Herumlungernde Assoziationsketten

 

Es ist schon erstaunlich, was in eines Menschen Gehirn so alles ablaufen kann! Der menschliche Verstand, wenn alleine gelassen und in seinem Hamsterlaufkäfig am austoben, assoziiert in einem fort und völlig Sinnfrei vor sich hin und bildet auf diese Weise gigantische Assoziationsketten, in denen – und gar nicht so selten – Gewalt, hemmungslose Begierden und meine Güte, weiß Gott noch alles enthalten ist.

Eins der für mich besten und überzeugendsten “Beweise”, daß Ich NICHT mein Verstand BIN, obwohl er doch ständig präsent ist – sind genau solche Assoziationsketten. Ich meine, lasst uns hier ruhig offen und ehrlich sein, WIR ALLE haben oft genug “Dinge” und Szenen in unserem “Oberstübchen” laufen, die VÖLLIG UNMÖGLICH von uns selbst stammen können, die NICHT mit unserem bewussten Wesen, unserem wahren Ich – ja, oft genug nicht einmal mit unserem Ego übereinstimmen können. 

Herumlungernde Assoziationsketten<-Quelle:

Als ein mehr oder weniger plausibles Beispiel, mag hierfür gelten:

Kürzlich war ich mit einem Bekannten was trinken. Wir gingen dazu in ein ruhiges, gepflegtes Lokal, daß auch ein Hotel ist. Wenn ich alleine in ein Lokal gehe, habe ich die Angewohnheit entwickelt, die Leute zu beobachten. Nun ja, ich meine, wir alle beobachten ständig was um uns herum geschieht, das ist normal und dient uns auch zur Orientierung.

Was ich jedoch meine, ist eine Form der Beobachtung, wo die Aufmerksamkeit nicht so sehr auf eine betreffende Person, die mich interessiert und die meinetwegen in ein Gespräch vertieft, etc. ist, sondern auf ihre Körpersprache und Gestik fokussiert ist, dabei sehe ich es als ziemlich hilfreich an, weder das Gesicht, noch – ganz, ganz böses Pfui – die Augen zu betrachten. Das lenkt nur ganz gewaltig ab! Es gibt manchmal nichts schöneres .. Es dürfte etwas wahres daran sein, das die Augen Fenster zur Seele sind.

Herumlungernde Assoziationsketten<-Quelle:

Eine persönliche “Eigenheit”, die ich im Laufe meines Lebens ständig weiterentwickelte und ich konnte bisher viel daraus lernen. Dem einen oder anderen könnte nun vielleicht der Verdacht aufkeimen, ich sei eventuell ein Hundsordinärer Voyeur oder Spanner, man darf aber getrost annehmen, daß mir dergleichen tatsächlich viel zu ordinär wäre!

Bin ich aber mit jemanden gemeinsam unterwegs, dann widme ich meine Aufmerksamkeit ungeteilt jener Person – alles andere wäre unhöflich. Nun, wie ich also so dasitze und mit meiner Begleitung diverse Themen bespreche, merke ich doch glatt, wie meine Aufmerksamkeit abwandert, was meine Begleitung aber weder merkt, noch in Tausend Jahren nicht merken würde – aber das wäre eine andere Geschichte – jedenfalls schweifte mein Interesse zum Nebentisch. Ich registrierte die hübsche Frau, die dort saß und fürwahr, ein interessanteres Bild abgab, wie meine-männliche-Begleitung. Und für gewöhnlich, wäre es das auch gewesen.

Ich richtete meine Aufmerksamkeit also auf mein Gegenüber und versuchte, seinem mehr oder weniger zusammenhängenden Redeschwall wieder zu folgen. Zugegeben, es war ermüdend, aber dafür konnte er vielleicht nichts. Nur, mein Verstand, in seinem Hamsterlaufrad, den schien diese Aussicht wenig zu begeistern. Stattdessen schickte er sich an, ziemlich gewagte Assoziationsketten zu bilden, in deren Mittelpunkt unsere hübsche Tischnachbarin war. Man kann das, was sich da in meinem Kopf ganz alleine abspielte ruhig Pornographie nennen. Das wäre sicher nicht übertrieben und ich würde nun sogar diejenigen verstehen, die meinten, ich könnte nun doch ein Spanner sein ..  

Herumlungernde Assoziationsketten<-Quelle:

Aber wie gesagt, dies war einer jener unwiderlegbaren “Beweise”, auch wenn man sie nirgends vorlegen kann, das ich NICHT mein Verstand bin. Mein bewusstes Ich, würde niemals solches Zeug denken! Nicht in 3 000 Jahren nicht! Für gewöhnlich respektiere und achte ich Frauen. In diesem speziellen Fall, hat mein “Hamster” aber die Achtung, ziemlich aufs körperliche gelegt ..

Vermutlich ist das jedem anderen ebenfalls und schon oft passiert, ich konnte ganz genau zwei verschiedene Ebenen des Denkens wahrnehmen, wobei das eine mit denken wenig gemein hatte, es waren tatsächlich, wie ich merkte und hier des öfteren schon schilderte, reine Assoziationsketten. Eine Vorstellung, baute auf die anderen zuvor auf, um daraus eine neue Assoziation zu bilden –das wäre ewig so weiter gegangen!

Herumlungernde Assoziationsketten<-Quelle: <-Drebber´s Diätschule für Ernährungskunst, Atmungskunst und Gedankenschulung (1912-das waren noch Zeiten)

Und sobald ich merkte, worauf das hinauslief, machte ich mich daran, den “entsprungenen Hamster” wieder gefälligst in seinen Käfig zu stecken. Wo er auch hingehörte! Nicht, das dies sonderlich schwer gewesen wäre, keineswegs, aus diesem – und natürlich anderen Gründen, empfehle ich auch jedem etwas “Gedankenschulung” zu betreiben.  Unsere Gedanken sind der URSPRUNG von vielen Dingen in unserem Leben, wenn nicht von allen.

Wie ich aber aus vielen persönlichen Gesprächen weiß, wissen die wenigsten Leute überhaupt, daß man Gedanken steuern, ihnen eine Richtung geben kann. Es ist dies allein eine Sache des Trainings, der Übung! Okay, mir gelingt’ s ja auch nicht immer, aber das hält mich aber nicht ab davon, weiter zu üben.

Herumlungernde Assoziationsketten<-Quelle:

Auch möchte ich in diesem Zusammenhang gar nicht wissen, wie viele Leute, bei denen der “Hamster” auf ähnliche Tour gegangen ist, den “feinen Unterschied” zwischen Wirklichkeit und “Assoziationsketten Phantasie”, einfach nicht wahrnahmen oder nicht auch vielleicht gar nicht wahrnehmen wollten und sich mit Gewalt auf die nächstbeste Frau stürzten, um sich einfach zu holen, was ihnen so verlockend im Kopf rumlief.

Ich wette, die Dunkelziffern sind gewaltig!

Nein, wir sind wahrlich NICHT unser Verstand, die Herrschenden unserer Gesellschaft jedoch, weben für jeden Menschen und von klein auf, ein engmaschiges Netz aus Unmengen künstlicher, falscher Identitäten, ein wahrer Dschungel der Illusionen, der Verwirrung und der Desorientierung, in dem wir uns selbst, mehr oder weniger alle verloren hatten. Die Religionen taten ihr übriges, um die wahre Natur des Menschen zu verschleiern.

Immer mehr begreife und verstehe ich, das die meisten und wahrscheinlich auch alle “Dinge”, die in unserer materiellen Welt absolut falsch laufen, NUR aufgrund von Manipulation und Täuschung möglich ist. Und diese Manipulationen laufen auf vielen verschiedenen Ebenen ab, die ich eine nach der anderen durchschaut und hinter mich gebracht habe. Und immer wieder kam jener Punkt, den ich inzwischen so gut kenne, wo ich glaubte nun alles zu wissen, was notwendig sei, um die Täuschung vollständig zu begreifen. Aber soll ich euch etwas gestehen?

Herumlungernde Assoziationsketten<-Quelle:

Es scheint kein Ende zu nehmen, immer und immer wieder, scheint da ein neuer Punkt auf, eine weitere Perspektive, ein etwas anderer Blickwinkel und eine weitere Ebene der Manipulation. Es ist wahrlich nicht übertrieben, diese ganze Täuschung MONSTRÖS zu nennen. Irgendwann begriff ich auch, daß es zum einen irrelevant ist, ob man jede Täuschung kennt oder nicht, es reicht völlig aus, wenn man die Grundlegenden Techniken in etwa kennt, um sich von ihnen zu schützen. Der “Rest” wird von der immer feiner werdenden Intuition erledigt, die zwar auch nicht (noch?)Fehlerfrei arbeitet, aber ein wenig “Risiko” kann toleriert werden. Es gibt andere Aufgaben, die wichtiger sind.

Die dahinterstehende Intelligenz, der das alles eingefallen ist und es entwickelt hat, muss von einer unglaublichen ANGST getrieben sein. Einen anderen Beweggrund, KANN ES DAFÜR NICHT GEBEN!

Auch ein Großteil der Menschheit ist rein von Furcht motiviert, die, würde man sie lokalisieren wollen, im REPTIL Gehirn zu finden ist – was für ein “Zufall”. Was natürlich auch der Grund dafür ist, warum wir so leicht zu manipulieren und zu ängstigen sind. Dafür, zu Befreiung von der Angst und irrationalen, weil sinnlosen Furcht, war es aber wichtig, die verschiedenen Ebenen der Täuschung zu verstehen, um durch-sie-hindurch-zu-gehen. Dies kann nur der/die-jenige verstehen, die ebenfalls damit “durch” sind. Dieser Punkt der Erkenntnis kommt für jeden, meist zu einem Zeitpunkt, wo man daran gar nicht mehr denkt …

Die wahre Identität des Menschen ist ganz ANDERS! Aber diese muss erst wieder zum Vorschein kommen. Die Furcht deckt soviele Dinge zu, wie Freude und die Lust zu leben. Gott sei Dank kommen wir mit jedem neuen Tag, dem Ende dieses Dramas mit Universalem Charakter näher. Der letzte Akt wird sicher noch, die eine oder andere Überraschung, in petto haben.

Herumlungernde Assoziationsketten<-Quelle:

Ein für mich wichtiger Grund, warum ich gerne Menschen beobachte, Männlein wie Weiblein und dabei auch mich selbst nicht vergesse, weil man anders gar nicht erkennen kann, wie lächerlich wir uns oftmals verhalten. Wie töricht Ernst und wichtig, wir uns manchmal geben, alleine um andere zu beeindrucken – nicht etwa, für uns selbst. Und der wahre Grund?

Da ist sie wieder, die “gute, alte Angst”, fast hätten wir sie vergessen, was? Oh nein, nicht doch, nicht doch, dafür sorgt sie schon, daß wir sie nicht “vergessen”.. Ja, Angst, aus Angst wollen wir andere Menschen beeindrucken, zeigen und demonstrieren wir, was wir doch für tolle Männer und Frauen sind. Es ist die Angst, vielleicht nicht dazuzugehören, nicht Teil des Teams, der Gruppe zu sein, die Angst vielleicht nicht angenommen, oder nicht Ernst genommen oder respektiert zu sein.

Diese in uns, von Kindheit an “gezüchteten” Ängste werden gnadenlos gegen uns eingesetzt! Die Wissenschaft würde angeblich sooo gerne wissen, was Krebs verursacht. Ich hätte da eine Idee anzubieten: Wie wäre es mit der ANGST?

Sie nimmt so viele verschiedene Formen an und hat man eine überwunden, wartet die nächste um die Ecke, ein Teufelskreis, speziell, wenn man in einem Beruf steckt, der mit großer Verantwortung und zusätzlich vielleicht, in einer Firma arbeiten muss, wo Neid, Klatschsucht und ihr wisst es selbst, viele weitere negative Dinge einen bedrücken.

Sicher, man kann viel Geld in solchen Positionen verdienen, muss aber enormen Druck aushalten, der zudem weitere Angst generiert. Angstfrei wird man erst, wenn man sich SELBST entdeckt hat, wenn man sich durch die vielen Schichten falscher Identitäten durchgekämpft hat, um am Ende seines Selbst gewahr zu werden.

Herumlungernde Assoziationsketten<-Quelle:

Aber dieses Selbst ist so gut wie Nackt! Viele spirituelle Schilderungen erzählen uns davon, wie toll und herrlich doch dieses Selbst ist. Ja, mag sein, aber kaum jemand scheint darauf einzugehen, daß es damit alleine nicht getan ist. Unser Selbst, hat so viele Jahre – und weiß Gott, wie lange wirklich – “geschlafen”, es steht mehr oder weniger hilflos, in der Gegend herum. Das bedeutet letztlich, das wir uns damit direkt auseinandersetzen müssen und unserem Selbst Identität “einhauchen” und es mit Leben füllen müssen.

Das erscheint widersprüchlich, ich weiß, aber bitte, es sei zu beachten, daß dies allein meine persönlichen Überlegungen sind. Diese sollten keinen Anspruch auf irgendwelche Weisheit haben. Vor allem wirkt es vor dem Hintergrund widersprüchlich, weil in viel spiritueller Literatur, diese “Geburt” oder “Belebung des Selbst”, als alleinig seligmachend angepriesen wird. Aber ich zumindest sehe nicht, daß dies so ist. Aber vielleicht verstehe ich dabei auch etwas falsch, das mag durchaus sein, wie gesagt, hier werden keine Ansprüche auf irgendwas gestellt.

Apropos Ansprüche: ->Herumlungernde Assoziationsketten<-Quelle:

Mittlerweile dürfte jeder wissen, das unser Ego mit dem wir als ein Ich, in die Welt schauen, jedenfalls nicht die richtige Perspektive hat. Nun ist es aber so, das wir nichts anderes haben als unser Ego, um die Welt zu betrachten. Meine persönliche Sichtweise geht dahin, das wir dieses Ego “veredeln”müssen, um aus ihm mittels unseres Selbst, ein EGO zu machen – was ich als eine “Sensibilisierung” begreifen möchte. Um so, aus unserer Perspektive des Egoistischen Ich und dem “Dienen am Selbst”(STS) auszubrechen, will vielmehr sagen “höher-entwickeln”, um den Blickwinkel des göttlichen SEINS einzunehmen, um den “Dienst am anderen”(STO) anzutreten.

Es ist wichtig, aus dieser Spirale der Negativität auszubrechen, die man für uns “strickt”.

Abschließend möchte ich nur noch feststellen, daß man richtig froh darüber sein muß, das sich alles nur in meinem Kopf abgespielt hat. Niemand bekam etwas mit und als ich mit meinem Gesprächspartner das Hotel verließ, dabei der Frau am Nebentisch fröhlich zuzwinkerte, wurde mit einem Lächeln zurückgezwinkert – besser daß, als mir die Handtasche übern Kopf zu ziehen, was sie sicherlich getan hätte, wüsste sie, was in meinen Assoziationsketten alles vorkam.

Euch allen ein schönes Wochenende



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