Quelle:www.paparazzi1.net
Ihr Lieben,heute ist wieder einmal der Zeitpunkt gekommen, die Geschichte eine unbekannten Autors zu erzählen, von der ganz viele sich gewünscht haben in letzter Zeit, dass ich sie einmal wiederhole.
Ich tue das gerne, weil mir das auch die Möglichkeit gibt, auch noch andere Gedanken dieser Geschichte zu bedanken.
Es handelt sich um die Geschichte „Die drei Siebe des Sokrates“
Ganz aufgeregt kam ein junger Mann zum weisen Sokrates gelaufen:
"Höre, Sokrates, das muss ich Dir erzählen, wie dein Freund..."
"Halt ein!" unterbrach ihn der Weise unvermittelt.
"Hast Du das, was Du mir erzählen willst, durch die drei Siebe gesiebt?"
"Drei Siebe?" fragte der andere verwundert.
"Ja, drei Siebe.
Bei dem ersten Sieb handelt es sich um die Wahrheit.
Hast Du alles, was Du mir erzählen willst, geprüft, ob es wahr ist?"
"Nein, ich hörte es nur erzählen ich weiß es auch nur von einem Anderen."
"So, so. Aber sicher hast Du es mit dem zweiten Sieb geprüft, das ist die Güte.
Ist, was Du mir erzählen willst, wenn schon nicht als wahr erwiesen, so doch wenigstens gut?"
"Nein, das ist es auch nicht, ganz im Gegenteil."
Der Weise unterbrach ihn erneut: "Lass uns auch noch das dritte Sieb anwenden und fragen, ob es notwendig ist, mir das zu erzählen, was Dich so erregt."
"Notwendig nun gerade nicht."
"Also", lächelte der Weise, "wenn das, was Du mir erzählen willst,
weder wahr noch gut noch notwendig ist, so lass es begraben sein
und belaste Dich und mich nicht damit!"
Ihr Lieben, eigentlich müsste man diese Geschichte auf Handzettel drucken und überall verteilen!
Eigentlich müsste diese Geschichte in jedem Schulbuch stehen und müsste jedes Jahr einmal im Schulunterricht besprochen werden!
Eigentlich müsste diese Geschichte in gedruckter Form, in einem wunderschönen Rahmen gefasst, in der Wohnung oder dem Haus einer jeden Familie hängen!
Würden die Menschen ernsthaft in ihrem Alltag diese drei Siebe des Sokrates anwenden, um wie viel friedvoller wäre diese Welt!
Es würde weniger Schlechtes über Andere erzählt, von dem man nicht einmal weiß, ob es wahr ist.
Es würden weniger Menschen verleumdet, weil jeder Mensch das, was er weitererzählt, erst einmal auf den Wahrheitsgehalt hin überprüfen würde.
Es würde in den Familien, in den Verwandtschaften, Freundschaften und Bekanntenkreisen weniger Zwietracht und Missverständnisse geben, weil nicht das Vorrangige wäre, etwas angeblich Sensationelles weitererzählen zu können, sondern weil der Schutz der Familie, der Verwandten, der Freude und Bekannten im Vordergrund stehen würde.
Aber noch ein Aspekt ist ganz wichtig:
Wenn wir uns nicht daran beteiligen, Sensationelles, Unwahres, nicht Notwendiges weiterzuerzählen, dann gewinnen wir viel Zeit, die wir dazu nutzen können, unseren Geist mit Gedanken der Liebe, des Friedens und der Freude, mit Gedanken der Zuversicht und Hoffnung zu füllen.
Ihr Lieben,
ich wende die drei Siebe des Sokrates schon seit Jahren in meinem Leben an und mein Leben ist dadurch reicher und fröhlicher geworden.
In meinem Kopf ist immer weniger Platz für schlechte Gedanken, üble Geschichten über Andere und dafür immer mehr Platz für froh- und mutmachende Gedanken!
Glaubt aber bitte nicht, dass ich in der Anwendung der Siebe perfekt geworden bin, nein, natürlich mache ich auch Fehler, manchmal sogar große in dieser Hinsicht.
Aber dann denke ich wieder an die drei Siebe des Sokrates, dann entschuldige ich mich bei demjenigen, über den ich etwas Falsches erzählt habe und stelle die Sache richtig und versuche, in der Zukunft noch vorsichtiger und kritischer bei dem zu sein, was mir über jemanden von einem Dritten erzählt wird.
Ich wünsche Euch einen fröhlichen Sonntagnachmittag und grüße Euch herzlich aus Bremen
Euer zuversichtlicher Werner vom Weserstrand
Das Foto wurde von Karin Heringshausen zur Verfügung gestellt