Helle, Heinz: Eigentlich müssten wir tanzen

Rezension Heinz Helle - Eigentlich müssten wir tanzen

Inhalt aus dem Klappentext:

Eine Gruppe junger Männer verbringt ein Wochenende auf einer Berghütte. Als sie ins Tal zurückkehren, sind die Ortschaften verwüstet. Die Menschen sind tot oder geflohen, die Häuser und Geschäfte geplündert, die Autos ausgebrannt. Zu Fuß versuchen sie, sich in ihre Heimatstadt durchzuschlagen. Sie funktionieren, so gut sie können. Tagsüber streifen sie durch das zerstörte Land, nachts durch ihre Erinnerung. Auf der Suche nach einem Grund, am Leben zu bleiben.

Helle, Heinz: Eigentlich müssten wir tanzen Meinung:

Dieses Buch stand auf der Longlist des Deutschen Buchpreises 2015 und ich hatte es schon länger im Blick. Und da Endzeitromane im Moment bei mir sehr beliebt sind, habe ich mir letztendlich dieses Buch besorgt.

Im Buch begleiten wir die 5 jungen Männer Drygalski, Gruber, Fürst, Golde und den Erzähler selber. Dabei erleben wir, wie sie durch eine verlassene Welt zu wandern scheinen. Der Wochenendausflug in die Alpen endete mit Chaos und Zerstörung, dem die 5 Männer hilflos von ihrer Berghütte zusehen mussten. Auf ihrem Weg durch verlassene und zerstörte Ortschaften, werden die Männer an ihre Grenzen gebracht. Sie müssen sich fragen, inwieweit die Mitmenschlichkeit in dieser neuen Welt noch bestand haben kann.

Die 5 Männer sind Großstadtjungs und mir persönlich waren sie direkt von den ersten Seiten an zumeist unsympathisch. Sie wirken oft kalt und brutal, sind egoistisch und von sich selber überzeugt. Aber man merkt auch schnell, wie unwissend sie mit grundlegenden Sachen sind und wie sehr die Situationen sie alle überfordert. Teilweise hat mich ihr Verhalten richtig schockiert und den Kopf schütteln lassen. Die Freundschaft, die die 5 verbindet, war mir ehrlich gesagt suspekt.

Ob der Mensch wirklich sich so egoistisch in dieser Extremsituation verhält, bietet auf jeden Fall Stoff für Diskussionen. In Rückblicken erfahren wir mehr über die Hintergründe der Fünf, ihren Ausflug und die Anfänge der Katastrophe. Vieles lässt der Autor offen und der Phantasie des Lesers überlassen. Dieser Aspekt hat mich aber grundsätzlich nicht gestört. Helles Schreibstil ist klar, nüchtern und leicht ausschweifend. Seine Beschreibungen sind detailliert, so dass man als Leser eine klare Vorstellung des Geschehens und der Kulisse erhält. Erzählt wird die Geschichte aus der Ich-Perspektive und wir nehmen Einblick in die Erlebnisse und Gedanken des Erzählers. Die Kapitel sind kurz und knackig und so fliegt man als Leser regelrecht durch diesen doch recht kurzen Roman. Trotz der schwierigen Protagonisten ist die Geschichte aber spannend umgesetzt, das Buch hat mich gefesselt und abgestoßen zugleich und war dann doch wiederum viel zu schnell aus.

Fazit:

"Eigentlich müssten wir tanzen" hat mich schockiert und abgestoßen, aber auch gefesselt. Diskussionswürdig sind die 5 Männer auf jeden Fall. Wer hier einen großen Actionkracher erwartet, wird leider enttäuscht sein, denn das Buch selber ist eigentlich eher ruhig gehalten, dafür aber sehr dramatisch.

Von mir gibt es 4 von 5 Punkten.

Quelle: http://www.suhrkamp.de/heinz-helle/eigentlich-muessten-wir-tanzen_1325.html

Preis

Gebunden: 19,95 Euro

eBook:

ISBN: 978-3-518-42493-3

Seitenzahl: 978-3-518-42493-3


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