


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