Der Autorenjob ist heute vielseitiger denn je. Es werden richtige Auftritte arangiert, bei Messen, in Buchläden oder übers Internet. Wer heute nicht wenigstens auf eine Art im Internet mit den Fans Kommuniziert ist schon fast nicht mehr existent. In den Zeiten von Twitter, Facebook und MySpace ist es ein wunder wenn man den gewünschten Autor nicht findet. Wenigstens eine Homepage hat eigentlich fast jeder Autor, auch wenn es eine vom Verlag zur Verfügung gestellte ist. Daher wollte ich die ganz persönliche Meinung von den Autoren wissen, was sie von den neuen medien halten, ob sie es brauchen oder gar meiden. Wie wichtig ist es für dich als Autor mit den neuen Medien (Facebook, Twitter, Blog usw) vernetzt zu sein? Wie hälst du es und wo siehst du die Vor- und Nachteile?
Jan WeilerIch unterhalte auf Facebook zwei Seiten. Die eine ist privat, die andere nutze ich, um mit Lesern zu kommunizieren. Twitter ist mir zu aufdringlich und für Blogs habe ich keine Zeit. man muss ja nicht alles mitmachen!
Sinje Blumenstein Frei nach der Redensart „Was der Bauer nicht kennt, das frisst er nicht“ stehe ich allem (für mich) Neuen skeptisch gegenüber. Ich bin eine gefühlte Ewigkeit mit einer stinknormalen analogen Kamera durch die Gegend gezogen, will ein richtiges Buch in der Hand und komme mit meinem Handy nicht klar, sodass ich wünschte, es könnte wirklich nichts anderes als nur telefonieren und Telefonnummern speichern.Aber bevor ein falsches Bild entsteht: Ganz so antiquiert bin ich dann auch wieder nicht und froh, dass es Wasch- und Spülmaschinen gibt. Ganz ehrlich muss ich zugeben, dass ich wahrscheinlich keinen Facebook- oder Twitter-Account hätte, wenn ich nicht auf die Idee gekommen wäre, ein Buch zu veröffentlichen. In verschiedenen Foren war ich auch schon vorher unterwegs, aber auch nur sehr sporadisch, weil ich dafür kaum Zeit habe. Ich glaube, ich bin eine klassische Karteileiche. Die meiste private Internetzeit widme ich meinem kleinen nicht öffentlichen Buchclub, den ich nicht missen möchte. Berufsbedingt verbringe ich meinen kompletten Arbeitstag am Computer und muss viel im Internet recherchieren. Soziale Netzwerke usw. sind dabei ebenso hilfreich wie verführerisch und zeitraubend.
Blogs waren neben meinem Buchclub das Einzige, das ich schon länger verfolgte, wobei ich gleichzeitig von dem Gedanken verfolgt wurde, selbst ein Blog zu eröffnen, weil ich nun einmal gerne über Bücher plaudere. Warum ausgerechnet der Blog zuletzt kam, nämlich nach Twitter und Facebook, weiß ich gar nicht. Vor kurzem habe ich mich auch noch bei Lovelybooks angemeldet. Obwohl ich überhaupt kein Werbemensch bin, quasi so erzogen wurde, dass man niemandem etwas aufschwatzen soll, zwingt mich mein Buch zur Eigenwerbung. Es wäre auch unaufrichtig, zu behaupten, man lege keinen Wert auf den Verkauf des eigenen Buches, wenn es nun schon mal im Handel ist. Da mein Roman auf Nachfrage gedruckt wird und deshalb nicht duftig in einem Buchladen zum Anschauen steht, bin ich vollständig vom Internet abhängig. Dort äußern sich eben auch meine Leser. Man findet zentrale Anlaufpunkte, um Lesermeinungen nachlesen zu können. Selbst wenn ich sehr selten nach Rezensionen suche, ist es mir doch wichtig, zu wissen, was meine Leser mochten oder missbilligten. Ohne echten Lektor im Rücken helfen sie mir, mich zu verbessern. Darin liegt für mich ein Vorteil der virtuellen Welt. Negativ ist dann wieder, dass man nicht überall gleichzeitig sein und nicht gegen die mancherorts sehr beliebte, rigoros pauschalisierende Demontage von BoD-Autoren argumentieren kann. Ein weiterer Nachteil für mich ist das Öffentlichsein. Ich erzähle zwar gerne, aber eben nicht so gerne über mich. Früher habe ich auch lieber im Schulchor gesungen, als solo ein Lied vorzutragen. Hin und wieder entfleucht mir zwar eine private Anekdote, beispielsweise aus dem Alltag mit meinem Sohn, aber eigentlich bin ich eher ungern öffentlich. Außerdem muss man schon höllisch aufpassen, was man wo wie sagt, damit kein falsches Bild gezeichnet wird. Schließlich dümpelt man jahrelang in irgendwelchen Timelines herum, an denen man selbst nichts mehr ändern kann. Wie dem auch sei, ich stelle nach inzwischen etwa einem Jahr Internetpräsenz als Autorin fest, dass ich Freude am Kontakt mit anderen Autoren und vor allem mit Lesern habe.Die Vorteile der neuen Medien habe ich in den letzten Monaten unter anderem im Rahmen meiner Anthologieausschreibung erleben dürfen. So musste ich mich nicht erst selbst in unzähligen Schreibforen anmelden, um die Ausschreibung publik zu machen, sondern sie verbreitete sich sozusagen von selbst. Nicht nur über Facebook lernte ich dabei viele neue Autoren kennen. Der Nachteil folgte quasi auf dem Fuß, denn über zehn Ecken erreichte mich das Gerücht, meine eigene Anthologie werde überhaupt nicht erscheinen. Was natürlich nicht stimmt. Hier gehen Positives und Negatives Hand in Hand, und man kann einfach nicht überall sein, um Dinge richtigzustellen. Ich denke, das Internet mit seinen zahlreichen Möglichkeiten bietet Autoren (und nicht nur ihnen) zahlreiche Gelegenheiten, nicht mehr allein im Schreibstübchen zu sitzen, sondern mit ihren Lesern zu interagieren und selbst am Erfolg ihrer Arbeit mitzuwirken. Nebenberufliche Hobbyautoren wie ich finden unzählige Ausschreibungen, die mit neuen Themen zu neuen Geschichten anregen, und zwar flott und auf einen Blick. Andererseits aber nimmt die Herausforderung an das eigene Zeitmanagement und das Sich-im-Zaum-halten deutlich zu. So viel Spaß es auch macht, in Leserunden mit Lesern zu plaudern, E-Mails zu beantworten, neue Projekte anzukündigen usw., so schwierig ist es doch für mich, meine selbständige Berufstätigkeit, die unheimlich viel Zeit einnimmt, weil ich schließlich davon leben muss, meine kleine Familie, das Geschichtenschreiben, mein Hobby Fotografie und die Interaktion im Internet unter einen Hut zu bekommen. Ich habe zwar keine Abgabetermine, schreibtechnisch drängt mich nichts wirklich, aber ich merke, dass es Zeiten gibt, in denen ich mehr damit beschäftigt bin, meinen Blog zu pflegen, als mich dem Schreiben zu widmen. In diesem Sinne werde ich mich wohl in Kürze etwas rar machen und Netzwerke und Co. im Stich lassen, um wieder mehr zu schreiben, denn dank Internet weiß ich, dass ein paar Leser auf eine Fortsetzung warten … Steffen BärtlSeit dem enormen Poppulationsanstieg bei Facebook, dass seit 2003 die virtuellen Grenzen des Internets sprengte, muss man sich darüber im Klaren sein, wenn man sich mit dieser Seite einlässt, dass es kaum eine zweite Möglichkeit gibt, verbale, kostenlose Werbung zu machen. Schon die kleinste Information über eine Person oder ein Produkt, wird von mehreren Hundert oder tausend Freunden gelesen, Gleichgesinnten und Interessierten. Wenn man da noch in einer Fremdsprache schreiben kann, verdoppelt sich die Chnace Werbung auch ins Ausland zu tragen.
Ich stehe dem Ganzen positiv gegenüber. Natürlich muss man viel Zeit investieren nd Präsenz zeigen, sonst verliert man da den Einen oder Anderen "Fan" oder "Freund". Sicherlich gibt es da auch schwarze Schafe, die einen eher belästigen, aber dies muss man irgendwie in Kauf nehmen.
Man kann mit den FANS in Kontakt treten bzw. der Fan kann den Autoren kontaktieren. Und irgendwie erscheint es logisch, dass man auf eine Messege auch reagiert. Der Fan kann daran erkennen, dass er als solcher respektiert wird. Auf Facebook kann man sich ein Image aufbauen udn ausbauen - durch Fans. Wie man sich auch gibt, es wird von den Fans akzeptiert. Es gibt für einen Fan keinen leichteren Weg einen Autoren zu kontaktieren - denn Facebook macht auch süchtig, so dass man täglich einmal mindestens rein schaut. Ich werde es auf jeden Fall weiter benutzen. Aber nur Facebook, da für andere ähnliche Seiten kaum noch Zeit ist. Danke euch 3 für eure Antworten, es war wie immer spannend zu lesen wie ihr darüber denkt. Und ich freu mich das ihr dabei seid.