“Ich oben sitzen! Du Knopf drücken!”
So tönt es jeden Mittwoch morgen, wenn wir uns für die Logopädie fertig machen.
Die Zwillinge planen mit dem ihnen eigenen Gerechtigkeitssinn minutiös den Ablauf, von der Abfahrt – wer sitzt oben? – bis zum Rennen – wer läuft voran? – in den Supermarkt, wenn wir abschließend noch Jogurt kaufen.
Inzwischen muss ich nur noch selten einschreiten, etwa wenn Maxe heulend zusammenbricht, weil Sohni in den Supermarkt vorangelaufen ist, oder wenn Sohni Maxe umbringen will, weil der das größere Kuscheltier hat.
Und dies sind unsere Verhandlungspunkte:
1. Wer darf auf dem Hinweg auf dem Fahrrad oben sitzen? Der andere muss in den Fahrradanhänger.
2. Wer darf die Tür zum Gebäude aufmachen, in dem sich die Praxis befindet?
3. Wer darf den Fahrstuhlknopf drücken?
4. Wer darf die Fahrstuhltür öffnen?
5. Wer darf die “3″ drücken?
6. Wer darf die Fahrstuhltür aufdrücken?
Den Abschluss bildet der vorläufige Höhepunkt
7. Wer darf an der Praxistüre klingeln?
Ganz blöd läuft es, wenn Maxe vergisst, dass er auf dem Hinweg oben gesessen hat, und nun auf dem Rückweg in den Anhänger klettern soll. Beim letzten Mal hat er vor lauter Wut das Barometer von meiner Fahrradpumpe abgetreten, woraufhin auch ich ein wenig lauter geworden bin. Wenn ich jetzt pumpen will, muss ich nämlich mit einem Finger das Loch verstopfen (5 bar!) und mit der anderen Hand und dem Kinn das Schiebdings nach unten drücken., während ich den Pumpenfuß mit dem Knie auf den Boden drücke. Das macht man nicht gerne, vor allem nicht in der Öffentlichkeit.
Fotos: Halleluja! Die Zwillinge sind im Kindergarten, und Fahrrad, Hai und Einkäufe wollen mit mir nach Hause.
Und danach trinke ich erstmal einen Kaffee. Und schreibe einen Blogbeitrag. Hach.