Posted in Geschenkideen und Raumdekoration, Hot or Not On Samstag, 4. Januar 2014 Comments: Keine Kommentare vorhanden.
Download Artikel als PDFHeiraten – rund um die Welt
Wer glaubt, der Polterabend ist eine deutsche oder christliche Sitte, der liegt ziemlich falsch. Geheiratet wird auf der ganzen Welt – und das anscheinend schon immer. Wenn es auch vor einigen Jahrhunderten noch ohne Standesbeamten und ohne Trauung in der Kirche ging, so wurden doch die heute noch typischen Rituale bereits vor Tausenden von Jahren zelebriert.
Die Hochzeitsfeierlichkeiten der Kulturen unterscheiden sich, doch sie gleichen sich auch auf faszinierende Weise.
Quelle: (*) Fotolia
Die Hochzeitsbräuche der Nachbarn
Nicht überall wird im klassischen Sinne gepoltert. Das Zerbrechen von Porzellan oder Glas bringt nach jeder Tradition Glück. In allen Ländern ist jedoch die Nacht vor der Hochzeit, der traditionelle Polterabend, eine ganz besondere Nacht, wenn auch weniger „heiß“ als die folgende und ganz private Hochzeitsnacht (FengShui für heiße Hochzeitsnächte).
By Stefan-Xp (Eigenes Werk) [GFDL http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html or CC-BY-SA-3.0 http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/], via Wikimedia Commons
Stark wie ein Knoten – „Tieing the Knot“
Die britischen Nachbarn binden einen Knoten -ein starkes Band, das die Eheleute von nun an verbinden soll. Ein Knoten, der Stärke und Vertrauen besiegelt, die sich das Brautpaar auf dem gemeinsamen Lebensweg entgegenbringt. Auch der hierzulande beliebte Brauch „Etwas Neues, etwas Gebrauchtes, etwas Geborgenes und etwas Blaues“ stammt aus Großbritannien. Herzogin Kate trug bei ihrer Hochzeit mit Prinz William ein mit alter Spitze besetztes Kleid, ein geliehenes Diadem der Queen – ihrer Schwiegermutter – sowie von ihren Eltern geschenkte Ohrringe. Das „Blaue“ versteckte sie – wie auch Prinzessin Diana – im Saum ihres prächtigen Hochzeitskleides. Doch eigentlich geht der Brauch noch etwas weiter, denn in voller Länge lautet er: „Something old, something new, something borrowed, something blue, and a silver sixpence in your shoe.” Ob die britischen Prinzessinnen ebenfalls eine Six-Pence-Münze im Schuh trugen, ist nicht bekannt, doch – so traditionell, wie man sich auf der britischen Insel gibt – darf davon ausgegangen werden.
By Photograph: Gabriel C. Lungauer 19Juni1979 at de.wikipedia [CC-BY-SA-2.0-de http://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/de/deed.en or Public domain], via Wikimedia Commons
Grüne Fruchtbarkeit in Italien
Nichts Blaues, dafür aber etwas Grünes trägt die italienische Braut an ihrem Hochzeitstag. Grün ist seit jeher die Farbe der Fruchtbarkeit, doch mit der „traditionellen“ Auslegung soll die Farbe dem Brautpaar Glück versprechen. Allerdings blühen dem italienischen Bräutigam einige unangenehme Überraschungen vor der Hochzeit, denn er wird von seinen Freunden in Angst und Schrecken versetzt. Diese Mutprobe beinhaltet wenig nette Sprüche, so etwa dass die Braut wohl in letzter Minute sich eines Besseren besinnt und erst gar nicht vor dem Traualtar erscheint. Auch die italienische Braut trägt einen Schleier, der sie vor bösen Geistern schützen soll – ein Brauch, der noch aus dem alten Rom stammt. Dort findet auch das Werfen von Nüssen seinen Ursprung, das erst in den letzten Jahrzehnten bei uns durch den preiswerteren Reis ersetzt wurde. Nüsse werden – genau wie das Grün – in den westlichen Kulturen mit Fruchtbarkeit assoziiert.
By Darkone [CC-BY-SA-2.0 http://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0], via Wikimedia Commons
Im Zeichen der Bibel – die jüdische Hochzeit
Beruhend auf den Riten des Alten Testaments, der jüdischen Torah, stehen dem Brautpaar auch hier zwei Trauzeugen zur Seite. Doch während der Zeremonie steckt der Ehemann den Ring an die linke Hand der Braut. Beide knien dabei unter einem Tuch, der Chuppah, und sind so vor den Augen der Brautgesellschaft verborgen. Während der Trauungszeremonie umrundet die Braut den Ehemann dreimal nach anderen Überlieferungen sieben Mal: Aufrichtigkeit, Gerechtigkeit, liebevolles Miteinander und die biblische Perfektion der Zahl „7“. Scherben repräsentieren die Umrundungen und sollen auch hier dem Brautpaar Glück bringen. Am Ende der Zeremonie zerbricht der Ehemann ein Glas mit seinen Füßen.
Bild: ArtifyWorld
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Herzlichst Manuela und Arno Richter