Helifliegen ein wunderschönes Hobby

Heute möchte ich mich einem weiteren Teil meiner kleinen Serie über Ausnahmesportler und ihre Faszination für den Mythos Helikopter widmen. War in meinen vorigen Beiträgen von Größen gefährlicher Sportarten wie Skyjumping oder Motorsport die Rede, so handelt es sich diesmal um eine Legende aus einer Sportart, welche durchaus auch im Volkssport zu betreiben ist: Denn auch Thomas Muster, einziger österreichischer Weltranglisten-Leader im Tennis-Einzel (1996), Sieger der French Open und in den Neunzigerjahren einer der stärksten Sandplatzspieler der Welt, ist ebenfalls ein begeisterter Hubschrauberpilot.

Als immer schon großer Fan seiner Spielart freute es mich daher nicht nur, von seinem „Comeback“ (einen offiziellen Rücktritt hatte es vor 11 Jahren nie gegeben) im zarten Alter von 42 Jahren auf der ATP-Tour zu hören – sondern auch zu erfahren, dass ihm das Fliegen mit dem Hubschrauber einen solchen Spaß bereitet, dass er zum ab 2. August stattfindenden Challenger in Kitzbühel mit eben diesem anreisen wird. Wo sich hoch bezahlte Diven einen Ferrari leisten, reist der stets als ehrgeizig und fokussiert geltende Muster mit dem Heli an. Und das ist eigentlich für einen Tennisspieler gar nicht verwunderlich…

Denn schließlich gibt es wohl kaum eine Sportart, in der eine mentale Ausgeglichenheit eine solche Rolle spielt wie im Tennissport. Was der Unterschied zwischen bloßem Können, und der Paarung desselben mit mentaler Stärke ausmacht, lässt sich nämlich wohl am eindrucksvollsten an einem weiteren Österreicher derselben Zunft demonstrieren: Jürgen Melzer – oft als das ewige Talent und als nervenschwach verschrien – schaffte es mit neuer Willenskraft, binnen weniger Wochen nicht nur zum ersten Mal eine dritte Runde bei einem Grand-Slam-Turnier zu überstehen, sondern zog in Paris ins Halbfinale im Einzel ein und gewann den Doppel-Titel in Wimbledon gemeinsam mit dem Deutschen Philipp Petzschner.

Es ist für mich also gar nicht überraschend, dass das große Vorbild aller österreichischen Tennisspieler, Thomas Muster, sich ebendiese mentale Kraft beim Hubschrauberfliegen holt – denn es gibt wohl kaum eine Tätigkeit, welche annähernd so sehr sowohl aufregend und entspannend ist, gleichzeitig den Geist und die Sinne anregt. Das Gefühl der Freiheit und der Erhabenheit über die Welt, als König der Lüfte ganz unbekümmert durch die Landschaft zu gleiten … bleibt für mich als alten Muster-Fan nur zu hoffen, dass ihn das in seiner zweiten Karriere trotz seines für einen Sportler schon fortgeschrittenen Alters, so beflügelt wie seine geliebten Ausflüge mit dem Helikopter. Und wenn nicht, dann hat er ja immer noch viele Jahre der Freude an diesem schönsten aller Hobbys zu erwarten…



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