Hast Du schon einmal gelogen? Ich ja!


Hast Du schon einmal gelogen? Ich ja!

Quelle: Helmut Mühlbacher


Ihr Lieben,
heute möchte ich Euch eine Geschichte von Maria von Ebner-Eschenbach erzählen:
 „Die Aufrichtigkeit“
„Die Aufrichtigkeit schritt eines Tages durch die Welt und hatte eine rechte Freude an sich selbst. Ich bin doch eine sehr tüchtige Person, dachte sie. Ich unterscheide scharf zwischen Gut und Schlecht, mit mir gibt es keine Unklarheiten. Keine wirklich gute Tugend ist denkbar ohne mich.
Da begegnete ihr die Lüge in einem schillernden Gewand und sie ging an der Spitze eines langen Zuges. Voll Ekel und Entrüstung wandte sich die Aufrichtigkeit ab.
Die Lüge ging süßlich lächelnd weiter. Die Letzten aber in ihrem Gefolge, ein kleines, schwächliches Volk mit Kindergesichtern, schlichen demütig und schüchtern vorbei und neigten sich vor der Aufrichtigkeit bis zur Erde.
„Wer seid Ihr denn“, fragte sie.
Einer nach dem anderen antwortete:
Ich bin die Lüge aus Rücksicht.“
Ich bin die Lüge aus Pietät.“
„Ich bin die Lüge aus Barmherzigkeit.

Ich bin die Lüge aus Liebe“, sprach der Vierte, „und diese Kleinsten unter uns sind:
Das Schweigen aus Höflichkeit, das Schweigen aus Respekt und das Schweigen aus Mitleid.

Da errötete die Aufrichtigkeit und plötzlich kam sie sich doch etwas plump und brutal vor.

Hast Du schon einmal gelogen? Ich ja!

Quelle: Helga und Gerd Steuer

Ihr Lieben,
ich bin tatsächlich schon Menschen begegnet, sie von sich behauptet haben, noch nie gelogen zu haben. Manche dieser Menschen haben mir dann gesagt, dass es ja bereits in der Bibel in den 10 Geboten stehe, dass man nicht lügen solle.
Diese Menschen irren. Das Gebot „Du sollst nicht lügen“ gibt es in der Bibel und den 10 Geboten gar nicht. Dort steht nur, dass wir nicht ein falsches Zeugnis wider unseren Nächsten ablegen sollen.
Wenn ich also über meinen Mitmenschen wider besseres Wissen etwas Schlechtes erzähle, obwohl ich genau weiß, dass es nicht stimmt, dann ist das verwerflich und das ist das, was mit dem falschen Zeugnis gemeint ist.
Eine Lüge ist dann verwerflich, wenn wir ganz bewusst über etwas oder jemanden die Unwahrheit erzählen, wenn wir z.B. von unserer Partnerin, unserem Partner gefragt werden, so wir herkommen und wo wir gewesen sind, und wir bewusst die Unwahrheit erzählen.
Verwerflich ist eine Lüge dann, wenn ich versuche, durch eine Lüge jemandem zu schaden, seinen Ruf zu beschädigen, ihn in den Augen anderer Menschen herabzusetzen.
Verwerflich ist eine Lüge dann, wenn wir jemanden damit entmutigen und ihn demütigen wollen. Als Kind wurde mir immer wieder erzählt, dass ich zwei linke Hände hätte (was schon vom Körperlichen her Unsinn ist!), dass ich ein Stück Dreck sei, dass ich nichts wert sei, dass ich nur eine Belastung sei, dass ich dumm wie Bohnenstroh sei (hat Bohnenstroh überhaupt einen Verstand?).

Hast Du schon einmal gelogen? Ich ja!

Werner mit 15

Erst als Erwachsener entdeckte ich, dass fast alles,
was über mich geredet worden war, Lügen waren.

Besonders  gefährlich ist eine Lüge dann, wenn sie sich als Wahrheit verkleidet.
Wie oft höre ich, dass Menschen sagen: „Ich will mal ganz ehrlich sein!“, „Sei doch mal ehrlich“ – bedeutet das, dass sie nur ganz selten ehrlich sind und ansonsten lügen?

Hast Du schon einmal gelogen? Ich ja!

Quelle: Astrid Müller

Aber es gibt meiner Meinung nach auch Lügen, die erlaubt sind und mit denen beschäftigt sich unsere heutige Geschichte.
Nicht die Frage „Darf ich lügen oder muss ich immer die Wahrheit sagen?“ ist der entscheidende Punkt, sondern es geht darum, dass wir, wenn wir uns mit anderen Menschen reden, bewusst unsere Worte abwägen, dass wir uns genau überlegen, was wir sagen.
Wenn unsere Denken, Handeln und Reden durch Liebe geprägt ist,
 
…dann wird es Situationen geben, in denen wir genau wissen, dass wir die Wahrheit sagen müssen, weil wir mit einer Lüge einem Menschen schaden würden
 
…dann wird es aber auch Situationen geben, in denen wir genau wissen, dass wir mit der offenen Wahrheit jemanden verletzen würden, und in denen wir deshalb schweigen oder eine Lüge aus Barmherzigkeit aussprechen. Wenn jemand schwer krank ist, ist es allemal besser, diesem Menschen Mut zu machen, als ihm die brutale Wahrheit ins Gesicht zu schleudern.
Deshalb stehe ich dazu, dass ich bewusste Lügen, die jemandem schaden könnten, vermeide, aber nichts Verwerfliches daran erkennen kann, wenn ich gelegentlich aus Liebe, Barmherzigkeit oder Mitleid lüge oder schweige.

Hast Du schon einmal gelogen? Ich ja!

www.busreisen24.de

Ihr Lieben,ich wünsche Euch ein rundum gemütliches, heiteres Wochenende mit etlichen Glücksmomenten und ich grüße Euch herzlich aus Bremen, wo heute Abend das einzig wahre Oktoberfest beginnt, der Freimarkt.
Euer fröhlicher Werner

Hast Du schon einmal gelogen? Ich ja!

www.bremen.de



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