Herausforderung 2: Am Fahrkartenautomat

Heute habe ich eine Fahrkarte gekauft. An einem Bahnsteig-Automaten. Genauer, am zweiten, den ich aufgesucht habe. Der erste hatte die kiloschwere Ladung Schweizer Kracher nicht recht verkraftet, die man ihm Silvester in den Ausgabeschacht gestopft und dann in Brand gesteckt hatte. Der zweite Automat befand sich nicht weit vom ersten entfernt, lediglich gute zwei Kilometer, Richtung Süden an der Wiese entlang von LÖ-Brombach nach LÖ-Hagen.

Der zweite Versuch, meine Rückfahrt von Basel Richtung Singen zu buchen, geriet zu einer Herausforderung, die eigentlich nur computeraffine und sehr geduldige Menschen bewältigen können. Wir (ich hatte wohlweislich Verstärkung mitgenommen) tippten uns durch den Touchscreen, ich führte meine Bahncard ein und entnahm sie wieder, führte sie erneut ein und entnahm sie wieder, tippte und bestätigte, führte wieder ein… Hinter mir seufzte es.

Hey, ich kann nichts für die eher gemütlich agierenden Betriebs- und Softwaresysteme der Deutschen Bahn! Ich hatte im Grunde auch wenig Lust, mir die kalten Füße am Fahrkartenautomaten in den Bauch zu stehen. Die einzige Verfehlung, die ich mir zurechnen lassen muss, ist die, dass ich nur eben schnell eine Fahrkarte kaufen wollte. Dass ich überhaupt eine habe – die richtige dazu – erscheint mir als postweihnachtliches Wunder. Und Wunder bedürfen der Andacht. Also gemach, junger Mann, nur net hudln.


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