…dann hätte ich heute Morgen nach Frühstück, Zeitungslektüre und Prinzchengeplauder lustlos die Küche aufgeräumt, Wäsche gefaltet, ab und zu einen traurigen Blick auf das traurige Wetter geworfen, Mittagessen gekocht, die Kinder angemotzt, hinter ihnen hergewischt, vielleicht eine Tasse Kaffee getrunken und abends “Meinem” die Ohren voll gejammert.
Weil wir aber einen Garten haben, trieb mich das Regenwetter nach draussen, denn hätte ich nicht ganz schnell eingegriffen, hätten die Schnecken meinen liebevoll gehätschelten Setzlingen einen frühen Tod bereitet. Mit Schere, Nematoden, Schneckenzaun und Bierfallen gingen das Prinzchen und ich auf Schneckenjagd, ich führte ihn ein in die Welt der biologischen Schädlingsbekämpfung, er spürte für mich noch die winzigste aller Schnecken auf. Anfangs jammerten wir noch über Regen und Kälte, doch irgendwann merkten wir wohl beide, dass schlechtes Wetter vom Fenster aus betrachtet trüber ist, als wenn man sich draussen bewegt, die Vögel zwitschern hört und den Flieder riecht. Wären wir drinnen geblieben, hätten wir wohl erst spät bemerkt, dass die Wolkendecke allmählich löcherig wurde, so aber waren wir mittendrin, als das Wetter sich allmählich besserte.
Hätten wir keinen Garten, dann wäre ich heute drinnen versauert, aber weil wir einen Garten haben, war der heutige Tag ganz nett. Ich glaube, das Prinzchen würde mir beipflichten, hätte er nicht vor lauter frischer Luft sehr früh tief geschlafen.