Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch erhebt schwere Vorwürfe gegen die neuen Machthaber in Libyen. Grund dafür sind unter anderem die Leichen von 53 Menschen, die auf dem Gelände des Hotels Mahari in der in weiten Teilen von Fliegerbomben zerstörten und von ihren Bewohnern verlassenen Stadt Sirt gefunden wurden.
Der Zustand der Leichen, ihre Schusswunden, Kugellöcher im Boden, Patronenhülsen und die Tatsache, dass einige davon die Hände auf dem Rücken gefesselt hatten, legen den Schluss nahe, dass sie nicht im Kampf fielen, sondern als Gefangene oder Geiseln zwischen dem 14. und dem 19. Oktober exekutiert wurden. Zwei der Getöteten waren Regierungsbeamte. Mehrere der Opfer trugen Verbände, was darauf hindeutet, dass man sie aus dem Krankenhaus der Stadt verschleppte. Auch einen Hinweis auf mögliche Täter gibt es: An den Wänden des Hotels stehen nämlich die Namen von fünf Freischärlergruppen, die das Gelände offenbar eroberten: al-Nimer, al-Isnad, al-Fahad, al-Asad und al-Qasba.
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