Der deutsche Komponist Hans Werner Henze ist tot.
Der am 01. Juli 1926 in Gütersloh geborene Künstler gehörte zu den bedeutendsten Komponisten der sog. “Neuen Musik” des 20. Jahrhunderts.
1948 schuf er seine erste Oper “Das Wundertheater”, später arbeitete er für den Rundfunk, schrieb Symphonien und Konzerte.
1953 wanderte er nach Italien aus, wo er zeitweise mit der Autorin Ingeborg Bachmann zusammen lebte; dort schloss er sich der Kommunistischen Partei an.
Im Zuge der 1968er Bewegung sah man ihn jahrelang als antibürgerlichen Klassenkämpfer.
In Italien gründete er auch ein Festival der Neuen Musik, wo er auch selbst Kinderopern und Symphonien aufführte.
Sein Schaffen umfasst ca. 130 musikalische Werke.
Henzes Vorbild war der seinerzeit progressive Komponist Igor Strawinsky; er, Henze, wandte sich immer gegen jede Festlegung oder einen bestimmten musikalischen Stil.
Der klassische Kulturbetrieb war dem Künstler zu elitär; Henze präsentierte spielerische oft auch ironische Gegenmodelle.
Nachdem man ihm 2008 das Große Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland verliehen hatte, erhielt der Komponist 2010 den KulturPreis Europa.
Hans Werner Henze starb am 27. Oktober 2012 im Alter von 86 Jahren in Dresden.