Hilfe! Mein Kind wird groß und ich kann nichts dagegen tun

Kennt ihr diese Tage, an denen ihr euer schlafendes Kind anschaut und euch einfach nur darüber wundert wann es Bitteschön so groß geworden ist? Neulich hatte ich so ein Tag. Ich brachte den Kleinen ins Bett und als ich ihn mir so schlafend betrachtete kamen mir irgendwie die Tränen. Bin zwei Jahren, ist aus diesem kleinen Menschlein, ein richtiger Charakter geworden. Ein Mensch, den ich mehr liebe als alles andere in meinem Leben. Ein Mensch, der mir gezeigt hat was im Leben wirklich zählt. Durch den ich tagein tagaus duzende Dinge lernen kann. Durch den mein Blick aufs Leben, auf die Liebe und auf die Menschen, ein ganz anderer wurde.
Ohne das er es eigentlich will, zeigt er mir die wirklich wichtigen Dinge im Leben. Er zeigt mir neue Seiten des Lebens und lässt mich oft über mich selbst hinauswachsen.

Von Tag zu Tag lernt er neue Dinge hinzu. Von heute auf morgen überrascht er mich mit neuen Dingen die er plötzlich – ganz von alleine und fast wie im Schlaf gelernt- kann. Er spricht, er rennt, er singt, er hüpft, er isst, er weint, er lacht. Er kann mir sagen was er gerade möchte. Er kann mir sagen warum er gerade weint. Er kann mir sagen worauf er gerade Hunger hat.

Sprache, ein Meilenstein im Leben.

Seitdem Mini-Me sprechen kann, hat sich hier wirklich viel verändert. Obwohl er logischerweise noch nicht alle Wörter klar und deutlich aussprechen kann, weiß ich meist ganz genau was er möchte. Oftmals sind es Zeichen, Gesten oder besondere Wörter die mir in solchen Fällen auf die Sprünge helfen. Aber die Sprache allein ist es nicht, die ihn zu einem großartigen Menschen gemacht haben. Es sind die unzähligen Dinge, die er plötzlich begreift und versteht.

Man muss ihn nicht mehr an die Hand nehmen und ihm das Leben zeigen. Er zeigt es uns!

Als ich kürzlich stolperte, jammernd und fast weinend vor Schmerz auf dem Couchtisch lag, lief Papa ganz gemütlich zur Spülmaschine und räumte wie gewohnt weiter ein. Kein Blick zu mir. Wird schon alles gut sein… Nicht aber mein Sohn. Er wusste wenn er sich selbst weh getan hatte, holte ich ihm in der Regel einen Kühlakku aus dem Gefrierfach. Also rannte er schnell zum Gefrierfach und holte mir einen Kühlakku. „Mama, hier bitte“. In diesem Moment war ich sprachlos. Ich merkte wie sehr er das Leben und das was wir, aber vor allem er tat, verstand. Er war sich über so viele Dinge schon bewusst. Das ist natürlich nur eins der Beispiele. Aber Tag für Tag merke und spüre ich wie groß und fast schon erwachsen er wird. Auch wenn ich darüber glücklich bin, wehmütig und sehr sentimental bin ich darüber das ich die Zeit nicht anhalten kann.

Es gibt jeden Tag ein „Letztes Mal“.

Und nie weiß man vorher wann es sein wird. Vielleicht möchte er morgen schon nicht mehr gestillt werden. Oder vielleicht sagt er morgen nicht mehr „Dadalone“, sonder wirklich Wassermelone. Diese Tatsache macht mich manchmal sehr wehmütig. Wehmütig weil ich nicht jeden Augenblick mit ihm so genieße wie ich es eigentlich tun könnte. Doch da ist das Handy, die Freundin am Telefon, das neue Tragetuch, das Essen, der Fernseher, etc … Alles Dinge die manchmal mehr Priorität haben als mein Kind.

Kleiner Mann ganz groß

Es sind die kleinen Dinge, die ihn zu etwas großen machen. Diese Unbekümmertheit. Das vollkommene Leben ausschließlich im hier und jetzt. Ich darf so viel von ihm lernen. Und so froh ich darüber bin, so glücklich bin ich auch, dass ich ihn nicht in einen Kindergarten geben und arbeiten muss. Es ist für mich ein großes Geschenk und ein reicher Segen. Denn die Zeit bleibt nicht stehen. Sie hält nicht an und fragt mich auch nicht ob ich es im hier und jetzt noch weiter genießen will oder nicht.

Ja, so ein Kind verändert das Leben schon sehr …

Und ich bin froh darüber! Auch wenn ich mich manchmal darüber ärgere, dass ich so wenig Zeit für mich allein habe oder einfach nur müde gegen 2 Uhr nachts einschlafe, weil der Kleine abends noch lange „Party“ gemacht hat, so bin ich um all diese Dinge dankbar. Dankbar, dass ich sie erleben darf. Wie viele Frauen bleiben ihr Leben lang Kinderlos, obwohl sie sich nichts sehnlicher als ein eigenes kleines Menschenkind wünschen?

Alles Liebe! Nina


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