Schon eine Weile her das ich dazu gekommen bin 3 Fragen online zu stellen, aber auch Autorinnen und Autoren haben Ferien und oder Termine, so dauerte das ganze diesmal etwas länger, aber wie immer, hat sich das warten gelohnt!
Dieses mal hat meine Frage mit dem Thema Film zu tun. Wir haben ja sicher schon verfilmte Bücher gesehen, sei das jetzt Die Nebel von Avalaon oder So lange du da bist oder auch Das Lächeln der Sterne... Und nicht immer oder selten, ist es eine gelungene Verfilmung. Daher frage ich die Autoren folgendes...
Holger WeinbachDas ist in der Tat ein zweischneidiges Schwert. Zumindest für mich. Dazu muss ich erklären, dass ich schon in meiner Kindheit begeisterter Kino-Gänger war. Ich bin mit fantastischen Filmen aufgewachsen, allen Voran der ursprünglichen Star-Wars Trilogie. Wenn man mich damals nach meinem Idol gefragt hat, lautete die Antwort stets: George Lucas. Und das aus einem Grund. Nicht etwa wegen seines Ruhms oder der Ehre sondern weil er es geschafft hat, sein Publikum mit faszinierenden Bildern zu fesseln und eine atemberaubende Geschichte zu erzählen. Das hat mich in gewisser Weise geprägt und dem Medium Film bin ich seit meiner Kindheit sehr zugetan. Insofern könnte ich mir eine Verfilmung meiner Bücher grundsätzlich vorstellen. Allerdings, und jetzt kommt der erhobene Zeigefinger, nur mit einem leichten Magengrimmen. Denn was meine Romane bei einem Leser auslösen, nämlich das sog. Kopfkino, muss nicht zwangsläufig auf andere zutreffen. Das ist nämlich sehr individuell. Gleiches gilt natürlich für die Vorstellungen eines Produzenten, Regisseurs, Produktion Designers, etc. Und vielleicht werden die Vorstellungen des Autors dabei am geringsten getroffen. Nicht umsonst galt über Jahrzehnte hinweg Tolkiens „Der Herr der Ringe“ als unverfilmbar. Eine Verfilmung musste einer enorm großen Fangemeinde gerecht werden, die bereits ein ganz bestimmtes Bild im Kopf hatte, nicht zuletzt aufgrund der grandiosen vorliegenden Illustrationen. Peter Jackson ist es gelungen, diesen Erwartungen gerecht zu werden. Ein Meisterwerk auf Grundlage eines Meisterwerks.
Dennoch, eine Verfilmung meiner historischen Romanreihe wäre sicherlich interessant. Zumal ich natürlich aus diesem Blickwinkel heraus auch schreibe. Ich versuche, wie einer meiner Rezensenten einmal bemerkt hat, das Geschehen in der Geschichte wie mit einer Kamera zu zeigen. Wie einer Kamerafahrt, die dem Betrachter nur ein selektives Bild präsentiert, versuche ich meinen Leser in genau die Stimmung oder in der Szene zu fesseln, die ich mir gerade wünsche und wie ich sie auch in meinem Kopf sehe. Ob mir das immer gelingt mag dahin gestellt sein … doch das Risiko, im Falle einer Verfilmung genau das Gegenteil zu bewirken, ist sehr groß. Faszinierend wären aber die zusätzlichen Elemente, die für Stimmung sorgen können, allen voran die Musik und Effekte …
Wie man sieht, könnte ich einer Verfilmung nur zustimmen, wenn ich ein großes Wort mitzureden hätte. Und genau da beginnt die Schwierigkeit, denn oft hat das Drehbuch und der daraus entstehende Film nicht immer mit der Romanvorlage noch etwas zu tun. Wahrscheinlich einer der Gründe, weshalb im Vor- oder Abspann oft nur „Nach Idee von …“ oder „Nach einem Roman von …“ zu lese ist. Um so ehrgeiziger wäre ich bei einem solchen Projekt, sollte ich jemals die Chance dazu erhalten. Es war schon immer ein Traum von mir, einmal einem Film machen zu dürfen. Vielleicht wird er ja eines Tages wahr …
Anja TonkHm...Angst ist villeicht nicht das richtige Wort. Aber es sollte mir und meinen Büchern nicht so ergehen, wie Herrn Michael Ende mit "Die unendliche Geschichte". Das heißt, wenn eines der Bücher verfilmt würde, hätte ich gern die Möglichkeit bei Auswahl von Storybogen, Charakteren, Stimmen und allem, was noch so dazu gehört dabei zu sein und / oder mitbestimmen zu können.
Allerdings liegen die Rechte für Verfilmungen zumeist bei den Verlagen, so dass die wenigsten Autoren Einfluss nehmen können und dürfen.
Freuen würde ich mich schon über eine Verfilmung, wenn sie sich in den wichtigen Teilen an den Storyverlauf des zugrunde liegenden Buches halten würde.
Also, ich habe eine Geschichte geschrieben, die wohl nicht veröffentlicht wird. Es ist eine Vampirgeschichte. Allerdings keine herkömmliche Vampirgeschichte [hoffe ich jedenfalls ;-) ].
Es geht um den Vampir Inthelo, der der Erste seiner Art ist und von Gott zur Strafe als Vampir erschaffen wurde. Um Gott dafür zu strafen, verwandelt er über die Jahrtausende unzählige Menschen in Wesen seiner Art. Doch er stumpft über seiner Angst und Trauer ab und versucht immer wieder sich zu umzubringen, was ihm aufgrund von Feigheit nie gelingt.
Und dann trifft er auf Tabris. Einen zwölfjährigen Straßenjungen, der dicke Narben an den Handgelenken trägt und stumm ist. Entgegen seiner Natur entwickelt Inthelo Gefühle für Tabris, die er nicht deuten kann. Sie müssen vor dem Mob der "jungen" Vampire fliehen, die Inthelo für das, was er ihnen angetan hat, quälen und töten wollen. Dabei kommen sie durch uralte Ländereien und Inthelo trifft wieder auf seinen Geburtsort und seinen ersten Freund und gleichzeitigen Feind.
Die Geschichte endet mit dem Tod von Tabris und dem Auswandern von Inthelo übers Meer in die neue Welt.
Im Grunde ist sie soweit offen, dass ein zweiter Teil geschrieben werden könnte.
Diese Geschichte als Film zu sehen, könnte ich mir sehr gut vorstellen. Es würde ein sehr dunkler, melancholischer und trauriger Film werden.
Volker BätzAngst kann ich als Cineast vor einer Verfilmung nicht haben. Im Gegenteil, es wäre wirklich spannend, zu sehen, ob und wie sich meine Geschichten auf dieses Medium übertragen lassen. Schon immer haben mich Filme ebenso begeistert wie Bücher. Und wenn ich schreibe, dann laufen alle Szenen vor meinem inneren Auge wie ein Film ab. So entstehen meine Bücher.
Natürlich ist die Verfilmung eines Buches ein zweischneidiges Schwert, denn eine schlechte Verfilmung kann eine Geschichte auf immer ruinieren. Andererseits kann natürlich eine gute Verfilmung einem Buch mehr Aufmerksamkeit verschaffen. Letztendlich hängt es wohl von verschiedenen Faktoren wie z. B. die Mitspracherechte, die Erfahrung des Regisseurs, die Höhe des Produktionsbudgets usw. ab.
Meiner Meinung nach liegt die eigentliche Schwierigkeit darin, sein „Werk“ jemanden anderen anvertrauen zu müssen. Da ich jedoch viele gute Erfahrungen in punkto Teamarbeit gemacht habe, sowohl im Beruf als auch als Schriftsteller, sind Kompromisse keine Besonderheit sondern nur normal. Zudem habe ich bei all diesen Fragen einen guten Ratgeber, meine Literaturagentur „Scriptzz“.
Falls es also jemals soweit kommen sollte (mit einem sehr dominanten „falls“), dann wäre ich auf jeden Fall dabei – und zwar bei jedem meiner Bücher.
Danke an euch Drei, es hat wieder riesen Spass gemacht eure Gedanken und Meinung zu der Frage zu lesen. Ich freu mich auf das nächste Mal.
Dieses mal hat meine Frage mit dem Thema Film zu tun. Wir haben ja sicher schon verfilmte Bücher gesehen, sei das jetzt Die Nebel von Avalaon oder So lange du da bist oder auch Das Lächeln der Sterne... Und nicht immer oder selten, ist es eine gelungene Verfilmung. Daher frage ich die Autoren folgendes...
Hast du Angst vor einer allfälligen Verfilmung eins deiner Bücher? Wenn ja, warum? Oder im Gegenteil? Welches Buch würdest du gerne verfilmt sehen?
Holger WeinbachDas ist in der Tat ein zweischneidiges Schwert. Zumindest für mich. Dazu muss ich erklären, dass ich schon in meiner Kindheit begeisterter Kino-Gänger war. Ich bin mit fantastischen Filmen aufgewachsen, allen Voran der ursprünglichen Star-Wars Trilogie. Wenn man mich damals nach meinem Idol gefragt hat, lautete die Antwort stets: George Lucas. Und das aus einem Grund. Nicht etwa wegen seines Ruhms oder der Ehre sondern weil er es geschafft hat, sein Publikum mit faszinierenden Bildern zu fesseln und eine atemberaubende Geschichte zu erzählen. Das hat mich in gewisser Weise geprägt und dem Medium Film bin ich seit meiner Kindheit sehr zugetan. Insofern könnte ich mir eine Verfilmung meiner Bücher grundsätzlich vorstellen. Allerdings, und jetzt kommt der erhobene Zeigefinger, nur mit einem leichten Magengrimmen. Denn was meine Romane bei einem Leser auslösen, nämlich das sog. Kopfkino, muss nicht zwangsläufig auf andere zutreffen. Das ist nämlich sehr individuell. Gleiches gilt natürlich für die Vorstellungen eines Produzenten, Regisseurs, Produktion Designers, etc. Und vielleicht werden die Vorstellungen des Autors dabei am geringsten getroffen. Nicht umsonst galt über Jahrzehnte hinweg Tolkiens „Der Herr der Ringe“ als unverfilmbar. Eine Verfilmung musste einer enorm großen Fangemeinde gerecht werden, die bereits ein ganz bestimmtes Bild im Kopf hatte, nicht zuletzt aufgrund der grandiosen vorliegenden Illustrationen. Peter Jackson ist es gelungen, diesen Erwartungen gerecht zu werden. Ein Meisterwerk auf Grundlage eines Meisterwerks.
Dennoch, eine Verfilmung meiner historischen Romanreihe wäre sicherlich interessant. Zumal ich natürlich aus diesem Blickwinkel heraus auch schreibe. Ich versuche, wie einer meiner Rezensenten einmal bemerkt hat, das Geschehen in der Geschichte wie mit einer Kamera zu zeigen. Wie einer Kamerafahrt, die dem Betrachter nur ein selektives Bild präsentiert, versuche ich meinen Leser in genau die Stimmung oder in der Szene zu fesseln, die ich mir gerade wünsche und wie ich sie auch in meinem Kopf sehe. Ob mir das immer gelingt mag dahin gestellt sein … doch das Risiko, im Falle einer Verfilmung genau das Gegenteil zu bewirken, ist sehr groß. Faszinierend wären aber die zusätzlichen Elemente, die für Stimmung sorgen können, allen voran die Musik und Effekte …
Wie man sieht, könnte ich einer Verfilmung nur zustimmen, wenn ich ein großes Wort mitzureden hätte. Und genau da beginnt die Schwierigkeit, denn oft hat das Drehbuch und der daraus entstehende Film nicht immer mit der Romanvorlage noch etwas zu tun. Wahrscheinlich einer der Gründe, weshalb im Vor- oder Abspann oft nur „Nach Idee von …“ oder „Nach einem Roman von …“ zu lese ist. Um so ehrgeiziger wäre ich bei einem solchen Projekt, sollte ich jemals die Chance dazu erhalten. Es war schon immer ein Traum von mir, einmal einem Film machen zu dürfen. Vielleicht wird er ja eines Tages wahr …
Anja TonkHm...Angst ist villeicht nicht das richtige Wort. Aber es sollte mir und meinen Büchern nicht so ergehen, wie Herrn Michael Ende mit "Die unendliche Geschichte". Das heißt, wenn eines der Bücher verfilmt würde, hätte ich gern die Möglichkeit bei Auswahl von Storybogen, Charakteren, Stimmen und allem, was noch so dazu gehört dabei zu sein und / oder mitbestimmen zu können.
Allerdings liegen die Rechte für Verfilmungen zumeist bei den Verlagen, so dass die wenigsten Autoren Einfluss nehmen können und dürfen.
Freuen würde ich mich schon über eine Verfilmung, wenn sie sich in den wichtigen Teilen an den Storyverlauf des zugrunde liegenden Buches halten würde.
Also, ich habe eine Geschichte geschrieben, die wohl nicht veröffentlicht wird. Es ist eine Vampirgeschichte. Allerdings keine herkömmliche Vampirgeschichte [hoffe ich jedenfalls ;-) ].
Es geht um den Vampir Inthelo, der der Erste seiner Art ist und von Gott zur Strafe als Vampir erschaffen wurde. Um Gott dafür zu strafen, verwandelt er über die Jahrtausende unzählige Menschen in Wesen seiner Art. Doch er stumpft über seiner Angst und Trauer ab und versucht immer wieder sich zu umzubringen, was ihm aufgrund von Feigheit nie gelingt.
Und dann trifft er auf Tabris. Einen zwölfjährigen Straßenjungen, der dicke Narben an den Handgelenken trägt und stumm ist. Entgegen seiner Natur entwickelt Inthelo Gefühle für Tabris, die er nicht deuten kann. Sie müssen vor dem Mob der "jungen" Vampire fliehen, die Inthelo für das, was er ihnen angetan hat, quälen und töten wollen. Dabei kommen sie durch uralte Ländereien und Inthelo trifft wieder auf seinen Geburtsort und seinen ersten Freund und gleichzeitigen Feind.
Die Geschichte endet mit dem Tod von Tabris und dem Auswandern von Inthelo übers Meer in die neue Welt.
Im Grunde ist sie soweit offen, dass ein zweiter Teil geschrieben werden könnte.
Diese Geschichte als Film zu sehen, könnte ich mir sehr gut vorstellen. Es würde ein sehr dunkler, melancholischer und trauriger Film werden.
Volker BätzAngst kann ich als Cineast vor einer Verfilmung nicht haben. Im Gegenteil, es wäre wirklich spannend, zu sehen, ob und wie sich meine Geschichten auf dieses Medium übertragen lassen. Schon immer haben mich Filme ebenso begeistert wie Bücher. Und wenn ich schreibe, dann laufen alle Szenen vor meinem inneren Auge wie ein Film ab. So entstehen meine Bücher.
Natürlich ist die Verfilmung eines Buches ein zweischneidiges Schwert, denn eine schlechte Verfilmung kann eine Geschichte auf immer ruinieren. Andererseits kann natürlich eine gute Verfilmung einem Buch mehr Aufmerksamkeit verschaffen. Letztendlich hängt es wohl von verschiedenen Faktoren wie z. B. die Mitspracherechte, die Erfahrung des Regisseurs, die Höhe des Produktionsbudgets usw. ab.
Meiner Meinung nach liegt die eigentliche Schwierigkeit darin, sein „Werk“ jemanden anderen anvertrauen zu müssen. Da ich jedoch viele gute Erfahrungen in punkto Teamarbeit gemacht habe, sowohl im Beruf als auch als Schriftsteller, sind Kompromisse keine Besonderheit sondern nur normal. Zudem habe ich bei all diesen Fragen einen guten Ratgeber, meine Literaturagentur „Scriptzz“.
Falls es also jemals soweit kommen sollte (mit einem sehr dominanten „falls“), dann wäre ich auf jeden Fall dabei – und zwar bei jedem meiner Bücher.
Danke an euch Drei, es hat wieder riesen Spass gemacht eure Gedanken und Meinung zu der Frage zu lesen. Ich freu mich auf das nächste Mal.