Himmel hoch jauzend, zu Tode betrübt - manchmal wechseln unser Stimmungen

Himmel hoch jauzend, zu Tode betrübt - manchmal wechseln unser Stimmungen
Seltsames, unbegreifliches MenschenlebenEs gibt Tage, da scheint die Sonne, und du weißt nicht warum.
Du bist zufrieden. Du siehst die guten , schönen Seiten des Lebens. Die Arbeit geht dir von der Hand. Alle sind freundlich zu dir. Du weißt nicht warum. Vielleicht hast du gut geschlafen. Vielleicht hast du einen guten Menschen gefunden und fühlst dich verstanden, geborgen.
Du denkst: So soll es bleiben, dieser Friede, diese tiefe Freude.
Doch auf einmal ist alles anders. Als ob eine überhelle Sonne die Wolken anzieht - derart fällt Trauer über dich, unerklärlich. Dir erscheint alles schwarz. Du meinst, dass die anderen nichts mehr an dir mögen. In Belanglosigkeiten suchst du Gründe, um zu nörgeln und zu jammern, um zu beneiden und anzuklagen. Du denkst: So wird es immer weitergehen. Und du weißt nicht warum. Vielleicht bist du müde. Du weißt es nicht.
W
arum muß das so sein? Weil der Mensch ein Stück Natur ist, mit Frühlingstagen und Herbsttagen, mit der Wärme des Sommers und der Kälte des Winters. Weil der Mensch dem Rhythmus des Meeres folgt: Ebbe und Flut. Weil unser Dasein eine ständige Wiederholung von Leben und Sterben ist.
Wenn du begreifst, kannst du wieder weiter machen mit Mut, voller Vertrauen, denn dann weißt du:
Auf jede Nacht folgt ein neuer Morgen. Wenn du dazu ja sagst, wenn du das hinnimmst, wirst du durch dieses Auf und Ab zu immer größerer Lebenstiefe und Lebensfreude kommen.
Phil Bosmans

Himmel hoch jauzend, zu Tode betrübt - manchmal wechseln unser Stimmungen

Das Foto wurde von Karin Heringshausen zur Verfügung gestellt


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