Draußen sind gefühlte 40 Grad, ich stehe mitten im Maislabyrinth und überlege … rechts oder links? Verdammt, das Maislabyrinth ist viel größer als es von draußen aussieht und ich werde das Gefühl nicht los, dass wir seit Stunden im Kreis laufen. Ich gebe allerdings zu, dass mein Orientierungssinn nicht der Beste ist. Die Jungs suchen fieberhaft nach der nächsten Fragestation, sind ja nur 10 Stück, gut versteckt versteht sich. Aber versprochen ist versprochen, also weiter.
Wir kommen fast jedes Jahr her – zum Erdbeerpflücken oder wie heute zur Heidelbeerernte. Der Bauernhof liegt nicht weit von Berlin, und wenn man nicht gerade im Stau steht, dauert es ca. 40 Minuten. Dieses Mal erwartete uns kein Stau, stattdessen volle Heidelbeersträucher. Wir waren schnell fertig, die Ausbeute knapp 4 Kilo. Bitte keine offenen Schuhe anziehen (ich spreche da aus eigener Erfahrung), der Dreck ist extrem hartnäckig.
Kinder kommen hier auf ihre Kosten – erstmal den Bauch vollschlagen beim Heidelbeerpflücken, dann ab auf das riesige Hüpfkissen, um sich anschließend von Kopf bis Fuß mit der hauseigenen Matschepampe einzuschmieren. Streichelzoo, Spielplatz und ein großes Maislabyrinth gibt es übrigens auch noch. Also ausreichend Zeit, Wechselklamotten und Nerven aus Stahl mitbringen. Ein Abstecher in die hofeigene Bäckerei und Eisdiele lohnt sich. Der kleine Hofladen ist nett und bietet Einiges aus der eigenen Herstellung.
Einen Teil der Heidelbeeren habe ich zu Marmelade verarbeitet. Bei der Hitze macht es besonders viel Spaß stundenlang in der Küche zu stehen und Marmelade einzukochen. Da Heidelbeeren eine ordentliche Menge Pektin enthalten, habe ich auf Gelierzucker verzichtet und stattdessen normalen Zucker verwendet.
HEIDELBEERMARMELADE
Zutaten
- 1 Kilo Heidelbeeren
- 600g Zucker
- Saft einer unbehandelten Zitrone
- 1 Vanilleschote- nur Vanillemark
- 1 Tl Rum (wer mag)
- etwas Zimt
Zubereitung
- Heidelbeeren grob pürieren und zusammen mit dem Zucker, Zimt, Rum und Vanillemark in einem Topf über Nacht durchziehen lassen.
- Am nächsten Tag ordentlich durchpürieren und Zitronensaft hinzufügen. Eine kleine Untertasse in die Gefriere stellen. Die komplette Marmeladenmasse 1x kurz aufkochen lassen.
- Danach im kleineren Topf portionsweise einkochen, bis die Marmelade anfängt zu gelieren. Wer Angst hat, dass die Marmelade nicht eindickt, kann gerne (vorm Pürieren) eine kleingeschnittene Apfelschale hinzufügen. Die Apfelschale enthält Pektin und ist ein natürlicher Ersatz für Gelfix.
- Wenn ihr das Gefühl habt, die Marmelade fängt an zu gelieren, holt die Untertasse aus der Gefriere und macht die Gelierprobe- etwas Marmelade auf die Untertasse tropfen. Läuft die Marmelade nicht mehr davon, ist sie fertig.
- Nun in penibel saubere Gläser umfüllen, zumachen und 10 Min. auf den Deckel stellen. Danach die Gläser in eine Decke einwickeln und bis zum nächsten Tag auskühlen lassen. Die Decke sorgt dafür, dass die Marmelade ganz langsam runterkühlt.