Hi, Society!
Karolin Park
Gmeiner, 2013
978-3839213414
9,99 €
Alles könnte so schön sein! Eine Modenschau von Chanel, neue Schuhe, einen liebenden Mann und Prominenz in der Praxis! Aber so geht das natürlich für Elli nicht weiter! Unverhofft wird die Leiche von eben jener Hollywoodberühmtheit gefunden, die Elli eigentlich therapiert hat. Was tun? Und plötzlich geht bei Elli wieder alles Drunter und Drüber …
Elli war schon in Band 1 (Stilettoholic) ein verrücktes Huhn mit wenig Manieren und vielen Schuhen. Wer dachte, das kann man nicht mehr tippen, liegt hier völlig falsch. Noch mehr Schuhe, noch mehr Mode und gefühlt mehr Leichen und mittendrin wieder Elli. Sie hat wieder hundert Dinge im Kopf, die sofort erledigt werden müssen und tote Menschen passen da eigentlich gar nicht rein.
Nicht so gut gefallen hat mir Ellis Mann, der immer nur eine Nebelfigur am Rand bleibt und sich wirklich eigenartig benommen hat. Aber warum er das macht, verrate ich natürlich nicht.
Außerdem sind die Leichen sehr unblutig – nennen wir es Dörfchenmord – nur damit hier keiner einen rasanten Thriller Marke Großstadt erwartet
Elli ist wieder überall und nirgendwo. Hollywood – ganz kurz -, Wien – schon etwas länger. Aber wenn der Leser erst mal mit Elli unterwegs ist, muss er sich auch mit hundert anderen Dingen beschäftigen und nicht mit der Landschaft.
Natürlich beschäftigt sich Schuh-Elli auch mit dem Mord an ihrer Patientin. Aber nebenbei hat sie noch andere Probleme. Immer läuft ihre Praxis nicht mehr so gut und auch Probleme, die sie mit ihrem Mann hat, machen ihr zu schaffen. Gerade diese persönliche Ebene mit den Beziehungsproblemen und ihre wirren Gedanken dazu, mochte ich sehr gern. Im ersten Krimi hatte ich immer das Gefühl, dass Elli kein wirkliches Privatleben hat. Hier ist es eine andere Elli, mit der man lacht und auch weint, wenn sie Angst um ihre Beziehung hat.
Die Morde gehen mit diesen Problemen fast Hand in Hand, sodass der Leser die Hälfte des Romans mit den Leichen zu tun hat und die andere Hälfte mit der Welt von Elli. Das ist sehr ausgewogen und gut gemacht. Natürlich fehlen auch diese Mal Ellis Briefe an die Krankenkasse oder das Finanzamt nicht. Sie versucht alles um ihre Schuhsucht zu rechtfertigen und das ist toll.
Das Cover ist einfach toll. So farbenfroh und nicht alltäglich. Außerdem ist es viel einprägsamer als das Bild des ersten Krimis.
Elli hat mich wieder mal erheitert und mir gezeigt, dass ich gar nicht sooo viele Schuhe habe. Die persönliche Seite von Elli hat der Geschichte eine neue Wendung verliehen. Ich hoffe nur, dass nicht so bald wieder Menschen aus ihrem Bekanntenkreis sterben, denn das wirkt dann etwas unglaubwürdig.